BB vor Ort
Wildschönau will künftig mehr Wohnungen statt Familienhäuser

Wildschönauer Bürgermeister Hannes Eder freut sich über die baldige Eröffnung des "Moutain Health Resorts" und blickt zufrieden auf die letzte Skisaison zurück. | Foto: Nimpf
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Aktuell herrschen in der Wildschönau rege Bauvorhaben. Das "Mountain Health Resort" soll mit der Wintersaison eröffnen und eine Radwegverbindung von Mühltal nach Oberau ist geplant.

WILDSCHÖNAU. Der Wildschönauer Bürgermeister Hannes Eder erzählt, dass aktuell einige Vorhaben, welche die Gemeinde betreffen, anstehen. Anfang des Jahres habe man den Budgetrahmen für das Jahr 2023 beschlossen. Einer der wesentliche Eckpunkte, bei den Vorhaben in der Gemeinde, wird die Radwegverbindung von Mühltal nach Oberau sein. Mit dem Genehmigungsverfahren, der naturschutzrechtlichen Bewilligung, sei man bereits recht weit, erklärt der Bürgermeister. Wenn alles nach Plan verlaufe, dann solle noch in diesem Frühjahr die Bewilligung erteilt werden und so könnte man noch heuer mit dem Bau der Radwegverbindung beginnen. Insgesamt umfasst dieses Projekt einen Budgetrahmen von 3,3 Millionen Euro. Die Förderzusage seitens des Landes Tirol betrage hier 70 Prozent.

Mehr Wohnungen, weniger Häuser

Leistbarer Wohnraum ist ein großes Thema, welches nicht nur Wildschönau betrifft. In der Gemeinde seien vor allem Baugründe zur Errichtung von Einfamilienhäuser sehr dünn am Markt gesät, erzählt Eder. Seit sechs Jahren würde man die Vertragsraumordnung jedoch aktiv anwenden. Das bedeutet, dass der Nutzungsinteressent bei jeder Neuwidmung gewisse Verpflichtungen eingehen muss. Unter anderem zählen zu diesen Verpflichtungen eine Bebauung innerhalb von fünf Jahren und es muss sich dabei auch um den Hauptwohnsitz handeln, was auch langfristig gesichert werden muss.
Die Nachfrage für Baugründe ist in der Wildschönau nach wie vor sehr hoch. Zukünftig wolle man den Weg aber tendenziell in Richtung Wohnungen bzw. Eigentumswohnungen gehen und weniger Baugründe für Einfamilienhäuser zur Verfügung stellen, sagt Eder. Mit dem vorhandenen Grund und Boden solle auf jeden Fall sorgsam umgegangen werden. Eine gewissermaßen verdichtete Bauweise sei hier mit Sicherheit sinnvoll.

Standortmarketing Hohe Salve – Wildschönau

Im Februar diesen Jahres wurde zudem ein neuer Verein gegründet: Das "Standortmarketing Hohe Salve – Wildschönau". Für die Gemeinde Wildschönau, mit rund 4.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, hätte das Standortmarketing nicht genügend Mittel und auch zu wenig Betätigungsfeld, so der Bürgermeister. Aus diesem Grund habe man sich an dieser Stelle entschieden, sich gemeinsam mit den Gemeinden Hopfgarten und Itter, zusammenzuschließen. 
Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, in den nächsten Jahren das Standortmarketing dieser Gemeinden zu aktivieren. In erster Linie würde es dabei um das Leerstandsmanagement gehen. Bei einem solchen Management geht es um die Erfassung von Daten von leerstehenden Immobilien, um die Vermarktung der betroffenen Objekte zu gewährleisten. Dem Wildschönauer Bürgermeister selbst sei es zudem auch ein großes Anliegen, dass die bestehenden Ideen und Projekte, welche vom Wildschönauer Wirtschaftsverein bereits etabliert worden sind, weiterhin bestehen bleiben und weiterentwickelt werden können. 

"Als Beispiel gibt es bei uns in der Wildschönauer Wirtschaft die 'Lehrlingscard'. Das ist eine Karte die bei heimischen Betrieben für Lehrlinge einen Bonus bieten soll. Solche Projekte sollen nachhaltig weiterentwickelt werden. Auch an eine 'Mitarbeiterkarte' wurde bereits gedacht", 

erklärt Eder. Man wolle an dieser Stelle die lokale, kleinteilige Wirtschaft unterstützen und das nicht nur auf der Kundenseite. Der Bürgermeister stellt klar, dass es immer wichtiger wird, auch auf Seite der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter attraktive Akzente zu setzen. So könne man die Gewinnung, aber vor allem die Bindung, der Mitarbeitenden sicherstellen.

Große touristische Pläne

Aktuell ist der Bau des touristischen Großprojektes, das "Mountain Health Resort" beim ehemaligen Kellerwirt voll im Gange. Glücklicherweise habe man hier einen kompetenten Investor, die Deutsche Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH, für dieses Projekt gewinnen können, zeigt sich Eder erfreut. Für die Deutsche Firma sei das Bauprojekt in der Gemeinde Wildschönau nur ein "durchschnittliches Bauvorhaben", so Eder. Denn der Konzern würde im deutschen Nachbarland jährlich etwa 1,3 Milliarden Euro Bausumme in Städteentwicklung und Bauprojekte investieren. 

Beim ehemaligen Kellerwirt entsteht aktuell das "Mountain Health Resort". Eröffnung ist für die Wintersaison 2023 geplant. | Foto: Nimpf
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Geplant ist eine Eröffnung zur Wintersaison. Der Wildschönauer Bürgermeister zeigt sich stolz über dieses Bauprojekt, denn dieses gehobene Segment, der Gesundheitstourismus, sei derzeit noch nicht in der Wildschönau zu finden. Er ist sich sicher, dass dieses Hotel eine Bereicherung für die Wildschönauer Bevölkerung darstellen wird, vor allem, weil man das Gesundheitsresort auch als Ganzjahresbetrieb führen will. 

Die heurige Skisaison

Trotz des Schneemangels im vergangenen Winter, zeigt sich der Wilschönauer Bürgermeister zufrieden mit dem Verlauf der letzten Skisaison. "Es war gefühlsmäßig eine sehr gute Saison, ohne die genauen Zahlen zu kennen. Es war immer viel los", erzählt Eder. Auch seitens der Bergbahnen, Tourismusbetriebe, Gastronomie und auch Hotels habe er durchweg positive Rückmeldungen über den heurigen Wintertourismus erhalten. 

Die Investitionen der letzten Jahrzehnte in die technische Beschneiung hätten sich bewährt, so Eder. Die Saison wäre gut verlaufen. | Foto: Nimpf
  • Die Investitionen der letzten Jahrzehnte in die technische Beschneiung hätten sich bewährt, so Eder. Die Saison wäre gut verlaufen.
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Der Skibetrieb sei immer sehr gut möglich gewesen, auch wenn kaum Naturschnee vorhanden war. Es würde sich zeigen, dass die Investitionen der letzten Jahrzehnte in die technische Beschneiung, sich längst bewährt hätten. Inzwischen sei die Bergbahn auch so aufgestellt, dass der Großteil der Abfahrten mit nur drei kalten Nächten beschneit werden könnte, erklärt Eder. Dies habe hervorragend funktioniert, auch in dieser Saison.

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