FPN fordert Abfahrverbot
Niederndorf sucht nach einer Lösung für Verkehr

Verkehrsbelastung in Niederndorf: FPN fordert verkehrsberuhingende Maßnahmen, Bürgermeister Ritzer entgegnet, dass bisher noch niemand eine "absolute" Lösung präsentiert hätte.  | Foto: Reinhard Thrainer
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Die Verkehrsbelastung in Niederndorf spitzt sich zu. Laut FPN würde die Gemeinde "die Bevölkerung im Stich lassen". Bgm. Ritzer entgegnet, dass man bereits in ständiger Verhandlung mit der Behörde sei. Eine "absolute Lösung" gäbe es aber noch nicht.

NIEDERNDORF. "Ein weiteres Jahr ohne Lösung", sagt Gemeindevorstand Thomas Lorenz (Freiheitliche und Parteifreie Niederndorf, FPN) zum geforderten Abfahrverbot in der Gemeinde. Bereits am 16. Februar letzten Jahres habe man seitens der FPN einen Dringlichkeitsantrag für ein solches Verbot im Gemeinderat eingebracht. Seither sei diesbezüglich noch nichts geschehen, so Lorenz.

"Wir nehmen die Sorgen unserer Bürger und Anrainer der Ausweichstraßen ernst und möchten hiermit für Entspannung auf den Seitenstraßen führen. Insgesamt hat sich die Verkehrszunahme in Niederndorf um 15 Prozent seit 2009 gesteigert. Dies bedeutet, dass wir vor einer neu zu bewertenden Verkehrssituation in unserer Gemeinde stehen“,

argumentiert GV KR Thomas Lorenz.

Höhepunkt des Verkehrschaos

Seinen Höhepunkt erlebte das Verkehrschaos in der Gemeinde wohl am ersten Februarwochenende, als die Autos auf der L209-Erlenstraße zum Ausweichen über Niederndorfs Seitenstraße fuhren. Die Polizei musste die Straße sperren, wodurch sich die Situation schließlich wieder beruhigte. "Ein Abfahrverbot muss nun endlich realisiert werden", ärgert sich Lorenz, als er die Zustände am besagten Wochenende schilderte. 

"Es ist mehr als beschämend, dass die Bevölkerung hier einfach im Stich gelassen wird
und ein weiteres Jahr ohne Lösung ins Land gezogen ist",

sagt Lorenz. 

GV Thomas Lorenz an der Polizeisperre. | Foto: FPN

Ritzer: "Problematik wurde schon mehrmals behandelt"

Die Behauptung, dass bisher noch nichts in Sachen Verkehrsberuhigung in der Gemeinde passiert wäre, bezeichnet Bürgermeister Christian Ritzer als "unfair". Die Problematik sei bereits mehrmals im Ausschuss für Umwelt und Verkehr, im Beisein eines Vertreters des Baubezirksamtes sowie FPN-Mitgliedern, behandelt worden.

"Ich stehe in ständiger Verhandlung mit der Verkehrsbehörde bei der Bezirkshauptmannschaft Kufstein und der örtlichen Polizei. Besonders die Polizeidienststelle Niederndorf leistet großartige Arbeit, wenn es darum geht, an den verkehrsreichen Wochenenden den Ausweichverkehr zu lenken",

betont Ritzer. Die Beobachtungen und Verkehrsflüsse, etwa die Auswirkungen der Dosierampeln, würde laufend untereinander abgestimmt werden. 

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Noch keine Lösung in Sicht

Trotzdem ist das Problem allgegenwärtig, nicht nur in Niederndorf. Besonders an den Wochenenden sei die Situation unzumutbar, bestätigt der Bürgermeister. Die Hauptbelastung liege dabei beim Durchreiseverkehr zum Kaiserwinkl sowie den Kitzbühler Raum und retour. Ritzer betont, dass er umsetzbare und sinnvolle Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung durchaus begrüßen würde, bisher habe aber noch niemand eine absolute Lösung aufzeigen können. 

"Grundsätzlich befürworte ich ein Abfahrverbot von der B172. Gespräche mit BH und Polizei haben jedoch aufgezeigt, dass die B172 allein im Ortsgebiet von Niederndorf ca. 12 Abfahrten hat, dazu kommen noch jene 6 Abfahrten auf der Ebbser Straße, die zu kontrollieren wären, und dazu zähle ich den Jennbachdamm gar nicht, wohin manche Urlauber von ihren Navis geführt werden",

erklärt Ritzer. Abgesehen davon, ob ein solches Abfahrverbot auf einer Bundesstraße rechtlich möglich wäre, so wäre das zu kontrollieren und zu exekutieren extrem schwierig, ergänzt der Bürgermeister. Die Forderung, ein Abfahrverbot einzurichten sei aber deponiert. Zudem sei man im Einklang mit den anderen Gemeinden der Unteren Schranne. 

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