Neubau
Das Thierseer "Bildungsprojekt" soll bereits im Juni starten

Die Architekten Reinhard Wagner und Philipp Stoll, WRS-Prokurist Siegfried Wieser, Vizebürgermeisterin Silvia Schellhorn und Bgm. Hannes Juffinger (v.l.) freuen sich über das "Bildungsprojekt", welches voraussichtlich Ende 2023 fertiggestellt wird. | Foto: Christoph Klausner
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  • Die Architekten Reinhard Wagner und Philipp Stoll, WRS-Prokurist Siegfried Wieser, Vizebürgermeisterin Silvia Schellhorn und Bgm. Hannes Juffinger (v.l.) freuen sich über das "Bildungsprojekt", welches voraussichtlich Ende 2023 fertiggestellt wird.
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In Vorderthiersee soll ein neues Schul- und Kinderbetreuungszentrum um rund 15,2 Millionen Euro entstehen. Der Startschuss soll im Juni erfolgen, die geplante Projektlaufzeit beträgt 1,5 Jahre.

THIERSEE. Auch in der Gemeinde Thiersee steigt der Bedarf an Schul- und Kinderbetreuungsplätzen ständig an. Am Dienstag, den 8. März präsentierte der scheidende Bürgermeister Hannes Juffinger die Pläne für das neue Schul- und Kinderbetreuungszentrum inklusive Mehrzwecksaal und Tiefgarage in Vorderthiersee. Auf einer Fläche von rund 5.000 Quadratmetern soll ein Neubau entstehen, welcher künftig sieben bzw. aufgrund der Teilungsfähigkeit eines Raumes acht Volksschulklassen, fünf Kindergartengruppen und zwei Einheiten für die Kleinkinderbetreuung beherbergen soll. Der Baubeginn ist voraussichtlich Anfang Juni dieses Jahres, die Fertigstellung ist bis Ende 2023 geplant.

Die WRS Energie- und Baumanagement GmbH bekam den Zuschlag als Totalunternehmer, die Pläne kommen vom Architekturbüro "stoll.wagner+partner".  | Foto: expressiv
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Vorteile des Totalunternehmens

In Abstimmung mit der Dorferneuerungsabteilung des Landes und der GemNova GmbH entschied man sich vor rund einem Jahr, die Sache anzugehen und einen Totalunternehmer für dieses Projekt zu suchen. Nach einer EU-weiten Ausschreibung wurden fünf Angebot eingereicht. Eine Fach- sowie eine Laienjury bewertete die anonymisierten Vorschläge. Den Zuschlag erhielt schlussendlich die WRS Energie- und Baumanagement GmbH. Das Unternehmen hat sich für dieses Projekt das Architekturbüro "stoll.wagner+partner" mit an Bord geholt. Da zu dieser Zeit auch die Baukosten durch die Decke gingen, ist man nun im Nachhinein froh, dass man auf ein Totalunternehmen gesetzt hat, so der Bürgermeister. Laut Juffinger wird durch dieses Vergabeverfahren Kostensicherheit bis zur Fertigstellung gewährleistet. Zudem sei man auch um einiges schneller. WRS muss sich als Projektabwickler um alle Angelegenheiten kümmern – von der Planung bis zur Fertigstellung. Dabei darf natürlich auf Subunternehmen zurückgegriffen werden, für die Einhaltung des Kostenrahmens von 15,2 Millionen Euro ist allerdings WRS verantwortlich.

Der scheidende Bürgermeister Hannes Juffinger ist froh, dass er dieses Projekt noch in die Wege leiten konnte. | Foto: Christoph Klausner
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Details zum Bau

Das Gebäude, welches in Betonbauweise errichtet und mit einer Holzfassade verkleidet werden soll, wird laut den Architekten gestaffelt ins Gelände eingebettet. Draußen soll es klar definierte Freibereiche geben, drinnen sind es fließende Übergänge, die eine angenehme und offene Atmosphäre schaffen. Die Möglichkeit für eine künftige Erweiterung oder Aufstockung wurde ebenfalls berücksichtigt.
Das rund 15,2 Millionen Euro teure Projekt wird durch ein Darlehen von rund 7 Millionen Euro finanziert, dafür dürften jährliche Rückzahlungen in der Höhe von 600.000 Euro anfallen. Die Kreditaufnahme wurde von der Behörde bereits genehmigt. Weiters bekommt die Gemeinde vom Land bis 2026 rund 800.000 Euro jährlich an Bedarfszuweisungen. 1,2 Millionen Euro kommen vom Schul- und Kindergartenbaufonds. Eine weitere Million wird aus den Rücklagen  genommen. Zusätzlich hat die Gemeinde bis 2023 noch zwei Millionen an Eigenmittel zur Verfügung. In den nächsten Jahren wird der Gestaltungsspielraum für Thiersee, wo man mit einem Jahresbudget von rund 6 Millionen Euro auskommen muss, dementsprechend geringer. 
Übrigens: Der neuere Teil des bestehenden Schulhauses könnte in Wohnraum umgewandelt werden. Die ältere Bausubstanz soll abgerissen werden. An dieser Stelle könnte ein gemeinnütziger Wohnbau entstehen. Der Turnsaal soll bleiben und weiterhin für eine vielseitige Nutzung zur Verfügung stehen. 

Änderungen können Kosten verändern

Während der Gemeinderatswahlen war der Neubau ein brisantes Thema in Thiersee. Prinzipiell steht eine Mehrheit hinter dem Projekt, allerdings wurden doch einige Änderungswünsche - vor allem in Bezug auf eine Vergrößerung der Mehrzweckhalle - geäußert.

"Schnellschüsse beim Bau sind immer mit Vorsicht zu genießen",

wie WRS-Prokurist Siegfried Wieser erklärt. Bei solchen Projekten müsse man immer die Komponenten Zeit, Qualität und Kosten im Auge behalten. Dreht man an einer Schraube, so verändere sich unweigerlich auch eine andere. Der neue Gemeinderat könne diesbezüglich durchaus Anträge einbringen, allerdings müsse man dann vermutlich einen Anstieg der Kosten in Kauf nehmen. 

Dieses Projekt ist...

Langer Weg bis zu diesem Projekt

In den letzten Jahren wurden immer wieder Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen in den vier Thierseer Ortsteilen saniert, berichtet Juffinger. Zwischendurch wurden auch einige Räumlichkeiten als Übergangslösungen genutzt. Zudem wurden bereits 2012 im Rahmen eines Studentenprojektes 14 unterschiedliche Pläne für ein Schul- und Kinderbetreuungszentrum eingereicht – umgesetzt wurde dann lange nichts, weil unter anderem auch kein passendes Grundstück gefunden wurde. Als dann allerdings doch der Kauf eines rund 5.000 Quadratmeter großen Areals neben dem Fußballplatz gelang, war die Freude groß. Den Preis von rund einer Million Euro plus Nebengebühren konnte die Gemeinde ohne Darlehensaufnahme selbst finanzieren. (klau)

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