Zu Silvester
Feuerwerke durch TVBs im Bezirk Kufstein werden weniger

Große Silvesterfeuerwerke durch den Tourismusverband Wilder Kaiser (wie hier in Ellmau) gehören der Vergangenheit an. Der Trend geht bei den Tourismusverbänden im Bezirk Kufstein hin zum Verzicht oder Alternativen.  | Foto: Manuel Bialucha
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  • Große Silvesterfeuerwerke durch den Tourismusverband Wilder Kaiser (wie hier in Ellmau) gehören der Vergangenheit an. Der Trend geht bei den Tourismusverbänden im Bezirk Kufstein hin zum Verzicht oder Alternativen.
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Tourismusverbände verzichten immer mehr auf klassische Feuerwerke. Der Trend geht hin zum gänzlichen Verzicht sowie Licht- und Feuershows. 

BEZIRK KUFSTEIN. Sekt, Bleigießen und das alljährliche Feuerwerk gehörten in der Vergangenheit für viele zum Jahreswechsel einfach dazu. Während das Bleigießen mittlerweile vom Zinn- oder Wachsgießen abgelöst wurde, bestehen Feuerwerke nach wie vor. Dennoch werden auch sie im Bezirk Kufstein rarer. Ein Blick durch die Tourismusverbände (TVBs) zeigt, dass beim Silvester-Feuerwerk, die Weichen auf umweltschonenderen Alternativen oder Reduktion stehen. 
Öffentliche Feuerwerk-Shows sind seitens der Tourismusverbände im Bezirk Kufstein eine Rarität geworden, das auch weil es mancherorts nicht in das Bild passt, das die TVBs vermitteln wollen. 

Keine klassischen Feuerwerke mehr

"Es wurden und werden im Alpbachtal keine klassischen Feuerwerke/Feuerwerkshows veranstaltet. Das Alpbachtal steht für anregend entschleunigende Urlaubs- und Erholungsmomente, das Thema Regionalität und Nachhaltigkeit haben in der Region einen hohen Stellenwert. Insofern passen bombastische Feuerwerkshows nicht zu unseren Markenwerten", erklärt Petra Cosentino, Marketing Leiterin vom TVB Alpbachtal. Ähnlich ist es in der Wildschönau: "Öffentlich gibt es keine klassischen Feuerwerke mehr in der Wildschönau. Wenn dann punktuell bei bestimmten Hotels und Gastrobetrieben (privat)", erklärt Michael Mairhofer, Geschäftsführer des TVB Wildschönau. 
In die gleiche Kerbe schlägt der Tourismusverband Region Hohe Salve: Vom TVB organisierte Veranstaltungen "sollen natürlich so nachhaltig wie möglich sein, weshalb der TVB keine Feuerwerke bei den eigenen Veranstaltungen einsetzt", erklärt der TVB Region Hohe Salve. Beim Bergsilvester auf der Hohen Salve werde es zwar ein klassisches Feuerwerk geben, dieses werde jedoch nicht vom TVB veranstaltet.
Seitens des TVB Wilder Kaiser und den Gemeinden (Going, Ellmau, Scheffau und Söll) werden heuer bereits das dritte Jahr in Folge keine Feuerwerke zum Jahreswechsel organisiert. Es gibt dort die Veranstaltungen rund um Silvester, die es bisher auch schon gab – aber eben ohne Feuerwerk. 

Die Raketen werden weniger, zumindest wenn man auf durch Tourismusverbände organisierte Veranstaltungen blickt. | Foto: Chris Thomas
  • Die Raketen werden weniger, zumindest wenn man auf durch Tourismusverbände organisierte Veranstaltungen blickt.
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Widerspruch von Gästen und Einheimischen

Einen gewissen Widerspruch und ein Pochen auf das traditionelle Feuerwerk gibt es in den Tourismusregionen aber immer wieder. So erklärt der TVB Wilder Kaiser, dass man mit gutem Beispiel vorangehe und sich sehr freuen würde, wenn sich viele „Private“ dem Abschied vom Feuerwerk anschließen und ebenfalls verzichten. Dennoch habe man leider keinen Einfluss darauf, wie viele es dann wirklich sind. Es gebe auch in der Region Wilder Kaiser nach wie vor einige Hotels und Co, die selbst ein Feuerwerk veranstalten. 
Der TVB Kaiserwinkl macht zwar ein Klangfeuerwerk im Rahmen seines Silvestergrußes am 31. Dezember, hat aber ebenfalls bereits über Alternativen nachgedacht. "Wir haben und wir denken aktuell über Alternativen nach. Vor einigen Jahren haben wird das Feuerwerk durch eine Lasershow ersetzt, haben aber massiven Widerspruch von Gästen wie Einheimischen erhalten, die das Feuerwerk nicht missen wollen", erklärt Thomas Schönwälder, Geschäftsführer des TVB Kaiserwinkl. Man sei auch ständig "am Beobachten" und auf der Suche nach adäquaten Alternativen, sei aber noch nicht richtig fündig geworden. 

Im Kufsteinerland setzt man anstatt einem Feuerwerk auf eine Inszenierung mit Licht: Die "Stimme der Burg" geht in Kufstein heuer sogar mit weniger Licht in die zweite Runde.  | Foto: Mountain Kid
  • Im Kufsteinerland setzt man anstatt einem Feuerwerk auf eine Inszenierung mit Licht: Die "Stimme der Burg" geht in Kufstein heuer sogar mit weniger Licht in die zweite Runde.
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Die Alternativen: Feuer und Licht

Als Alternativen zur großen Knallerei mit Feuerwerk greifen die TVBs vorwiegend zu Licht und Feuer. Das ist in großer Form beim TVB Kufsteinerland der Fall, wo man anstatt des Feuerwerks gemeinsam mit der Stadt Kufstein auf das Lichtfestival auf der Kufsteiner Festung setzt. Im Zuge dessen wurde mit den Gemeinden im Kufsteinerland auch vereinbart, dass es keine Feuerwerk-Veranstaltungen mehr geben darf. "Vor allem im Sinne der Vermeidung von Lichtverschmutzung, Lärmbelästigung und Feinstaubbelastung", betont man seitens des TVB Kufsteinerland. 
Seitens des TVB Alpbachtal sind für etwaige Events Laser- oder Drohnenshows angedacht. Während Lasershows eher günstiger sind, fallen vor allem Drohnenshows teurer aus. "Der Einsatz hängt von der Bedeutung der Veranstaltung ab", sagt Cosentino vom TVB Alpbachtal. 
Auch beim TVB Wilder Kaiser stehen Licht und Feuer im Vordergrund. So gibt es beim Vorsilvester in Scheffau eine Licht- und Flammenshow mit Musik als Highlight des Abends. Auch bei der traditionellen Neujahrsveranstaltung am 1. Jänner in Ellmau auf der Stanglleit kommt eine „Flammenshow“ statt Feuerwerk zum Einsatz.
Beim diesjährigen Neujahrsfest in der Wildschönau ist eine rund 30-minütige Feuershow mit "lediglich“ dreiminütiger Pyrotechnik am Ende geplant. "Die Kosten sind um ca. 40 Prozent höher als im Jahr 2019. Die Gemeinde Wildschönau beteiligt sich bei den Veranstaltungskosten, die Mehrkosten werden vom Tourismusverband Wildschönau getragen", erklärt TVB-GF Mairhofer.

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