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Zwei bestätigte Masernfälle im Bezirk Kufstein aufgetreten

Im Bezirk Kufstein sind zwei bestätigte Fälle einer Masernerkrankung aufgetreten: in Söll und in Kufstein. Beide Personen gelten als nicht mehr ansteckend.  | Foto: Pixabay/DarkoStojanovic
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  • Im Bezirk Kufstein sind zwei bestätigte Fälle einer Masernerkrankung aufgetreten: in Söll und in Kufstein. Beide Personen gelten als nicht mehr ansteckend.
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Im Bezirk Kufstein traten unabhängig voneinander zwei Masernfälle auf. Erkrankt ist eine Person aus Söll und eine aus Kufstein. Beide Personen gelten als nicht mehr ansteckend. Das Land Tirol empfiehlt eine kostenlose MMR-Impfung im Rahmen der Impfaktion Tirol.

BEZIRK KUFSTEIN. Im Bezirk Kufstein gibt es zwei bestätigte Fälle von Masern, das teilte die Landessanitätsdirektion nach akutellem Kenntnisstand mit. Beide Fälle wurden diese Woche bekannt, laut den derzeit bei der Behörde vorliegenden Informationen stehen die zwei erkrankten Personen jedoch in keinerlei Zusammenhang. Betroffen ist eine Person in der Gemeinde Söll sowie eine Person in Kufstein. Nach einer ärztlichen Behandlung gelten diese zwischenzeitlich nicht mehr als ansteckend.

"Es wurden umgehend alle Vorkehrungen getroffen und notwendige Abklärungsmaßnahmen eingeleitet. Die Amtsärztinnen und Amtsärzte erheben derzeit die potentiellen Kontaktpersonen. Möglicherweise gefährdete Personen, die der Behörde bekannt sind und mit denen die Erkrankten zuletzt in Kontakt standen, werden informiert",

erklärt Gesundheitsdirektorin Theresa Geley. Dank der hohen Durchimpfungsrate in den vergangenen Jahren, treten Masern mittlerweile nur mehr selten auf, betont auch die Gesundheitsdirektorin. Je mehr Menschen geschützt wären, desto eher könne eine Verbreitung von Masern innerhalb der Bevölkerung verhindert werden. Vor allem bei Säuglingen könnte die Krankheit schwerwiegende Folgen mit sich bringen, warnt Geley. 

Das Krankheitsbild

Masern gelten als ein hochansteckender Virus, der über feinste Tröpfchen übertragen wird, welche etwa beim Sprechen, Husten oder Niesen ausgestoßen werden. In der Regel treten bei nicht immunen Menschen rund zehn bis 14 Tage nach Kontakt mit einer erkrankten Person die ersten grippalen Symptome von Masern auf. Diese sehen wie folgt aus: 

  • Im Vorstadium treten Fieber, Schnupfen, trockener Husten und eine Bindehautentzündung auf. 
  • Nach drei bis fünf Tagen bricht ein großfleckiger Hautausschlag aus, verbunden mit hohem Fieber und einem schweren Krankheitsgefühl des gesamten Körpers. 

Bei einer empfänglichen Masern-Kontaktperson kann mit einer einer frühzeitigen Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfung versucht werden, den Ausbruch der Krankheit zu verhindern.

"Der bestmögliche Schutz gegen Masern wird durch zwei Impfungen gewährleistet. Deshalb empfehlen wir den Impfpass zu kontrollieren und gegebenenfalls die Impfung nachzuholen. Sobald sich erste Krankheitszeichen entwickeln, sollten die betroffenen Personen unbedingt zu Hause bleiben“,

betont Geley. Vor allem der Kontakt zu gefährdeten Personen wie Schwangeren, Säuglingen und abwehrgeschwächten Personen sollte vermieden werden. Außerdem ist dies eine meldepflichtige Krankheit, weshalb man bei Verdacht umgehend einen Arzt oder die Krankenhausambulanz telefonisch kontaktieren sollte. 

Das Land Tirol empfiehlt eine kostenlose MMR-Impfung im Rahmen der Impfaktion Tirol. | Foto: Doris Wild
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Kostenlos gegen Masern impfen

Geschützt vor Masern sind all jene Personen, die von der Krankheit bereits nachweislich betroffen waren oder zweimal mit dem entsprechenden Impfstoff geimpft wurden. Bei der Impfaktion Tirol kann die MMR-Impfung gratis und in allen Altersgruppen verabreicht werden. Dabei soll die Immunisierung der Kinder frühzeitig beginnen, ab dem vollendeten neunten Lebensmonat. Die Impfung ist bei teilnehmenden Allgemeinmedizinern und Fachärzten für Kinder- und Jugendheilkunde sowie an den Gesundheitsreferaten der Bezirkshauptmannschaften möglich. Termine für eine Impfung können online unter termin.tirol.gv.at vereinbart werden. Die Anwendung steht auch direkt in der Land Tirol App zur Verfügung. 

