Im Gespräch
Zirkuspädagogin gibt Unterricht in Kufsteiner Schulen

Zirkuspädagogin Isabella Kneuer besucht Kufsteiner Schulen. | Foto: Schobesberger
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Vom 26. bis 29. Jänner finden in Kufstein wieder die Circus-Tage statt. Zirkuspädagogin Isabella Kneuer erzählt im Interview über ihren Beruf und die Zusammenarbeit mit den Kindern.  

KUFSTEIN. Isabella Kneuer berichtet im Interview mit den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN über ihre Erfahrungen als Zirkuspädagogin. Seit 2013 baut sie in Tirol den Kinder- und Jugendzirkus auf und führt heute als anerkannte Zirkuspädagogin Ferienwochen und Trainings durch. Sie besucht regelmäßig verschiedene Volks- und Mittelschulen im Bezirk Kufstein und bringt den Kindern so den Zirkus näher.

REGIONALMEDIEN KUFSTEIN: Was genau machen Sie in ihrem Beruf?
Isabella Kneuer: Dieses Jahr bin ich involviert in den Schulbereichen, das heißt den Zirkus in die Schulen zu bringen um mit den Kindern dort Jonglage und Akrobatik auszuprobieren.

REGIONALMEDIEN: Wie sind Sie dazu gekommen Zirkuspädagogin zu werden?
Isabella Kneuer: 
Ich habe mit neun Jahren im Kinder- und Jugendzirkus in Deutschland begonnen und habe dann auch ein freiwilliges soziales Jahr in dem Zirkus Luna gemacht, habe dann Sozialpädagogik in Stamms studiert und in Deutschland bei der Bundesarbeitsgemeinschaft für Zirkuspädagogik eine Ausbildung gemacht. Nachdem mich der Zirkus selber so begeistert hat, wollte ich gerne, dass das viele andere Kinder auch kennenlernen können.

REGIONALMEDIEN: Letztes Jahr im September waren Sie im Zirkuscamp in Kufstein. Welche Erfahrungen haben Sie hier mit den Kindern gemacht?
Isabella Kneuer: 
Durchweg positiv. Die Resonanz von den Kindern war gewaltig und am Ende hatten wir eine kleine Aufführung. Die Rückmeldungen und die Begeisterung der Kinder war groß. Sie konnten dort auch noch mehr ausprobieren, da waren noch die Gleichgewichtskünste und die Luftakrobatik dabei, was in den Schulen aufgrund der Kürze der Zeit nicht möglich ist.

Die Kinder dürfen verschiedene Zirkusübungen ausprobieren. | Foto: Schobesberger
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REGIONALMEDIEN: Gibt es einen Unterschied wenn Sie in Volksschulen oder Mittelschulen sind? Sind die jüngeren Kinder eher zu begeistern als die Älteren?
Isabella Kneuer: 
Die Jüngeren sind unvoreingenommener und probieren die Sachen unbeschwerter aus. Die Größeren tendieren erst immer dazu zu sagen, dass sie das sowieso nicht könnten und haben vielleicht auch ein bisschen Angst sich zu blamieren im Klassenrahmen. Aber das ist eher in den Schulen so, wenn die Kinder bei mir in den wöchentlichen Kursen sind, dann ist das nicht der Fall. In der Schule werden sie halt damit zwangsbeglückt.

REGIONALMEDIEN: Was gefällt den Kindern Ihrer Meinung nach am Besten?
Isabella Kneuer: 
Zu Beginn ist es meist die Luftakrobatik, aber wahrscheinlich deshalb, weil sie ansonsten nie die Möglichkeit haben, dass sie das ausprobieren können. Umso länger sie dabei sind, umso breiter stellen sie sich auf. Es sind eher die Sachen die optisch eine hohe Faszination ausüben, da sind sie natürlich als erstes dabei. Und wo die Erfolgsschritte am Anfang relativ hoch sind. Bei Jonglage, zum Beispiel, braucht man von Anfang an schon eine gewisse Ausdauer, was es nicht leichter macht.

REGIONALMEDIEN: Warum ist es wichtig den Kindern den Zirkus mit Ihrer pädagogischen Arbeit näher zu bringen?
Isabella Kneuer: 
Ich bin davon überzeugt bin, dass sie dadurch ihr Selbstwertgefühl steigern können, weil sie vielleicht auch etwas können, was andere nicht können. Der Zirkus bietet einen Raum bei dem man einfach so sein darf wie man ist. Hier spielt weder die Herkunft noch schulische Leistungen oder Kleidung eine Rolle. Der Zirkus lebt mit der Vielfalt. Gleichzeitig auch das Gemeinschaftsgefühl. Gerade wenn Auftritte bevor stehen ist die Gemeinschaft wichtig, denn die kann man nur gemeinsam machen. Bei mir im Training dürfen sich die Kinder selber aussuchen, was sie lernen wollen und dadurch wird natürlich gestärkt die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und diese anzunehmen und daran zu arbeiten.

REGIONALMEDIEN: Was fasziniert Sie am Meisten an der Zirkuswelt?
Isabella Kneuer: 
Ich würde sagen, dass es eigentlich wie eine eigene Familie ist.  Egal wo man hinkommt, sobald Zirkusleute aufeinander treffen gibt es eine gemeinsame Basis. Man fühlt sich gleich angekommen.

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