Wärme statt Wellen
Was Wörgl jetzt mit dem alten Wave-Areal vorhat

- Am Wave-Grundstück soll auf rund 5.000 Quadratmetern ein Biomasseheizwerk entstehen und bis zum Winter 2027 fertig sein.
- Foto: Nimpf
- hochgeladen von Christiane Nimpf
"Die Katze ist aus dem Sack" – Auf dem ehemaligen Wave-Areal in Wörgl soll bis 2027 auf 5.000 Quadratmetern ein Biomasseheizwerk zur nachhaltigen Wärmeversorgung entstehen.
WÖRGL. Seit der Schließung der Wörgler Wasserwelt im August 2021 sitzt die Wörgler Bevölkerung auf dem Trockenen – nicht nur, weil es seitdem kein Schwimmbad mehr in der Stadt gibt, sondern auch, wenn es um die Informationen geht, was denn eigentlich mit dem weitläufigen Wave-Areal passieren soll. Bei der Gemeinderatssitzung Ende März wurden allerdings erste Pläne für dessen Nachnutzung veranschaulicht. Oder wie die Grüne Gemeinderätin Iris Kahn betonte: "Endlich ist die Katze aus dem Sack." Denn statt irgendwann dort wieder im kühlen Nass zu planschen, wird in Zukunft Wärme auf dem Wave-Grundstück herrschen. Ein Biomasseheizwerk soll entstehen, welches thermische Energie erzeugt, indem organische Materialien wie Holz oder Hackschnitzel verbrannt werden. Diese Wärme wird über Fernwärmeleitungen direkt in Haushalte transportiert, was eine nachhaltige, erneuerbare Alternative zu fossilen Brennstoffen darstellt.
Geschätzte Kosten: 10 Millionen Euro
Klaus Kandler, Geschäftsführer der Stadtwerke Wörgl, erklärte im Gemeinderat die Hintergründe der Entscheidung. Ursprünglich hatte man Gespräche mit der Firma Egger geführt, doch diese sagte ab. Auch eine Alternative mit der Berglandmilch konnte nicht realisiert werden. "Das Ergebnis war, dass wir von beiden Seiten keine optimale Lösung zustande gebracht haben", so Kandler. Deshalb habe man sich nun für das Wave-Areal entschieden und fokussiere sich planerisch voll darauf. Benötigt werden rund 5.000 Quadratmeter im östlichen Teil des Geländes – die alten Baulichkeiten des Wave seien davon vorerst nicht betroffen.
"Der aktuelle Stand ist, dass wir gerade an der Entwurfs- und Genehmigungsplanung arbeiten",
sagte Kandler. Sobald diese fertig ist, soll auch der Gemeinderat mit Bildmaterial und einer Kostenschätzung informiert werden. Aktuell rechnet man mit rund zehn Millionen Euro – ohne Berücksichtigung möglicher Förderungen. Das Ziel sei, dass die Bevölkerung bis zum Winter 2027 mit Wärme aus dem neuen Werk versorgt wird.

- Klaus Kandler, Geschäftsführer der Stadtwerke Wörgl, berichtete bei der jüngsten Gemeinderatssitzung von dem Vorhaben für das Wave-Areal.
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Kritik an Kommunikation
Für Iris Kahn ist die späte Offenlegung des Vorhabens ein wiederkehrendes Problem: "Endlich ist die Katze aus dem Sack, nachdem wir X-Mal nachgefragt haben, was mit dem Wave-Areal passiert." Ihre Kritik richtete sich vor allem an Bürgermeister Michael Riedhart, der laut ihr zu sehr auf Einzelgespräche setze, statt den Gemeinderat als Ganzes zu informieren.
"Ich bitte auch von dieser Vorgehensweise Abstand zu nehmen",
fordert die Grüne Gemeinderätin. "Dass mir jetzt ein Vorwurf gemacht wird, dass ich mir für jeden einzelnen Zeit nehme, gut, das nehme ich jetzt so zur Kenntnis", konterte der Bürgermeister. Er betonte, dass er sich seit dem Vorjahr ehrenamtlich als Geschäftsführer der Wörgler Wasserwelt engagiere und für Fragen stets zur Verfügung stehe. Die Gespräche mit den Stadtwerken würden aufgrund der Baurechtslage zunächst im zuständigen Gremium geführt.
"Ich finde das eine schöne Idee und das ist ein erster Schritt in Richtung Verwertung Wörgler Wasserwelt Areal",
zeigte sich Riedhart optimistisch. Für Wörgl bedeutet das also konkret: Statt chlorhaltigem Beckenwasser wird hier künftig wohl heißer Dampf aufsteigen – zum Wohle der Energieversorgungssicherheit.
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