Nach Krebsfund
Wegprojekt in Mariastein wird 2022 wieder aufgenommen

- Der Baustopp am Wegprojekt entlang des Moosbaches soll im Jänner 2022 ein Ende finden.
- Foto: Barbara Fluckinger
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Nach der Erhebung der Population des Edelkrebses im Moosbach starten die Arbeiten am Spazierweg wieder.
MARIASTEIN, ANGERBERG. Ein Spazierweg am Moosbach, der zwischen Angerberg und Mariastein entstehen soll, erhielt mehr Aufmerksamkeit, als vielleicht anfangs vermutet.
Das gemeindeübergreifende Projekt zwischen den Gemeinden Angerberg und Mariastein kostet rund 1 Million Euro. Am Ende soll ein neuer Weg entlang des Moosbaches zum Spazieren einladen. Im ersten Teil des ursprünglich für zwei Jahre anberaumten Projektes wurde vom Gasthof Schlossblick zur Wallfahrtskirche ein Schotterweg über 1.320 Meter errichtet, als eine Art Baustraße. Im zweiten Teil sollte der Bach renaturiert werden. Danach sollte der Schotterweg auf eine Breite von rund zwei Metern zurückgebaut werden.
Grüne Kritik und ein Krebsfund
In den Wintermonaten 2020/21 wollte man mit der Bachrenaturierung und einer Brückenerrichtung das Projekt abschließen. Schon im Juni 2020 übten die Grünen im Bezirk Kufstein scharfe Kritik am Vorhaben, das ihrer Ansicht nach den Lebensraum zahlreicher seltener Pflanzen- und Baumarten sowie vieler Tiere bedrohe.
Die Realisierung fand bislang nie nach Plan statt, weil der Fund eines Edelkrebses die Arbeiten am Spazierweg im Jänner 2021 stoppte. Der gefundene, unter Schutz gestellte Edelkrebs („Astacus astacus“) machte ein Fortführen der Bauarbeiten im Wasser unmöglich. Bis zur Feststellung des Krebsbestandes entlang des Renaturierungsabschnittes galt ein kompletter Baustopp.

- Von August bis November 2021 wurden von der Universität Innsbruck das Habitat und die Population des Edelkrebses im Moosbach erhoben.
- Foto: Barbara Fluckinger
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Zwölf Edelkrebse gefunden
In den Monaten August bis November 2021 wurden nun von der Universität Innsbruck im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes das Habitat und die Population des Edelkrebses im Moosbach erhoben. Insgesamt wurden dabei zwölf Edelkrebse vorgefunden, die Hälfte davon innerhalb des geplanten Projektgebiets. Es handelt sich dabei um einen durchwegs „alten Bestand“ (großteils männlich, Weibchen ohne Eier, kein Nachwuchs), der im Abschlussbericht als „vulnerabel“ bezeichnet wird – so das Urteil der Wissenschafter.

- "Es ist davon auszugehen, dass die Arbeiten Mitte Jänner 2022 wieder aufgenommen werden", erklärt Mariasteins Bürgermeister Dieter Martinz.
- Foto: Gerda Penz/BB Archiv
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Wiederaufnahme der Arbeiten
"Derzeit finden die finalen Abstimmungsgespräche zwischen der Behörde, der ökologischen Bauaufsicht und den Projektbetreibern statt. Es ist davon auszugehen, dass die Arbeiten Mitte Jänner 2022 wieder aufgenommen werden",
erklärt Mariasteins Bürgermeister Dieter Martinz gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN. Jene Bereiche, in denen das Vorkommen des Edelkrebses nachgewiesen wurde, sollen von den Baumaßnahmen ausgenommen werden.
"Nach Fertigstellung der Bachrenaturierung wird der derzeit als Baustellenzufahrt dienende Weg bescheidgemäß hergestellt. Der Projektabschluss sollte im späten Frühjahr 2022 erfolgen", so Martinz abschließend. (bfl)
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