Gesang
"Academia Vocalis" findet neue Heimat in Kufstein

Kulturreferent Klaus Reitberger, Hedi Wechner, Organisatorin Gabi Madersbacher und TVB-Obmann Georg Hörhager (v.l.) freuen sich auf viel Gesang in Kufstein.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Nach finanzieller Kürzung durch Stadtgemeinde Wörgl übersiedelt die Ausbildungsveranstaltung "Academia Vocalis" nach Kufstein. 

KUFSTEIN, WÖRGL. Die "Academia Vocalis" ist in Wörgl bereits zu einer Institution geworden. Seit der Gründung im Jahr 1989 hat die Ausbildungsveranstaltung mit "universitärem Charakter" – wie es die Obfrau des dazugehörigen Vereins, Hedi Wechner, umschrieb – sinnbildlich an Lautstärke gewonnen.
Jährlich kamen seit der Gründung junge Gesangstalente aus aller Welt nach Wörgl, um dort, geleitet von Kammersängern und weiteren Referenten, die Kunst des Gesangs zu verbessern. Die Academia gilt als eine universitäre Fortsetzung der Ausbildung der Hochschulen und findet im Sommer statt. Ausgerechnet zu Beginn des Jubiläumsjahrs 2023, in dem die "Academia Vocalis" ihr 35-jähriges Jubiläum feiert, musste sich diese einen neuen "Heimatort" suchen. Gefunden hat sie diesen in Kufstein.

Finanzielle Unterstützung gekürzt

Die Umstände, die dazu geführt haben, erklärten Wechner und Gabi Madersbacher (Organisation) mit der geringeren finanziellen Unterstützung seitens der Stadt Wörgl. Bisher konnte die "Academia Vocalis" mit 30.000 bis 35.000 Euro an Unterstützung durch die Stadt rechnen. Dieser Betrag wäre nun auf 5.000 Euro gekürzt worden – ein Umstand, den man offiziell erst Ende Jänner "erfahren" habe, wie Madersbacher und Wechner erklären. 
"Dass die Subvention gekürzt wird, wurde bereits letztes Jahr im Sommer mitgeteilt", erklärt Wörgls Bürgermeister Michael Riedhart auf Anfrage der REGIONALMEDIEN KUFSTEIN. Als Budgetleger sei die Höhe von ihm im vergangenen Herbst festgelegt worden. Die Academia habe die Stadt nicht darüber informiert, dass sie abwandert, er wünsche der Academia aber "alles Gute in ihrer neuen Wahlheimat", so Riedhart.

Stadt Kufstein subventioniert

"Wir mussten uns ganz einfach nach der Decke strecken. (...) Wir haben uns überlegt, dass die Academia mit den Zuwendungen der Stadtgemeinde Wörgl nicht mehr existieren kann",

so Wechner. Der Verein trat deshalb an die Stadt Kufstein heran – dies bereits vor der eintretenden finanziellen Kürzung durch die Stadtgemeinde Wörgl.
Schon im September gab es erste Gespräche dazu in der Festungsstadt. Letztendlich wurde im Februar dieses Jahres im Kufsteiner Stadtrat beschlossen, die "Academia Vocalis" mit 15.000 Euro zu subventionieren und den Saal der Landesmusikschule Kufstein kostenlos zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus werden fünfzig Prozent der Mietkosten im Kultur Quartier rücksubventioniert – wie es auch bei Kufsteiner Vereinen der Fall ist. 
Klaus Reitberger, Kulturreferent der Stadt Kufstein, begründete die Entscheidung für die Unterstützung der "Academia Vocalis" darin, dass es im bisherigen Angebot in Kufstein nichts Vergleichbares gegeben habe. Ausschlaggebend sei für ihn aber auch gewesen, dass die Academia-Veranstaltungen im Sommer stattfinden, einem Zeitpunkt in welchem die Weichen des Kufsteiner Kulturangebotes auf "Pause" stehen. Somit würden sich diese nicht mit anderen kulturellen Angeboten von Vereinen überschneiden. 

Kufsteinerland beteiligt sich ebenfalls

Auch der Tourismusverband (TVB) Kufsteinerland ist mit an Bord und unterstützt die Ausbildungsveranstaltungen mit 10.000 Euro.

"Zu unserem Leitbild im Kufsteinerland passt das wie die Faust aufs Auge",

erklärt TVB-Obmann Georg Hörhager. Man sei bereits ein wichtiger Kulturbereich in Tirol, wozu die "Academia Vocalis" passe. Da sich im Sommer viele Gäste in Kufstein aufhalten, glaubt Hörhager an eine Bereicherung durch das Programm. 
Hinzu kommen Förderungen vom Land sowie Einnahmen durch Sponsoren und die Kurse selbst. Die "Academia Vocalis" verfügt damit letztendlich – je nach Angebot und der Anzahl der Meisterkurse – über ein Budget von 160.00 bis 280.000 Euro. 

Freigeld-Projekt auf dem Programm

Für das 35-Jahr-Jubiläum bedeutet dies zwar ein kleineres Programm, es könne sich aber trotzdem "sehen lassen", wie Madersbacher erklärte. Anstatt der meist sechs abgehaltenen Meisterkurse wird es dieses Jahr vier geben.
Ein besonderer Programmpunkt wird ein neues Singspiel mit dem Titel "Als das Geld Laufen lernte". Das Librettto für das an das Wörgler Freigeld angelehnte Singspiel gibt es bereits, die Rock- und Popsongs sowie Musical Songs werden gerade arrangiert. Dabei sollen talentierte Kinder aus der Region durch ein Casting mitmachen können, aber auch Kinder aus den jährlichen Opernworkshops sollen Rollen einnehmen.

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