Nach Beschwerde
Gericht entscheidet über Deponie am Niederndorferberg

- In der Gemeinde Niederndorferberg soll eine Bodenaushubdeponie entstehen. Die Umweltanwaltschaft hat dagegen nun Beschwerde eingereicht. (Symbolfoto)
- Foto: Thrainer/BB Archiv (Symbolfoto)
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Bodenaushubdeponie Gränzing: Tiroler Umweltanwaltschaft sieht Notwendigkeit der Deponie nicht bewiesen, 1,6 Hektar an Waldfläche müssten gerodet werden. Das Beschwerdeverfahren liegt derzeit vor dem Landesverwaltungsgericht.
NIEDERNDORFERBERG. Eine geplante Bodenaushubdeponie in Niederndorf sorgt für Wirbel und ruft die Umweltanwaltschaft auf den Plan. Vorgesehen ist eine Deponie, betrieben durch die Firma Gubert. Mit einer Fläche von rund 4,1 ha und einer Gesamtkapazität von etwa 226.850 m3 soll diese beim Weiler Gränzing für einen Zeitraum von zwanzig Jahren betrieben werden. Insgesamt müssten davor für die Deponie rund 16.236 m2 an Waldfläche gerodet werden, davon 13.680 m2 dauerhaft.
Dafür will man im Gemeindegebiet auf insgesamt 10.065 m2 jenseits des Walchentalerbaches wieder aufforsten – sowie auf einer kleineren Waldfläche auf der Deponiefläche und auf einem Sichtschutzstreifen. Nach Abschluss der Deponie soll der flachere Teil des Geländes landwirtschaftlich nachgenutzt werden. Das Genehmigungsverfahren wäre dabei eigentlich schon fortgeschritten gewesen, die Deponie seitens der Bezirkshauptmannschaft genehmigt.
Anrainer haben Bedenken
Nun kommt es aber anders. Die Pläne sind nicht bei jedem willkommen. Einige Anrainer und Bürger bzw. Bürgerinnen in der Region äußern Bedenken wegen der Umwelt und der Waldrodung.
Ängste gibt es auch wegen der notwendigen LKW-Fahrten, die die Deponie mit sich bringt. Die Strecke ist dort kurvenreich, einige Bürger und Bürgerinnen sehen den Bereich als sensibles Gebiet. "Ich finde es nicht gut, es ist eine Katastrophe", sagt ein Bewohner aus Niederndorferberg gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN.

- Insgesamt müssten für die Deponie rund 16.236 m2 an Waldfläche gerodet werden.
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Landesumwaltwalt legt Beschwerde ein
Auch die Landesumweltanwaltschaft hat eine Beschwerde an das Landesverwaltungsgericht Tirol gerichtet. Im Zentrum steht dabei für sie vor allem die Frage des Bedarfes und jene danach, ob es Sinn macht, für die Deponie so viel Waldfläche zu roden. Eine geordnete Abfallwirtschaft und der Bedarf an Bodenaushubdeponien sei "als öffentliches Interesse von hohem Intensitätsgrad", gesteht die Umweltanwaltschaft zu. Es müsse aber vorher festgestellt werden, ob überhaupt ein unmittelbarer Bedarf in der jeweiligen Gemeinde besteht.
In Tirol sind bereits 333 Bodenaushubdeponien registriert, alleine 49 davon im Bezirk Kufstein. Im Gemeindegebiet von Niederndorferbeg gibt es zwar noch keine solche Deponie, dennoch besitzen laut Umweltanwaltschaft die Nachbargemeinden Ebbs, Rettenschöss und Erl vier, sowie Kufstein alleine sieben Bodenaushubdeponien.
"Ein unmittelbarer Bedarf an der gegenständlichen Deponie ist jedenfalls nicht erwiesen und ist auch der gewählte Standort nur bedingt für die Errichtung einer Deponie geeignet",
so das Fazit des Umweltanwaltes. Der Standort müsse optimal gewählt werden, Transportwege seien zur Vermeidung unnötiger CO2-Emissionen so kurz wie möglich zu halten.

- Die Gemeinde stellt sich nicht gegen das Projekt. Das Bodenaushubmaterial der Niederndorferberger müsse derzeit nach Kufstein oder Kössen gebracht werden, erklärt Bgm. Elisabeth Daxauer.
- Foto: Thrainer/BB Archiv
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Gemeinde: Bedarf ist da
Anders sieht es die Gemeindeführung in Niederndorferberg. "Generell haben wir als Gemeinde nichts dagegen", sagt Bürgermeisterin Elisabeth Daxauer. Da in Niederndorferberg auch viel gebaut werde, würde sich der Standort laut Daxauer anbieten, um lange Transportstrecken zu vermeiden. Sie sieht auch einen unmittelbaren Bedarf gegeben.
Dass in Erl und Rettenschöss Deponien seien, wie laut Umweltanwalt festgehalten, stimme zudem laut Daxauer nicht. Derzeit könne Material aus Niederndorferberg nur zu Deponien nach Kufstein oder Kössen gebracht werden. Den Vorteil einer Deponie in Niederndorferberg sieht die Bürgermeisterin darin, dass das Material nicht durch ganz Ebbs, Niederndorf und Kufstein transportiert werden müsse.
Die Entscheidung des Landesverwaltungsgericht werde abgewartet, heißt es seitens der Firma Gubert in einer Stellungnahme gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. Ob und wann eine Deponie kommen könnte, wird sich erst nach der gerichtlichen Entscheidung zeigen.
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