Straßenbau

Baubezirksamt Kufstein ist seit Mai unter neuer Führung

Der neue Leiter des Baubezirksamts Kufstein erklärt im Gespräch, welche Bereiche das Amt besonders fordern. Für ihn steht vor allem der Bereich Verkehrssicherheit im Fokus, Straßenneubau sei dabei kein "Ausbau". 

KUFSTEIN, BEZIRK KUFSTEIN/KITZBÜHEL. Jürgen Wegscheider leitet seit 1. Mai die Geschicke des Baubezirksamts (BBA) Kufstein. Der 51-jährige Kundler wacht damit über die Bundes- und Landesstraßen in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel, hat aber, wie er im Gespräch mit den RegionalMedien erzählt, noch vieles mehr zu tun.
Dabei hat Wegscheider bereits zum zweiten Mal eine Funktion vom ehemaligen BBA-Leiter Erwin Obermaier, der nun mit 1. Mai in Pension ging, übernommen. 2002 begann Wegscheider im Baubezirksamt Kufstein, wo er die Funktion des Fachbereichsleiters Straßenbau/Straßenverwaltung übernahm – nämlich als Erwin Obermaier zum BBA-Leiter wurde. Nun konnte sich Wegscheider in einem umfangreichen Hearing zur Position des Leiters des Baubezirksamtes durchsetzen. 

Verkehrssicherheit im Fokus

Als eine der Kernaufgaben für das Baubezirksamt sieht Wegscheider die Erhöhung der Verkehrssicherheit. "Sämtliche Projekte, die wir jetzt machen, zielen nicht darauf ab, dass wir noch mehr Verkehr durchbringen", erklärt Wegscheider und nennt als Beispiel das aktuell größte Straßenbauprojekt rund um die Unterflurtrasse in Scheffau: Die Umgestaltung der B 178 Loferer Straße. Diese ist derzeit zweispurig, wird aber auch nach der Umgestaltung zweispurig sein.

"Da geht es nicht um Ausbau (...), es geht primär darum, die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die Anrainer dadurch zu schützen",

erklärt Wegscheider die Hauptintention im Bereich des Straßenneubaus. Das rund 40 Millionen Euro schwere Straßenbauprojekt in Scheffau ist dabei technisch sehr herausfordernd. Die Unterführung bzw. Unterflurtrasse muss nämlich nicht nur unter der Bestandsstraße für den örtlichen Verkehr, sondern noch ein "Stockwerk" tiefer, unter dem Trattenbach errichtet werden. Derzeit befindet man sich im Zeitplan, die Fertigstellung ist für das Jahr 2024 geplant. 
Im Tiroler Unterland ist aber auch der Verkehr an sich für das BBA eine große Herausforderung. Aufgrund der Wirtschaftsstärke der Bezirke Kufstein und Kitzbühel und des vorherrschenden Tourismus, ist das Verkehrsaufkommen im Unterland sehr hoch. Als "Hotspots" nennt der BBA-Leiter die Ortsdurchfahrten Wörgl, Kufstein, St. Johann und Kitzbühel. "Dem da immer baulich Herr zu werden, ist ein Thema", so Wegscheider. 

Wetterkapriolen: "Müssen gerüstet sein"

Das Baubezirksamt beschäftigt sich aber auch mit der Straßenerhaltung, wie Asphaltierungen oder Brückensanierungen. Ein großes Thema seien aber mittlerweile auch Wetterkapriolen bzw. der Klimawandel. "Da müssen wir gerüstet sein", sagt Wegscheider und verweist auf das Hochwasser vom Juli 2021, als die Kelchsau von der Außenwelt abgeschnitten war und Teile der Landesstraße komplett weggerissen wurden. Solche Szenarien werden künftig öfter in Erscheinung treten, zeigt sich der neue BBA-Leiter überzeugt. 
Als "Herr über die Straßen" sieht er sich selbst übrigens nicht, sondern vielmehr als "Partner", erklärt Wegscheider. "Ich sehe mich als Dienstleister für Gemeinden, für Bürgerinnen und Bürger, die wir in ihren Belangen beraten können", sagt Wegscheider. 

Mehr über das Baubezirksamt Kufstein

Das Baubezirksamt Kufstein ist eine Außenstelle der Gruppe Landesbaudirektion des Amtes der Tiroler Landesregierung, gehört also nicht zur Bezirkshauptmannschaft. Es wacht über 500 Kilometer an Bundes- und Landesstraßen in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel sowie 500 Kilometer an großen Fließgewässern in den Tallagen. 
Neben den Aufgaben und Fachbereichen des Baubezirksamtes an sich beschäftigt sich der Baubezirksamtsleiter aber auch mit dem Bereich Personal. 131 Leute hat Wegscheider unter sich – davon rund vierzig in der Verwaltung, hinzu kommen Mitarbeiter in den drei Straßenmeistereien (Kufstein, Wörgl und St. Johann) und Angestellte im Bereich Wasserbau. 

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