Leben mit Hunden in der Region
Hundecoach Hedi im Einsatz für ein rücksichtsvolles Miteinander am Wilden Kaiser

Ob Sommer oder Winter: Damit sich Hundebesitzer und Hundelose gleichermaßen wohl fühlen, sollten ein paar Regeln beachtet und das richtige Verhalten geübt werden. | Foto: TVB Wilder Kaiser/Felbert Reiter
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  • Ob Sommer oder Winter: Damit sich Hundebesitzer und Hundelose gleichermaßen wohl fühlen, sollten ein paar Regeln beachtet und das richtige Verhalten geübt werden.
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Wo Hunde und Menschen aufeinander treffen, kann es zu Konflikten kommen. Wie man in der Region Wilder Kaiser gemeinsam am Miteinander von Hundebesitzern, Hundelosen und den Vierbeinern selbst arbeitet, erklärt Hundecoach Hedwig Brandauer-Aschenwald im Interview.

Welche Probleme mit Hunden bemerkst du in der Region?
Hedwig Brandauer-Aschenwald: Bei Hundebesitzern und Nicht-Hundebesitzern prallen zwei Welten aufeinander. Die Hundebesitzer werden immer mehr. In Deutschland gibt es fast 9 Millionen Haushalte mit Hund. Und wo machen die Leute Urlaub? In Wanderregionen, wie etwa bei uns am Wilden Kaiser. Sehr viele Gäste und auch immer mehr Einheimische haben einen Hund. Das führt zu Problemen: Beschwerden über Hundekot auf den Feldern und freilaufende Hunde steigen. Fast wäre ein Winterwanderweg wegen der Probleme geschlossen worden.

Welche Lösungsansätze verfolgst du gemeinsam mit dem TVB?
Einerseits gibt es in den Sommermonaten meine „Packwalks“ - also gemeinsamen Hundewanderungen - für Gäste und Einheimische, andererseits bin ich im Winter stundenweise auf den Winterwanderwegen in Ellmau und Going im Einsatz. Wir sensibilisieren Hundebesitzer, auf das Verhalten ihrer Vierbeiner zu achten, sodass ein rücksichtsvoller Umgang miteinander möglich ist.

Was wurde hier schon an konkreten Maßnahmen umgesetzt?
Mehr als 140 Gassi-Sackerl-Spender und Mülleimer wurden entlang der Spazier- und Wanderwege in den vergangenen Jahren aufgestellt. Auch die Broschüre „Urlaub mit Ihrem Hund“ des TVBs wurde überarbeitet und neu aufgelegt. Und ich werde als Hundecoach in der Region immer bekannter, Hotels verweisen auch ihre Gäste auf dieses Angebot.

Wie kann man sich deine Hundewanderungen vorstellen?
Die sogenannten „Packwalks“ finden von Juni bis Oktober immer mittwochs statt. Sowohl Gäste als auch Einheimische sind eingeladen, mit ihren Hunden an den Wanderungen teilzunehmen. Dabei sprechen wir darüber, was erlaubt ist, was erwünscht ist und natürlich gibt es auch praktische Tipps - etwa wo man Gassi-Sackerl und Mülleimer findet. Darüber hinaus arbeiten wir am Verhalten von Hunden, wenn es problematisch ist. Es geht auch darum, die Gäste im Umgang mit ihren Hunden in einer neuen, fremden Umgebung zu unterstützen. Denn auch für Tiere ist eine neue Umgebung erst mal gewöhnungsbedürftig. Das hat diesen Sommer sehr gut funktioniert: Pro Wanderung waren im Schnitt 12 Hunde dabei, die Teilnahmegebühr beträgt 20 Euro.

Wie sind die Reaktionen der Hundebesitzer und Anrainer auf deine Touren als Hundecoach auf den Winterwanderwegen?

Sehr gut. Im vergangenen Winter war ich für den TVB je zwei Stunden pro Woche zu beliebten „Gassi-Geh-Zeiten“ auf den Ellmauer und Goinger Winterwanderwegen unterwegs. Im Februar – also in der Hochsaison – haben wir die Stunden in Going sogar verdoppelt, da die Anrainer sehr genervt waren. Ich habe den Hundebesitzern, denen ich begegnet bin, die aktuelle Lage und meine Aufgabe erklärt, aber keine Verbote ausgesprochen. Das ist mir sehr wichtig. Ich will, dass sie die Lage verstehen und ihr Verhalten anpassen. Da bin ich auf viel Verständnis gestoßen. Und wenn ich keine Hundebesitzer angetroffen habe, habe ich bei den Anrainern geklingelt und mit den Bewohnern und Grundstückbesitzer über die Probleme gesprochen. Die Anrainer waren froh über mein Angebot. Auch die Rückmeldungen von Gästen und Einheimischen mit Hunden auf meinen Spaziergängen waren durchwegs positiv. Die Sensibilisierung der Hundebesitzer funktioniert gut.

Was macht die „Packwalks“ für dich persönlich unterhaltsam?
Es gibt eine Sache, über die ich immer wieder schmunzeln muss. Bei meinen Hundewanderungen sind viele Ehepaare dabei. Aber in den drei Jahren, die ich nun schon als Hundecoach unterwegs bin, gab es nur ein einziges Paar, dass sich gegenseitig in der Hundeerziehung gelobt hat. Alle anderen schieben sich die Fehler im Umgang mit ihren Vierbeinern immer gegenseitig zu – also fühle ich mich neben meiner Rolle als Hundecoach schon mal als „Ehe-Coach“.

Zur Veranstaltung und zur Person:

Hedwig Brandauer-Aschenwald ist seit fünf Jahren selbständiger Hunde-Menschen-Coach. Seit drei Jahren ist sie für den Tourismusverband Wilder Kaiser im Einsatz, um professionell mit Gästen, Einheimischen und natürlich den Hunden selbst, an einem rücksichtsvollen Umgang miteinander zu arbeiten.

Ihre „Packwalks“ finden von Juni bis Oktober immer am Mittwoch um 10:00 Uhr statt, Voranmeldung in den Infobüros des TVB und unter hedwig.brandauer@gmail.com. Die Gruppengröße ist im Winter auf 6 Hunde beschränkt. Die Teilnahmegebühr für die „Packwalks“ beträgt 20 Euro; Im Winter trifft man Hunde-Coach Hedi auf den Winterwanderwegen an. Alle Infos: www.wilderkaiser.info/hundecoach

Ob Sommer oder Winter: Damit sich Hundebesitzer und Hundelose gleichermaßen wohl fühlen, sollten ein paar Regeln beachtet und das richtige Verhalten geübt werden. | Foto: TVB Wilder Kaiser/Felbert Reiter
Hundecoach Hedi im Einsatz - im Sommer kann man ihren Hundewanderungen teilnehmen, im Winter ist sie mehrere Stunden pro Woche auf den Wanderwegen unterwegs.  | Foto: TVB Wilder Kaiser/Martin Guggenberger
Mehr als 140 Gassi-Sackerl-Spender und Mülleimer wurden entlang der Spazier- und Wanderwege in den vergangenen Jahren aufgestellt. | Foto: TVB Wilder Kaiser/Martin Guggenberger
Nicht überall dürfen Hunde frei laufen - diese Regeln gilt es zu beachten.  | Foto: TVB Wilder Kaiser/Felbert Reiter
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