BBT-Nordzulauf
ÖBB starten Vorarbeiten für Stollenbau in Angath
Rodung im Zuge der Vorarbeiten in Angath notwendig, die ÖBB realisieren unter anderem verschiedene Ökomaßnahmen und bauen den Wald um.
ANGATH, BEZIRK KUFSTEIN. Die Weichen sind gestellt und zeigen in Richtung Neubaustrecke für den Nordzulauf des Brennerbasistunnels. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben mit den ersten Vorarbeiten für den Stollenbau in Angath nun begonnen. Dieser ist ein zentraler Teil der Eisenbahn-Neubaustrecke zwischen Radfeld und Schaftenau.
Bereits jetzt muss man Vorbereitungen und Baumaßnahmen für den Stollenvortrieb (das Vortreiben ins Gestein, Anm.) treffen. Dazu gehören unter anderem Rodungsarbeiten, die im Gemeindegebiet von Angath in den kommenden Wochen stattfinden werden. Die ÖBB wollen letztendlich eine vorübergehende Erschließungsstraße nördlich der Autobahn errichten. Im Jahr 2022 steht die Errichtung von weiteren Wegverbindungen, Erschließungsstraßen, Logistik- und Lagerflächen auf dem Plan. Der wertvolle Oberboden soll laut ÖBB nach Möglichkeit vor Ort verbleiben. Anfang 2023 werden die ÖBB in Angath den Vortrieb für den rund 2,6-Kilometer langen Rohbaustollen starten.
Amphibienzäune errichtet
Eine Rolle spielen in den Vorarbeiten auch die im UVP-Bescheid geforderten Umweltmaßnahmen. In ausgewählten Zonen wurden laut ÖBB bereits rund ein Kilometer Amphibienzäune errichtet und über mehrere Wochen regelmäßig kontrolliert. Dadurch wurden die Tiere so gelenkt, dass Fachleute sie sammeln und in neue Lebensräume verbringen konnten.
Tausch und Umbau im Wald
Auch in den Wäldern von Angath und Angerberg tut sich etwas. Auf einer Privatwaldfläche in Angath werden einzelne Bäume ausgetauscht, wie die ÖBB mitteilen. Man will hier weg vom überwiegend zur wirtschaftlichen Nutzung angelegten Bestand, hin zu einem vielfältigen und widerstandsfähigen Mischwald.
Nutzen will man hier auch Totholz: Haufen und Pyramiden mit Totholz sowie Quartierkästen sollen den Lebensraum für Fledermäuse und andere Waldbewohner bereichern, einzelne Altbäume sollen so lange stehen bleiben, bis sie umfallen. Auch danach sollen sie als Totholz im Wald bleiben. Um nicht auch „unerwünschten Gästen“ wie dem Borkenkäfer eine Unterkunft zu bieten, sind für das Öko-Projekt nur Laubbäume vorgesehen.
Auch am Angerberg will man die Waldstruktur verbessern. Hier sind die Arbeiten noch in Vorbereitung. Unter anderem ist eine Strukturverbesserung in Richtung eines „Ahorn–Eschen–Edellaubwald Lebensraumes“ geplant. In den vorgesehenen Bereichen werden Fichten gefällt und das Aufkommen von standortangepassten Laubbaumarten nachhaltig gefördert. (red)
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