Maßnahmenplan um 18 Mio. Euro
Der Wasserverband Brixentaler Ache wurde gegründet

Sieben Gemeinden haben sich zum Hochwasserschutz am Brixenbach und an der Brixentaler Ache gemeinsam mit den Infrastrukturträgern zu einem Wasserverband zusammengeschlossen. | Foto: Marktgemeinde Hopfgarten i. B.
2Bilder
  • Sieben Gemeinden haben sich zum Hochwasserschutz am Brixenbach und an der Brixentaler Ache gemeinsam mit den Infrastrukturträgern zu einem Wasserverband zusammengeschlossen.
  • Foto: Marktgemeinde Hopfgarten i. B.
  • hochgeladen von Sebastian Noggler

Sieben Gemeinden und Infrastrukturträger schließen sich in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel für den Hochwasserschutz entlang der Brixentaler Ache und des Brixenbachs zusammen. Am 18. September wurde der Wasserverband Brixentaler Ache gegründet.

BEZIRK KUFSTEIN/KITZBÜHEL (red). Nach dem Unterinntal und dem Tiroler Oberland soll nun auch im Brixental ein gemeindeübergreifender, ein wirksamer Hochwasserschutz geschaffen werden. Um dies umzusetzen haben sich deshalb sieben betroffene Gemeinden – Brixen im Thale, Westendorf, Hopfgarten im Brixental, Itter, Kirchbichl, Wörgl und Angath – mit den Infrastrukturträgern ÖBB, TIWAG, Stadtwerke Wörgl und der Landesstraßenverwaltung zusammengeschlossen und den Wasserverband Brixentaler Ache gegründet.

Gemeinden an der Brixentaler Ache für bestmöglichen Schutz

„Wir Gemeinden des Brixentales wollen den bestmöglichen Schutz für unsere Bevölkerung. Wir haben in der Vergangenheit erlebt, welch zerstörerische Kraft das Wasser haben kann“, erklärt Hopfgartens Bgm Paul Sieberer mit seinen Amtskollegen, den Infrastrukturträgern und der Landesverwaltung. Er hatte die Aufgabe die Gründung des Wasserverbandes zu koordinieren.

21 Hektar gewidmetes Bauland sowie Gleisanlagen und Abschnitte von Landesstraßen zwischen der Einmündung des Schleicherbachs in Brixen im Thale und der Mündung der Brixentaler Ache in den Inn bei Wörgl werden laut Gefahrenzonenplan im Falle eines 100-jährlichen Hochwassers überflutet.
Um die gefährdeten Gebiete vor Hochwasser zu schützen, hat die Landesabteilung Wasserwirtschaft in Abstimmung mit den Beteiligten ein Konzept ausgearbeitet.

„Das Projekt gliedert sich in zwei unabhängig voneinander umsetzbare Abschnitte und umfasst neben linearen Maßnahmen wie Mauern, Dämmen, Ufererhöhungen, Flussaufweitungen oder der teilweisen Eintiefung des Flussbettes auch zwei Retentionsräume. Diese sind notwendig, damit sich die Hochwassersituation flussabwärts durch die Schutzmaßnahmen nicht verschlechtert“

Stefan Walder, Landesabteilung Wasserwirtschaft

45 Millionen Euro Schadenspotenzial entlang der Brixentaler Ache

Die Herstellungskosten für das gesamte Schutzprojekt werden auf Preisbasis 2019 auf rund 18 Millionen Euro geschätzt – ohne mögliche Grundinanspruchnahmen. Für den Abschnitt von der Windauer Ache bis zum Inn gewähre der Bund eine Förderung von 80 bis 85 Prozent, die Maßnahmen oberhalb der Windauer Ache bis nach Brixen im Thale sollen von Bundesseite mit 35 bis 50 Prozent und vom Land Tirol mit 40 Prozent unterstützt werden, so das Land Tirol. Das Schadenspotenzial für den gesamten Abschnitt liege mit rund 45 Millionen Euro fast drei Mal so hoch wie die Herstellungskosten für den Hochwasserschutz.

Nun folgt Detailplanung im Wasserverband

Nach der  Gründungsversammlung des Wasserverbandes Brixentaler Ache am Mittwoch, den 18. September werden die Statuten nun an die Wasserrechtsbehörde zur Genehmigung übermittelt. Danach könne der Wasserverband die operative Arbeit aufnehmen. Der erste Schritt soll dann die Beauftragung der Detailplanung werden. Der Wasserverband ist für die Errichtung neuer Schutzbauten, deren Instandhaltung und für die Sanierung bereits bestehender Anlagen zuständig.

Mehr zum Thema Hochwasserschutz

Alle Beiträge zum Thema Hochwasserschutz in Tirol finden Sie hier.
Einen Beitrag zu Optimierungen der Pläne zum Wasserverband Unteres Unterinntal vom Februar 2018 finden Sie hier.
Diese Pläne wurden Ende März vorgelegt – den Beitrag finden Sie hier.
Für Kramsach wurde mit der Universität Innsbruck ein Modellversuch gestartet – hier geht's zum entsprechenden Beitrag.
Den Wasserverband konnte man bereits vor seiner Gründung online begutachten – hier der Beitrag dazu.
Wie weit der Stadt Wörgl das Thema Hochwasserschutz steht, können Sie hier nachlesen.
Alle Beiträge zum Thema Dammbau in Wörgl finden Sie hier.
Alle Beiträge zum Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal finden Sie hier.
Die Website zum Hochwasserschutz Unteres Unterinntal finden Sie hier.

Sieben Gemeinden haben sich zum Hochwasserschutz am Brixenbach und an der Brixentaler Ache gemeinsam mit den Infrastrukturträgern zu einem Wasserverband zusammengeschlossen. | Foto: Marktgemeinde Hopfgarten i. B.
Ausschnitt des Wasserverbandsgebiets Brixentaler Ache um Wörgl, Kirchbichl und Angath bei der Mündung in den Inn. | Foto: Gde Angath
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.