Wolf
Gerissene Schafe auf Alm bei Wildschönau gefunden

Auf einem Almgebiet in der Wildschönau an der Bezirksgrenze zu Kitzbühel dürfte am Wochenende erneut ein Wolf zugeschlagen haben.  | Foto: Pixabay (Symbolfoto)
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  • Auf einem Almgebiet in der Wildschönau an der Bezirksgrenze zu Kitzbühel dürfte am Wochenende erneut ein Wolf zugeschlagen haben.
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Elf Schafe kamen am Wochenende an der Bezirksgrenze zwischen Kufstein und Kitzbühel zu Tode. Dabei deuten alle Anzeichen auf einen Wolfsriss hin. 

WILDSCHÖNAU/HOPFGARTEN. Vermutlich zwischen Samstag, den 20. und Sonntag, den 21. August in der Nacht dürfte es im Almgebiet beim Sonnjoch in der Wildschönau (Bezirksgrenze zu Kitzbühel/Hopfgarten) zu einem Wolfsriss gekommen sein. Wanderer hatten Alarm geschlagen, als sie tote Schafe im Almgebiet sichteten. Wie sich bei einer Suche am Sonntag und Montag herausstellte, wurden Schafe, die zu drei verschiedenen Bauern gehörten, gerissen. Laut Angaben des Landes Tirol waren es elf tote Schafe. 
Dabei hatten zwei Schafe zuerst noch überlebt, waren aber so schwer verletzt, dass sie vom Aufsichtsjäger geschossen werden mussten. Die Amtstierärztin hat am Montag bereits Proben entnommen, die zur genetischen Analyse nach Wien geschickt werden. Die Ergebnisse müssen noch abgewartet werden. Jedoch deutet nach der derzeitigen Sachlage alles auf einen Riss durch einen Wolf hin. 

Schafe werden abgetrieben

Im besagten Gebiet zwischen Langer Grund und Wildschönau/Auffach befanden sich insgesamt rund 200 Schafe. Die betroffenen Besitzer der gerissenen Schafe haben die meisten Schafe wiedergefunden, allerdings waren die Tiere oftmals verschreckt und an völlig anderen Plätzen aufgefunden worden. Einige Landwirte haben ihre Schafe in der Umgebung nun bereits abgetrieben, die restlichen sollen spätestens am Samstag folgen. Bereits im letzten Jahr hatte es auf der gegenüberliegenden Talseite Schafsrisse durch den Wolf gegeben, wobei die Schafe ebenfalls frühzeitig abgetrieben und 2022 nicht mehr aufgetrieben wurden.

Auch im Jahre 2021 wurden Schafe in der Kelchsau nach Wolfsrissen Ende Juli früher abgetrieben. Diesem Beispiel folgen rund ein Jahr später die Bauern im aktuell betroffenen Almgebiet.  | Foto: Fuchs/BB Archiv
  • Auch im Jahre 2021 wurden Schafe in der Kelchsau nach Wolfsrissen Ende Juli früher abgetrieben. Diesem Beispiel folgen rund ein Jahr später die Bauern im aktuell betroffenen Almgebiet.
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Weitreichende Konsequenzen

Die Folgen der Wolfsrisse sind weitreichend. Einige Schafbesitzer der Umgebung haben bereits angekündigt, im nächsten Jahr keine Schafe mehr auftreiben zu wollen. Wenn die Schafe nicht mehr auf die Alm hinauf getrieben werden und im Tal bleiben, hat das allerdings weitere Konsequenzen.

"Wir haben nun das Problem, dass (...) daheim die Schafe ohne Ende versterben",

erklärt Reinhard Astner, Schafbauer aus Itter und Mitglied des Vereins Weidezone Tirol im Gespräch mit den REGIONALMEDIEN KUFSTEIN. "Ein Schaf muss auf den Berg hinauf, dem ist herunten im Tal zu heiß", so Astner. Die Schafbauern, die die Schafe heuer im Tal ließen, hatten besonders im heurigen, heißen Sommer mit Parasiten und Verwurmungen zu kämpfen, sodass immer wieder Schafe verendeten. Auch diese Schafe seien indirekt "Wolfsopfer", da sie in einem Sommer auf der Alm nicht verendet wären, erklärt Astner im Gespräch. Dies scheine aber nicht auf. 
Astner selbst hat seine Schafe bereits seit zehn Jahren auf einer behirteten Alm im Außerfern. Er hat bereits heuer viele Bauern aus dem Unterland, die im letzten Jahr von Schafsrissen betroffen waren, "mit nach draußen" mitgenommen. Er glaubt, dass sich im nächsten Jahr noch mehr dafür interessieren könnten. Viele würden aber bereits davon sprechen, aufzuhören.

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