Stadttheater
Kufstein startet mit "Ödipus Rex" in die Spielsaison

Das Stadttheater Kufstein hat sich nach der langen Wartezeit so einiges vorgenommen und startet am 17. Juni in die Spielsaison 2021.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Nach Spielpause wartet das Stadttheater mit einem Plan B auf: sechs Produktionen sind für 2021 geplant. Der Start in die neue Spielsaison erfolgt am 17. Juni mit einem Stück über eine Epidemie.

KUFSTEIN (bfl). Eine lange Durststrecke liegt hinter dem Stadttheater Kufstein, wie Obfrau Hildegard Reitberger anlässlich der Präsentation des Spielplans 2021 betont. Geplant hatte man bereits für das Jahr 2020 eine Saison mit vielen Produktionen, gekommen ist es bekanntlich anders. Nichtsdestotrotz konnte das Stadttheater mit "Richard III", "Shirley Valentine" und "Fern von Europa" drei Produktionen auf die Bühne bringen. 
Eigentlich hätte schon im Mai eine Revue mit Highlights der letzten Jahre stattfinden sollen, darunter auch der bereits auf 2021 verschobene "Jedermann". Die aktuellen gesetzlichen Vorgaben machen die Probenarbeit für ein solches größeres Stück allerdings unmöglich, ist doch auch bei Proben die 20m2-Regel (pro Person) einzuhalten. "Die 20m2-Regel, die man eingeführt hat im Amateurbereich, ist für viele Bühnen nicht durchführbar", erklärt Obfrau Hildegard Reitberger die Schwierigkeit der Probenabhaltung. Auch die frühe Sperrstunde um 22 Uhr erschwert die sonst später geplanten Freilichtaufführungen. Der "Jedermann" kommt nun also erst 2022.

"Plan B" und besondere Proben

Der Verein hat sich allerdings bereits einen "Plan B" zurechtgelegt. Mit dem 19. Mai fiel der Startschuss für die "echte" Probenarbeit der Stadttheater-Mitglieder. Geprobt wird nun im Freien, szenenweise und mit getesteten Darstellern, eine erste Lesevorbesprechung fand zuvor bereits über Video statt. Viel Zeit zur Vorbereitung für die erste Aufführung hat man nicht, startet die aktuelle Spielsaison der Kufsteiner doch bereits mit 17. Juni. Was dieses Datum bringen wird, ist noch unsicher, denn die aktuellen Regelungen rund um Veranstaltungen und Co. gelten nur bis 16. Juni. Ob danach eine weitere Lockerung kommen könnte, ist offen. 

"Die 20m2-Regel, die man eingeführt hat im Amateurbereich, ist für viele Bühnen nicht durchführbar", erklärt Obfrau Hildegard Reitberger die Schwierigkeit der Probenabhaltung. | Foto: Barbara Fluckinger
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Start mit Stück über Epidemie

Sicher ist zumindest, was auf die Bühne gebracht werden soll. Das Stadttheater Kufstein hat sich mit Sophokles' "Ödipus Rex" ein Stück ausgesucht, in dem sich alles um eine Epidemie dreht. Klaus Reitberger inszeniert das Stück mit acht Schauspielern sowie modernen Elementen und erklärt die Wahl des Stückes so: "Es passt in diese Pandemie so gut wie kein anderes". Am 17. Juni soll es im Festungsneuhof die erste Aufführung in Kufstein erleben. Damit dürfte "Ödipus Rex" als jenes Stück mit der allerkürzesten Probenzeit in die Geschichte des Vereins eingehen. 

Unter der Regie von Reinhard Exenberger wird das Stadttheater Kufstein mit "Die Wadlstrümpf" – einem Teil des Tiroler Dramas "Allerhand Kreuzköpf" von Karl Schönherr – bei den Volksschauspielen in Telfs vertreten sein.   | Foto: Barbara Fluckinger
  • Unter der Regie von Reinhard Exenberger wird das Stadttheater Kufstein mit "Die Wadlstrümpf" – einem Teil des Tiroler Dramas "Allerhand Kreuzköpf" von Karl Schönherr – bei den Volksschauspielen in Telfs vertreten sein.
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Auftreten wird das Stadttheater heuer auch bei den Volksschauspielen in Telfs, wo heuer elf Geschichten von elf Tiroler Bühnen an einem Abend zusammengeführt werden. Auf die Bühne kommt das Tiroler Drama "Allerhand Kreuzköpf" von Karl Schönherr. Das Stadttheater Kufstein wird unter der Regie von Reinhard Exenberger mit "Die Wadlstrümpf" eine Kurzgeschichte spielen, die gemeinsam mit den zehn weiteren, das gesamte Drama ergeben. Es ist dies eine Möglichkeit mit vielen anderen Tiroler Bühnen zusammenzukommen, erklärt Reinhard Exenberger. 
Im September steht mit der Tragikomödie "El Dante" aus der Feder von Mili Plobete dann noch eine Welturaufführung ins Haus, bei der es um die Geschichte zweier Frauen in Mexico-City geht. Plobete will mit dem Stück auch das Thema der Gewalt an Frauen auf die Bühne bringen.
Im November will das Stadttheater nach Möglichkeit mit den Bühnenflöhen ein Märchen inszenieren, während im Dezember mit dem Stück "Der Krah" von Klaus Reitberger eine Tiroler Uraufführung auf dem Spielplan steht.  

Verena Kirchner erklärt, warum das Junge Stadttheater Kufstein im Lockdown nicht untätig war. Sie hat mit vier Jugendlichen an einem Kurzfilm gearbeitet.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Jugend arbeitete an Kurzfilm

Aber auch das Junge Stadttheater Kufstein war im Lockdown nicht untätig. Unter dem Motto "#bedifferent" tauschten sich die Jugendlichen online miteinander aus und setzten sich mit der eigenen Identität in Zeiten des Lockdowns auseinander. Herausgekommen ist ein  Kurzfilm, der beim Kinder- und Jugendfestival "Brucklin – Youth Theatre Building Bridges" in Innsbruck eingereicht wird. Der Film kann zwischen 28. Juni und 2. Juli gesehen werden.
Zuseher und Theaterliebhaber dürfen also auf die heurige Spielsaison, sollte sie planmäßig stattfinden, gespannt sein. 

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