Bundesweites Projekt
BFW Wörgl setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Die Initiative "Renew4grow" von Schülerinnen und Schülern der Bundesfachschule Wörgl setzt ein nachhaltiges Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Die BFW hat damit den Startschuss für ein bundesweites Projekt gegeben.

WÖRGL. 33 Prozent der weiblichen EU-Bürgerinnen sind Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt  – diese Zahl verdeutlicht einmal mehr, dass Frauen hinter geschlossenen Wohnungstüren oft schreckliches erfahren müssen, was die Betroffenen nach außen hin häufig verstecken. Traurig aber wahr, die EU ist Spitzenreiter was die Tötung von Frauen betrifft. Bis Ende September diesen Jahres gab es in Österreich 35 Mordversuche an Frauen, 19 davon waren Femizide. Was ein Femizid bedeutet, wusste die Soziologin Diana Russel bereits im Jahr 1976 und hat den Begriff folgendermaßen definiert: Es handelt sich dabei um eine vorsetzliche Tötung einer Frau durch einen Mann, aufgrund ihres Geschlechtes oder wegen bestimmten Vorstellungen von Weiblichkeit. Es gibt auch heute noch viele Männer, die glauben, über ihre Frauen bestimmen zu können und was sie dürfen oder auch nicht dürfen. Denn in den Augen dieser Täter sind die Frauen selbst Schuld an dem Hass und der Gewalt, die ihnen zugefügt wird. Besonders tragisch – das glauben die betroffenen Frauen oft auch selbst. 

Zu einem bundesweiten Projekt gewachsen

Diese erschreckenden Zahlen waren Grund genug für die BFW Wörgl ein bundesweites Projekt gegen Gewalt an Frauen zu starten. Die Initiative "Renew4grow" von Schülerinnen und Schülern der Bundesfachschule setzt ein nachhaltiges Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Unter dem Motto "Aufatmen – Aufstehen – Aufblühen" wurde in der Auftaktveranstaltung am Vorplatz der Schule ein Baum als Symbol der Stärke und Blüte gepflanzt.

"Dieser Tag und diese Aktion steht als gewaltloses Zeichen für ein Thema, welches leider im 21. Jahrhundert präsenter ist denn je",

erklärt Projektleiterin Christina Ritter. Eröffnet wurde die Aktion mit einem Tanz aller Schülerinnen der BFW Wörgl zum Lied "Break the chain" von "One billion rising" vor der Schule. Das Projekt wurde von der Schule initiiert und ist zu einem bundesweiten Projekt herangewachsen. So werden in 150 Gemeinden in ganz Österreich Bäume bei Schulen gepflanzt, um die aktuelle Situation vieler Frauen vor der Vorhang zu holen. 

"Gewalt an Frauen ist eine Menschenrechtsverletzung und sie hat gravierende Folgen auf die körperliche und seelische Gesundheit einer Frau",

betont auch Gemeinderätin und Frauenreferentin Özlem Harmanci bei der Auftaktveranstaltung.

Die ganze Schule tanzte zum Lied "Break the chain" von "One billion rising". | Foto: Nimpf
  • Die ganze Schule tanzte zum Lied "Break the chain" von "One billion rising".
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Wissen, Bildung & Unabhängigkeit

Direktorin Helga Dobler-Fuchs ist sichtlich stolz auf den Erfolg dieses Projektes und den Einsatz ihrer Schülerinnen und Schüler. "Welcher Ort wäre als Ausgangspunkt geeigneter als eine Schule?", betont Dobler-Fuchs. Denn Bildung und Selbstbestimmung würden gerade auch in einer Bildungseinrichtung immer mehr in den Vordergrund rücken. Die Direktorin kennt hierfür auch drei Voraussetzungen die es braucht, damit das Projekt erfolgreich werden kann. Diese sind: Wissen, Bildung und Unabhängigkeit

"Dieser neue Baum, diese Vogelkirsche wird im Schulhof gepflanzt und soll wachsen und gedeihen und Früchte und Blüten tragen. Wir wollen, dass Frauen keiner Gewalt mehr ausgesetzt sind",

so Dobler-Fuchs. Abschließend spricht sie ihre immense Dankbarkeit an alle Beteiligten aus und ist stolz, ein solch großartiges Projekt auf die Beine gestellt zu haben.

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