Bezirk Krems
Coronakrise: Kremser Weingüter ziehen nun Bilanz
Die Bezirksblätter fragten bei der Domäne Wachau und der Winzer Krems nach, wie sie die Coronakrise bis jetzt meisterten.
KREMS. Die Coronakrise war für viele Unternehmen im Bezirk eine Herausforderung. So hatte die Gastronomie insgesamt neun Monate geschlossen und auch Veranstaltungen waren rar in dieser Zeit. Der Absatzmarkt der großen Weingüter des Bezirks hängen oft genau davon ab. Deshalb fragten die Bezirksblätter Krems bei der Domäne Wachau in Dürnstein und der Winzer Krems nach, wie sich der Weinverkauf im Coronajahr gestaltete.
"Der Außerhauskonsum hat in Österreich im Unterschied zu anderen Ländern einen sehr hohen Anteil (über 50 Prozent). Der Ausfall der Gastronomie durch den ersten Lockdown konnte durch andere Absatzschienen nicht kom-plett wettgemacht werden", erklärt Geschäftsführer Ludwig Holzer von der Winzer Krems. Zum Verkauf im Lebensmittelhandel informiert er, dass die Umsätze sich 2020 stabil entwickelten.
Auf Aktionen verzichtet
"Da wir uns im Unterschied zu vielen Wettbewerbern mit preisaggressiven Aktionen zurückgehalten haben, konnten wir von den kolportierten steigenden Gesamtzahlen kaum profitieren", äußert der Winzer-Krems-Chef. Er spricht von einer erfolgreichen Entwicklung bei den langjährigen Partnerschaften mit führenden Retailern (Einzelhändlern) in Westeuropa, USA und Japan im Vorjahr. "Auch der Hauptmarkt in Deutschland und praktisch alle Abnehmer weltweit hatten Umsatzsteigerungen. Die Umsätze außerhalb Österreichs konnten um mehr als zehn Prozent gesteigert werden. Unser Exportanteil liegt derzeit bei 60 Prozent", so der Geschäftsführer.
Starker Partner Gastronomie
Seit dem 19. Mai ist laut Ludwig Holzer vor allem die positive Stimmung in der Gastronomie zu spüren. "Für aussagekräftige Umsatzvergleiche ist es noch zu früh, aber die Absatzzahlen der ersten Wochen nach dem Neustart sind vielversprechend", freut sich Holzer.
Der Weingutleiter der Domäne Wachau Roman Horvath erklärt: "In manchen Bereichen wie gehobene Landgasthäuser, Hotels und Restaurants mit starkem Sommer-Tourismus wie etwa in Kärnten gab es auch Zuwächse in den Sommermonaten. Der Fachhandel und Lebensmitteleinzelhandel wuchs in den Coronazeiten überproportional. Als Weingut hatte man idealerweise schon vor Corona eine entsprechend breite Distribution, denn kurzfristig hierbei Änderungen vorzunehmen, ist nicht leicht", erklärt der Wein-gutleiter.
Zur Bewertung des Umsatzes beim Export muss man laut Roman Horvath unterscheiden, in welchem Vertriebskanal man sich im jeweiligen Land befindet.
"Wir sind zu einem guten Teil mit gastronomieorientierten Partnern tätig, daher mussten wir auch entsprechende Rückgänge verzeichnen. Aber Märkte wie die Niederlande mit einem Schwerpunkt Retail (Einzelhandel) haben auch Zuwächse gebracht", sagt Roman Horvath abschließend.
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