Futterinsekten: Grillen & Heimchen leiden als Lebendfutter für Exoten

Tierquälerei : Futtertiere | Foto: Sarah Weninger
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Sogenannte Futterinsekten werden allein für den Zweck gezüchtet, um an andere Tiere, meist Exoten wie Reptilien und Amphibien verfüttert zu werden. Oftmals werden die Insekten für den Verkauf in kleine Plastikboxen ohne ausreichend Luftzufuhr, Nahrung oder Wasser gesperrt. Viele der Tiere sterben, noch bevor sie überhaupt verkauft werden.

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Was sind „Futterinsekten“ und wofür werden sie gezüchtet?

Mit sogenannten Futterinsekten sind vor allem Insektenarten wie Heimchen, Heuschrecken, aber auch Mehlwürmer, Wachsmaden, Grillen, Motten und Schaben gemeint. Sie werden meist als Nahrung für in Deutschland als sogenannte Haustiere gehaltene Exoten wie Reptilien in großen Zuchtanlagen gezüchtet und dann an Zoohandlungen geliefert. Wir von PETA Deutschland erhalten viele Berichte von Kunden, die unzählige tote und fast tote Insekten in kleinen Plastikboxen in den Zoohandlungen entdecken. Sie sterben durch die miserablen Haltungsbedingungen schon vor dem Verkauf und landen im Müll. Da die Insekten als Nahrung für andere Tiere gezüchtet werden und ihr einziger Zweck in den Augen der Händler und vieler Halter exotischer Tiere der Tod ist, gibt es keine offiziellen Statistiken über die Anzahl der Tiere, die sterben, bevor sie verkauft oder unter Qualen lebendig gefressen werden.

„Verwahrung“ und Verkauf von Insekten in Plastikboxen ist Tierquälerei

Zoohandlungen bieten große Vorräte an sogenannten Futterinsekten an. Dabei werden Grillen, Maden und Co. in der Regel in Plastikboxen oftmals ohne Nahrung, Wasser oder irgendeine Art der Temperaturregulation zum Verkauf angeboten. Werden die Tiere nicht gekauft und verfüttert, sterben sie oft nach wenigen Tagen in den sauerstoffarmen Boxen. Durch die rücksichtslose Lagerung werden den Insekten oft Gliedmaßen abgetrennt. Wie bei Schweinen in der industriellen Schweinehaltung führt die mangelnde Ausgestaltung und die vorherrschende Enge, die die Tiere in gängigen Plastikboxen erleben müssen, zu Kannibalismus unter den Insekten. So etwas wie Bewegungsfreiheit gibt es nicht. Wenn die Insekten Nahrung in Form von Pflanzen erhalten, ist diese oft schimmlig, was gemeinsam mit den schlechten Haltungsbedingungen auch zu Schäden bei den Tieren führt, denen die Insekten als Nahrung dienen. Die Folgen können Pilzbefall und sogar tödliche Vergiftungen sein.

Haltung von exotischen Tieren niemals artgerecht

Die Haltung exotischer Tiere kann in Gefangenschaft aufgrund ihrer komplexen Ansprüche an den Lebensraum niemals artgerecht sein. Hohe Sterberaten und schlimme Bedingungen treten schon im Handel auf. Auch ihre Ernährungsweise ist problematisch: Viele Echsen und Schlangen besitzen ein natürliches Jagdverhalten, das sie in Gefangenschaft nicht ausreichend ausleben können. Im Gegenteil: Das Füttern von Reptilien mit lebendigen Insekten und teilweise auch Nagetieren schafft weitere Tierschutzprobleme.

Insekten empfinden Schmerzen ähnlich wie wir

Viele Menschen verdrängen, dass es sich auch bei Insekten um Lebewesen mit einem komplexen Nervensystem handelt. Sie besitzen ein Gehirn und verfügen über ausgeprägte Sinneswahrnehmungen. Nicht umsonst sind Insekten in Sachen Evolution die erfolg- und artenreichste Tiergruppe überhaupt und überall auf der Welt heimisch. Australische Wissenschaftler fanden heraus, dass Insekten, genau wie wir Menschen chronische Schmerzen spüren, d. h. selbst dann, wenn die eigentliche Verletzung bereits abgeheilt ist.  Außerdem gehen Forscher davon aus, dass Insekten ein Bewusstsein und wie Wirbeltiere eine subjektive Wahrnehmung haben, also auch individuelle Erfahrungen machen. Auch das macht Insekten zu genauso schützenswerten Individuen wie beispielsweise Schweine und Hunde. Trotzdem werden Heuschrecken, Grillen und Co. vor allem in der Heimtierindustrie ausschließlich als Mittel zum Zweck gesehen, lebendig verfüttert und ihr Tod billigend auch während der „Aufbewahrung“ in kargen Plastikboxen in Kauf genommen.

Die einzig tierfreundliche Lösung ist es, keine exotischen „Haustiere“ zu halten – dann müssen auch keine Insekten oder andere Tiere als lebendige Nahrung herhalten.

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