Laichzeit
Amphibienzäune in Kramsach zum vierten Mal aufgestellt

Entlang des Kramsacher Krummsees wurde heuer bereits zum vierten Mal ein rund 450 Meter langer Amphibienzaun aufgestellt. | Foto: Florian Haun
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Der Amphibienzaun oberhalb des Krummsees ist heuer 450 Meter lang. Frösche und Kröten werden so sicher und per Menschenhand über die Straße gebracht.

KRAMSACH. Früher fielen während der Laichzeit entlang der Seenstraße beim Kramsacher Krummsee viele Amphibien dem Verkehr zum Opfer. Auf Initiative des Schutzgebietsbetreuers Philipp Larch konnte aber im März 2019 erstmals ein Amphibienzaun auf der Waldseite oberhalb des Krummsees aufgestellt werden. Dies in Zusammenarbeit mit der Umweltabteilung des Landes Tirol und der Gemeinde Kramsach, allen voran der Tierfreundin Sarah Grießenböck. 

Per Hand über die Straße

So konnten im ersten Jahr bereits mehrere Tausend Amphibien vor dem Verkehrstod gerettet werden. Das System der Schutzvorrichtung besteht darin, dass die Tiere in die entlang des Zauns vergrabenen Kübel fallen und dann per Menschenhand sicher über die Straße zum See transportiert werden.
Im Jahr darauf wurde ebenfalls ein rund 150 Meter langer Zaun im Münsterer Ortsteil Habach installiert, welcher sich auch als äußerst effektiv erwies. Wie die Zahlen belegen, konnten im Vorjahr am Krummsee ebenfalls 2.052 Erdkröten und Grasfrösche und in Habach 251 Tiere per Menschenhand sicher über die Straße gebracht werden. 
Bereits zum vierten Mal wurden dieses Jahr am 15. März die Zäune am Krummsee und in Habach von der Straßenmeisterei in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kramsach wieder aufgestellt. Larch kann sich wieder über mehr als dreißig Helfer freuen, welche die vergrabenen Kübel entlang der Zäune sowohl morgens als auch abends täglich entleeren und die Amphibien sicher über die Straße in ihr Laichgewässer bringen.

Zahlreiche Amphibien sind ab der Dämmerung immer in den vergrabenen Kübeln vorzufinden. | Foto: Florian Haun
  • Zahlreiche Amphibien sind ab der Dämmerung immer in den vergrabenen Kübeln vorzufinden.
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Daten werden erfasst

Besonders wichtig ist es, dass dabei genau vermerkt wird, in welchem Kübel wieviele Frösche, Molche und weitere Tiere gefunden wurden. In den Kübeln vorgefunden wurden heuer bereits unter anderem Erdkröten, Grasfrösche, Bergmolche sowie eine Zauneidechse.

"Unser Ziel ist es, mit dieser Aktion genug Daten zu sammeln, um zu wissen, an welchen Stellen besonders viele Frösche wandern, damit irgendwann eine dauerhafte Verrohrung installiert werden kann",

erklärt der Schutzgebietsbetreuer. "Durch den kurzzeitigen Kälteeinbruch hat allerdings heuer bereits schon sehr früh die Rückwanderung vom See in den Wald begonnen", verrät Larch. Er ist gespannt, wie sich die Situation mit den wärmeren Temperaturen nun weiter entwickelt. Der Zaun bleibt wohl noch einige Zeit stehen.

Froschlaich nicht wegwerfen

Im Walchseer Schutzgebiet Schwemm wurde wie jedes Jahr ebenfalls ein großer Amphibienzaun vom dortigen Schutzgebietsbetreuer Franz Goller aufgestellt.

"Viele Leute haben heutzutage Angst vor einer Froschplage im nächsten Jahr, wenn in ihrem Teich Froschlaich ist, aber von den bis zu 1.000 Eiern überlebt ungefähr ein Frosch",

beruhigt Larch und bedauert, dass viele Menschen aus Unwissenheit den Laich in Schutzgebieten entsorgen und damit Krankheiten einschleppen oder ihn gar irgendwo wegwerfen. (flo)

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.
Weitere Beiträge rund um das Thema Amphibienzaun findest du hier.

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