Ein göttlicher Spaß: „Amphitryon“ am Stadttheater Kufstein

- Der Diener hat sich nach dem Herrn zu richten – Klaus Schneider als Sosias und Gunther Hölbl als Amphitryon.
- Foto: Stadttheater Kufstein
- hochgeladen von Barbara Fluckinger
Das Stadttheater Kufstein feiert am 17. Oktober 2025 die Premiere von Molières zeitloser Komödie „Amphitryon“ – inszeniert von Andrea Maria Hölbl. Sie bringt Leichtigkeit und Tiefgründigkeit auf der Bühne in Balance: "Wir stehen hier zwischen dem Übermut der Götter und den Schwächen der Menschen und dürfen uns darüber amüsieren", verspricht die Regisseurin.
Ein himmlischer Streich bringt die Handlung in Bewegung: Jupiter, der Höchste unter den Göttern, schlüpft in die Gestalt von Amphitryon, um dessen Frau Alkmene zu erobern. Unterstützt von Merkur, der als sein Diener Sosias auftritt, entwickelt sich so ein Spiel der Identitäten, das die Grenzen zwischen Göttern und Sterblichen verwischt. Als Amphitryon aus der Schlacht zurückkehrt, wird die Verwirrung noch größer, da ihm Alkmene sagt, er sei schon hier gewesen. Diese Situation führt zu einem chaotischen Durcheinander, das die Grenzen zwischen Schauspiel und Wirklichkeit infrage stellt.
Spiel der Identitäten
Die Komödie beleuchtet nicht nur die menschlichen Schwächen und den Größenwahn der Götter, sondern wirft auch tiefgehende Fragen zu Identität und Selbstwahrnehmung auf. In einer Zeit, in der das eigene Ich durch einen Klick verfälscht und die eigene Geschichte von jedem erzählt werden kann, stellt sich die herausfordernde Frage: Was macht uns wirklich aus?
„Die Frage ‚Wer bin ich?‘ ist so interessant wie eh und je“, stellt Hölbl fest und bringt damit die zeitgenössische Relevanz der Inszenierung auf den Punkt. Molières Werk wird so zu einem Kommentar zur Fragilität von Identitäten, die sich hinter ständig wechselnden Illusionen verbergen.
Zwischen Täuschung und Wahrheit
Der Konflikt eskaliert, als Amphitryon an der Loyalität seiner Frau zweifelt, während Sosias mit seinem göttlichen Doppelgänger in einen komischen Wettstreit verwickelt wird. In einer Welt, in der Identität oft von der Wahrnehmung anderer abhängt, reflektiert das Stück, was bleibt, wenn niemand hinsieht.
Die Bühne im Kultur Quartier Kufstein erlaubt Hölbl, mit einer reduzierten Kulisse zu arbeiten, die gezielt die Beziehungen der Figuren und die Illusionen, die sie umgeben, beleuchtet. „Wir spielen in den Zwischenräumen, wo Identitäten wechseln und Illusionen entstehen“, beschreibt sie die dynamische Natur der Inszenierung.
Verwechslungskomödie par excellence
„Amphitryon“ verspricht einen Abend voller cleverer Unterhaltung, der Fragen aufwirft, zum Lachen bringt und letztlich die Menschlichkeit in all ihren Facetten feiert. Bernhard Buchauer, Gunther Hölbl, Markus Mader, Hildegard Reitberger, Klaus Schneider, Stefanie Telser und Varina Weinert erwecken die Figuren zum Leben. Das Publikum darf sich auf eine Inszenierung freuen, die nicht nur unterhält, sondern auch verwirrt – und diese Konfusion feiert.
Premiere: Freitag, 17. Oktober 2025, um 20 Uhr
Weitere Aufführungen:
- Freitag, 24. Oktober 2025, 20 Uhr
- Sonntag, 26. Oktober 2025, 18 Uhr
- Donnerstag, 6. November 2025, 20 Uhr
- Freitag, 7. November 2025, 20 Uhr
- Sonntag, 9. November 2025, 18 Uhr
Karten sind auf www.stadttheater-kufstein.at und bei der Raiffeisenbank Kufstein erhältlich. Vorverkauf: 18 Euro, Abendkasse: 20 Euro.



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