Feierliche Weihe im Gemeindeamt
Brixlegger Chronik bekam neuen Platz in historischer Gaststube

Lisi Sternat ist knapp länger im Amt als Bürgermeister Rudi Puecher, da mag der Gemeindechef schon selbst einschenken. | Foto: Haun
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  • Lisi Sternat ist knapp länger im Amt als Bürgermeister Rudi Puecher, da mag der Gemeindechef schon selbst einschenken.
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  • hochgeladen von Sebastian Noggler

Die neuen Räumlichkeiten der Brixlegger Ortschronik wurden am 22. Februar feierlich ihrer Bestimmung übergeben. 140 Ordner mit Bildern und Dokumenten sowie zahlreiche Exponate schlummern in der Schatzkammer von Lisi Sternat.

BRIXLEGG (flo). Seit über 32 Jahren ist Lisi Sternat nun Ortschronistin der Marktgemeinde Brixlegg und in all den Jahren konnte sie um die 140 Ordner mit verschiedensten Dokumenten und Bildern zusammentragen. Da im ersten Stock des Brixlegger Gemeindeamtes der Platz immer knapper wurde, beschloss die Gemeinde im vergangenen Oktober die Ortschronik ins Parterre zu verlegen.

Chronisten-Kollegen gratulierten

Mit Hilfe der Bauhof-Mitarbeiter, von denen die neuen Räumlichkeiten außerdem mit einem großen Schrank ausgestattet wurden, übersiedelten die Exponate. Am vergangenen Freitag, den 22. Februar fand schließlich die feierliche Einweihung statt. Neben Pfarrprovisor Roland Frühauf und Bürgermeister Rudi Puecher waren auch zahlreiche weitere Chronisten anwesend, darunter auch Landes-Chronist Ossi Wörle und dessen Vorgänger Helmut Hörmann, der über 20 Jahre lang die heimische Zeitgeschichte dokumentierte.

Spannende Exponate

Als neueste Errungenschaft präsentierte Sternat die 1921 auf Seide gestickte und unglaublich gut erhaltene Fahne des "Arbeitergesangsverein der Brixlegger Montanwerke". Diese kam durch einen glücklichen Zufall in den Besitz der Chronik, denn die Fahne, die sich bis vor kurzem in Privatbesitz befand, wurde auf dem Flohmarkt in Brixlegg zum Verkauf angeboten, wo Sternat sie schließlich entdeckte. Sogar die originale Fahnenstange mit den Metallplatten auf denen die Fahnenspender eingraviert sind blieb erhalten.

Ein weiteres besonderes Exponat ist ein mit rund 8.000 Nägeln bestücktes Schild, das im Jahr 1917 von der damaligen dritten Klasse der Volksschule Brixlegg "in Erinnerung an den Völkerkrieg" angefertigt wurde. Auf der Rückseite finden sich bis heute die Namen der damaligen Volksschüler, die an der Arbeit beteiligt waren.

In der kleinen Chronistenbibliothek sind die Dorfbücher sämtlicher Gemeinden des Bezirks zu finden, da Sternat auch als Bezirkschronistin aktiv  ist. Laut Landeschronist Wörle soll in den nächsten Jahren ein neues Archivgesetz in Tirol umgesetzt werden.

"Goldener Hirsch" – "Judenwirth" – Gemeindeamt

Auch das Brixlegger Gemeindeamt selbst, das aus dem 16. Jahrhundert stammt, hat eine spannende Historie, war es doch einst ein Gasthaus, das "Judenwirth" und "Zum Goldenen Hirschen" hieß. Im Jahre 1983 wurde dort noch die Gründungsversammlung des Brixlegger Theatervereins abgehalten, ehe Wirtin Betty Kaltschmid die Tore ihres Gasthofs schloss. Zehn Jahre später wurde das denkmalgeschützte Gebäude, das sich zu dieser Zeit in einem schlechten Zustand befand, von der Gemeinde gekauft und schließlich zum Amt umgebaut. 1996 zog die Gemeinde ein, damals fanden neben der Ortschronik auch der Tourismusverband und der Sozialsprengel darin Platz. Nun befindet sich die Chronik in der einstigen Gaststube "Zum Goldenen Hirschen".

Mehr Beiträge zum Thema Ortschronisten finden Sie hier.

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