Projekt
KUUSK-Region präsentiert Plan für Energie- und Mobilitätswende

V.l.: Johannes Seichter (Kufstein mobil), Katharina Spöck (KEM KUUSK), Martin Krumschnabel (Obmann Stv. LEADER-Region KUUSK, Bgm. Kufstein), LAbg. Barbara Schwaighofer, Josef Ritzer (Obmann LEADER-Region KUUSK, Bgm. Ebbs), Rupert Ebenbichler (GF Wasser Tirol), Felix Thalheim (Projektleiter Wasser Tirol) präsentierten den neuen Maßnahmen-Katalog für die Region. | Foto: Christoph Klausner
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  • V.l.: Johannes Seichter (Kufstein mobil), Katharina Spöck (KEM KUUSK), Martin Krumschnabel (Obmann Stv. LEADER-Region KUUSK, Bgm. Kufstein), LAbg. Barbara Schwaighofer, Josef Ritzer (Obmann LEADER-Region KUUSK, Bgm. Ebbs), Rupert Ebenbichler (GF Wasser Tirol), Felix Thalheim (Projektleiter Wasser Tirol) präsentierten den neuen Maßnahmen-Katalog für die Region.
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Die KUUSK-Region hat gemeinsam mit Experten konkrete Maßnahmen erarbeitet, wie sie sich im Bereich Energie und Mobilität nachhaltig verbessern kann.

KUFSTEIN. Das Regionalmanagement KUUSK (Kufstein und Umgebung, Untere Schranne, Kaiserwinkl) hat vor zwei Jahren die Erstellung eines Energieleit- sowie Mobilitätskonzeptes in Auftrag gegeben. Nun wurden die Pläne im Kufsteiner Stadtsaal vorgestellt. Interessierte konnten sich dabei ein Bild machen, wie der weitere Fahrplan in eine klimaneutrale Zukunft in der KUUSK-Region, zu der zwölf Gemeinden gehören, aussieht.

"Besonders bei diesen Konzepten ist, dass es sich um gemeindeübergreifende Maßnahmen handelt",

erklärt Katharina Spöck, die die Klima- und Energie-Modellregion (KEM) beim Regionalmanagement KUUSK verantwortet.

Große Unterschiede in den Gemeinden

Der Energieleitplan wurde von der Wasser Tirol GmbH erstellt. Zuerst habe man Grundlagendaten über die Gebäude, den Stromverbrauch, die Anzahl der Haushalte sowie der Industrien eingeholt, anschließend wurden die Potentiale analysiert, wie Projektleiter Felix Thalheim berichtet. Dabei sei von Anfang an mit den Gemeinden zusammengearbeitet worden. Da die Ortschaften durchaus große Unterschiede aufweisen, wurden pro Gemeinde 20 bis 50 individuelle Maßnahmen ausgearbeitet, die anschließend in Pakete gebündelt und priorisiert wurden. Die Vorschläge reichen von bewusstseinsbildenden Maßnahmen bis hin zu technischen Projekten wie Photovoltaikpanels, Wärmenetzlösungen, Erdwärmenutzung, kleineren Wasserkraftwerken, Biomasse- oder auch Biogasanlagen. Letzteres hätte laut Spöck beispielsweise in Langkampfen Potential, da dort viele Milchviehbetriebe angesiedelt sind. Der Ebbser Bürgermeister und Obmann des LEADER-Vereins Josef Ritzer kann sich auch gemeindeübergreifende Projekte vorstellen. So erachtet er beispielsweise ein gemeinsames Wärmenetz zwischen dem Niederndorfer Schwimmbad und der Oberweidach-Siedlung in Ebbs als Option. Noch gebe es dazu aber nichts Konkretes. 

Ebbs Bgm. und Obmann des LEADER-Vereins Josef Ritzer will sich nicht von Gemeindegrenzen aufhalten lassen. | Foto: Christoph Klausner
  • Ebbs Bgm. und Obmann des LEADER-Vereins Josef Ritzer will sich nicht von Gemeindegrenzen aufhalten lassen.
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Region der großen Dächer

Für Wasser Tirol-GF Rupert Ebenbichler ist der Energieleitplan "die Konkretisierung der großen politischen Zielsetzungen". Die Europäischen, Österreichischen und Tiroler Klimaziele würden durch das Umsetzen der ausgearbeiteten Maßnahmen näher rücken. Trotzdem wird die Energiewende ein Kraftakt bleiben. Um den Energiebedarf in Tirol in Zukunft zu 100 Prozent aus heimischen Energieträgern decken zu können, müssen diese laut Ebenbichler um 70 Prozent ausgebaut werden, gleichzeitig soll der Verbrauch um 37 Prozent reduziert werden. Da müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden. Der Experte betont in diesem Zusammenhang, dass die Region besonders sonnenreich ist und zudem große Dachflächen ausweist. 

"Ab 1.000 Kilowattstunden pro Quadratmeter spricht man von einem geeigneten Dach. In der Region haben wir aber teilweise Einstrahlungswerte über 1.300 Kilowattstunden pro Quadratmeter - das sind Top-Flächen, die man für Photovoltaik nutzen kann",

so Ebenbichler. Im Energieleitplan wurden die dreißig ertragreichsten Standorte ausgewiesen. Diese "low hanging fruits" gelte es jetzt zu pflücken.

Wasser Tirol-GF Rupert Ebenbichler hofft auf den Ausbau von Photovoltaik in der KUUSK-Region. | Foto: Christoph Klausner
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Mobilitätsvision für die Region

Der Verkehrssektor ist in Tirol nach wie vor der größte Treibhausgas-Emittent. Damit sich das ändert, wurden die Verkehrsplanungsbüros "komobile" und "con.sens" beauftragt, ein Mobilitätskonzept zu erstellen. Der Fokus lag dabei auf dem Rad- und Fußverkehr, wie Johannes Seichter von "Kufstein mobil" berichtet. Der Taktverkehr sei aufgrund der Komplexität in ein eigenes Konzept ausgegliedert worden, was allerdings ebenfalls bereits Gestalt annimmt. Seichtner räumt den Konzept große Chancen ein, da die Bevölkerung sehr stark an dessen Entstehung beteiligt war und somit viele Maßnahmen auch angenommen werden dürften.

Ich denke, dass in den nächsten Jahren...

Der Ball liegt nun bei den Gemeinden

Kufsteins Bürgermeister und stellvertretender Obmann des LEADER-Vereins Martin Krumschnabel sieht nun "die Gemeinden am Zug". Erste Maßnahmen, wie z. B. die Bestellung von fünfzig Photovoltaik-Anlagen für die Region, wurden bereits umgesetzt. Leider geht es in diesem Bereich derzeit nicht ohne Schwierigkeiten. 

"Jetzt, wo der politische Wille zur Energiewende nicht mehr zu bezweifeln ist, stößt man auf technische Probleme. Man kriegt nur schwer Photovoltaik-Anlagen und Monteure", 

erklärt Krumschnabel. Trotzdem plädiert er dafür, dass man tun müsse, was möglich ist. Unter anderem werde an Beratungs- und Finanzierungsmodellen gearbeitet, die möglichst vielen Bürgern zugänglich gemacht werden sollen. Unterstützt werden die Gemeinden vom Regionalmanagement KUUUSK, die die Umsetzung der Maßnahmen in allen KUUSK-Gemeinden vorantreiben wollen. 

Für Klima- und Energiebeauftragte Katharina Spöck (Regionalmanagement KUUSK) und Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel wäre es schlimm, wenn die Konzepte jetzt in der Schublade verschwinden würden. | Foto: Christoph Klausner
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