Verkehr
Trotz Corona gab es 2020 viele Unfälle im Bezirk Kufstein

Astrid Mair (Stellvertretende Bezirkspolizeikommandantin sowie Referatsleiterin Verkehr und Einsatz) zieht nach einem sonderlichen Jahr 2020 Bilanz und präsentiert die Ergebnisse zur Verkehrsüberwachung in Kufstein.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Astrid Mair (Stellvertretende Bezirkspolizeikommandantin sowie Referatsleiterin Verkehr und Einsatz) zieht nach einem sonderlichen Jahr 2020 Bilanz und präsentiert die Ergebnisse zur Verkehrsüberwachung in Kufstein.
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Viele Unfälle, trotz coronabedingt geringerem Verkehrsaufkommen auf den Straßen im Bezirk Kufstein im vergangenen Jahr – das zeigt die aktuelle Verkehrsbilanz der Polizei. Während es im Vergleich zu 2019 weniger Raser gab, zog die Polizei 2020 mehr Lenker unter Drogeneinfluss aus dem Verkehr. 

BEZIRK KUFSTEIN, KUFSTEIN (bfl). Eigentlich hätte man sich im Bezirk Kufstein für die heurige Verkehrsbilanz, rückblickend auf 2020, deutlich weniger Verkehrsunfälle und -tote erwartet. Die Corona-Pandemie brachte drei Lockdowns und Einschränkungen mit sich, die wiederum zu weniger Verkehr auf den Straßen führte. Die Zahlen, was Unfälle und Vergehen im Straßenverkehr betrifft, sind 2020 zwar meist niedriger, beachtet man aber das geringe Verkehrsaufkommen, sind sie verhältnismäßig hoch. 
"Dafür, dass coronabedingt Verkehr relativ wenig war, hat man relativ viel Unfallgeschehen gehabt", sagt Astrid Mair, Stellvertretende Bezirkspolizeikommandantin sowie Referatsleiterin Verkehr und Einsatz gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. Unter dem Strich sehe man das deutlich an den Erstaufnahmen was Sach-, Personenschaden angeht, sowie an den Verletzten und Getöteten. Das Jahr 2020 brachte 1.440 Verkehrsunfälle mit Sachschaden auf den Straßen im Bezirk Kufstein. Zum Vergleich, 2019 waren es 1.870. Bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden musste man 2020 mit 511 sogar eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr hinnehmen – 2019 waren es nur 452 gewesen. "Positiv" ist die Bilanz was die Verkehrstoten angeht, ihre Anzahl hat sich mit vier im Vergleich zum Vorjahr halbiert. 

Weniger Raser, "mehr" Drogenkonsum

2020 gab es auch weniger Raser, insgesamt 9.599 Fahrzeuglenker hat die Polizei wegen Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit beanstandet – davon wurden 9.345 durch Lasergeräte der Polizei festgestellt. 2019 lag die letztere Zahl noch bei 11.509. 
Pandemie hin oder her, auch Alkohol und Drogen bleiben weiterhin ein Thema im Straßenverkehr. Die Polizei hat 2020 trotz Corona weiterhin viele Kontrollen rund um Alkohol/Drogen vornehmen können: 15.720 Vortests und 905 Alkomattests führten zu 383 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer. 
Eine Verdreifachung verzeichnete die Polizei bei Anzeigen wegen Drogenkonsum: 2020 gab es zwölf Anzeigen wegen Suchtgift Beeinträchtigung am Steuer, im Vorjahr waren es nur vier gewesen. Ein Grund dafür ist die vermehrte Nutzung von Vortestgeräten. Das sind spezielle Geräte, die im Stande sind zu erkennen, ob jemand durch Suchtmittel beeinträchtigt ist. Hier wurden Polizisten zur Nutzung dieser Geräte speziell ausgebildet, wobei es im Bezirk derzeit zwei solcher Testgeräte gibt, erklärt Mair. Ihr Fazit: Je mehr diese Geräte genutzt und je mehr kontrolliert wird, umso mehr sei feststellbar, dass man auch im Bezirk "massiv" mit Drogen am Steuer "zu tun hat". 

Die Polizei hat 2020 viele Kontrollen rund um Alkohol/Drogen vornehmen können: 15.720 Vortests und 905 Alkomattests führten zu 383 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer. Im Bild ein Alkovortestgerät.  | Foto: ZOOM.Tirol
  • Die Polizei hat 2020 viele Kontrollen rund um Alkohol/Drogen vornehmen können: 15.720 Vortests und 905 Alkomattests führten zu 383 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer. Im Bild ein Alkovortestgerät.
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Handy am Steuer und mangelnde Gurtendisziplin

Unfallursache Nummer eins ist und bleibt neben erhöhter Geschwindigkeit das Handy am Steuer bzw. das Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung. Das hat sich auch im Jahr 2020 nicht geändert. 1.486 telefonierende oder mit dem Handy hantierende Lenker waren hier zu beanstanden. Das Ergebnis ist annähernd gleich wie im Jahr 2019 als 1.498 Lenker deswegen aufgehalten wurden. Deswegen will die Polizei im Bezirk auch im Jahr 2021 ein verstärktes Augenmerk auf Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung werfen. 
Satte 1.275 Gurtübertretungen gab es im Jahr 2020, das sind um 109 mehr wie im Vorjahr. Was die "Kindersicherung" betrifft wurden im Jahr 2020 35 Anzeigen an die Bezirksverwaltungsbehörde vorgelegt, dem gegenüber stehen 44 im Jahr 2019. Den Zahlen zu nicht angegurteten Kindern im Straßenverkehr blickt Astrid Mair mit Stirnrunzeln entgegen. "Das darf es in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr geben", sagt Mair. 

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Polizei ortet mehr Alkolenker im Bezirk Kufstein
Astrid Mair (Stellvertretende Bezirkspolizeikommandantin sowie Referatsleiterin Verkehr und Einsatz) zieht nach einem sonderlichen Jahr 2020 Bilanz und präsentiert die Ergebnisse zur Verkehrsüberwachung in Kufstein.  | Foto: Barbara Fluckinger
"Dafür, dass coronabedingt Verkehr relativ wenig war, hat man relativ viel Unfallgeschehen gehabt", sagt Astrid Mair | Foto: Barbara Fluckinger
Die Polizei hat 2020 viele Kontrollen rund um Alkohol/Drogen vornehmen können: 15.720 Vortests und 905 Alkomattests führten zu 383 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer. Im Bild ein Alkovortestgerät.  | Foto: ZOOM.Tirol
Drogenkonsum am Steuer – im Visier der Polizei: Polizisten wurden zur Nutzung von Vortestgeräten speziell ausgebildet, wobei es im Bezirk derzeit zwei solcher Testgeräte gibt.  | Foto: Polizei
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