UPDATE: ein weiterer Fall in Wörgl aufgetreten

Das Land Tirol teilte am Mittwochabend mit, dass bei der zuständigen Behörde ein weiterer Masern-Erkrankungsfall im Bezirk, in der Stadtgemeinde Wörgl, bekannt wurde. Es handelt sich dabei um eine Person, die in einem Flüchtlingsheim wohnt. Damit gibt es nach derzeitigem Kenntnisstand drei Masernfälle in Tirol. Die Bewohnerinnen und die Bewohner der Unterkunft wurden bereits von der BH Kufstein kontaktiert und dazu angehalten, die Gemeinschaftsunterkunft bis auf weiteres nicht zu verlassen. Derzeitigen Erkenntnissen zufolge ist ein Zusammenhang zwischen den drei Personen nicht bekannt. 

Aufruf der Behörde

Da sich die erkrankten Personen laut aktuellem Informationsstand auch in öffentlichen Räumen aufgehalten haben, informiert die Behörde:
Personen, die zu folgenden Zeitpunkten (inkl. zwei Stunden danach) an folgenden Orten waren, sollten ihren Impfstatus überprüfen und auf ihren Gesundheitszustand achten.

  • 21. Jänner 2024, 17.45 bis 20 Uhr, BKH St. Johann, Ambulanzbereich
  • 22. Jänner 2024, 23 bis 1 Uhr, BKH St. Johann, Ambulanzbereich
  • 23. Jänner 2024, 12 bis 15.30 Uhr, BKH St. Johann, Ambulanzbereich
  • 23. Jänner 2024, zwischen 16.15 Uhr, Zugverbindung Railjet Xpress 862 von Wörgl nach Innsbruck (Richtung Bregenz)
  • 23. Jänner 2024, 16.30 bis 17.30 Uhr, Restaurant „Marrusch“ in Innsbruck, Innrain 25
  • 23. Jänner 2024, 18.16 Uhr, Zugverbindung Railjet Xpress 169 von Innsbruck nach Wörgl (Richtung Wien)
  • 29. Jänner 2024, 12.12 Uhr, Zugverbindung Regionalexpress 5374 von Kufstein nach Innsbruck
  • 29. Jänner 2024, zwischen 13 und 13.30 Uhr, Bus Linie F Richtung Flughafen bis zur Klinik
  • 29. Jänner 2024, 13.45 bis 16 Uhr, Klinik Innsbruck, Haus 2 (IMS-Gebäude), Allgemeine Ambulanz Hautklinik

UPDATE: Erkrankte Person war im BKH Kufstein

Nach weiteren Informationen, die der Behörde nun vorliegen, hat sich eine der betroffenen Personen am 28. und am 29. Jänner auch im Ambulanzbereich (Interne Ambulanz) im BKH Kufstein aufgehalten. Derzeit werden all jene registrierten Personen kontaktiert, die sich in den relevanten Zeiträumen ebenfalls im Ambulanzbereich des Krankenhauses aufgehalten haben. Die Person war außerdem in folgenden Verkehrsmitteln unterwegs:

  • 28. Jänner 2024, 9.36 Uhr, Zugverbindung Regional Express 2 von Wörgl nach Kufstein
  • 28. Jänner 2024, 10 Uhr, Busverbindung von Kufstein Bhf nach BKH Kufstein
  • 28. Jänner 2024, zwischen 13 und 14 Uhr, Busverbindung von BKH Kufstein nach Wörgl Hbf
  • 29. Jänner 2024, 10.45 Uhr, Busverbindung 4026 von Wörgl Hbf nach BKH Kufstein
  • 29. Jänner 2024, 11.52 Uhr, Busverbindung 4055 von BKH Kufstein nach Kufstein Bhf

Das Land empfiehlt: Sollte bei Personen, die sich zu den oben genannten Zeiten ebenfalls im besagten Bereich aufgehalten haben, Symptome wie eine grippale Erkrankung mit hohem Fieber, Schnupfen, trockener Husten und Bindehautentzündung auftreten, gilt es, sich bestmöglich zu isolieren, um keine weiteren Personen anzustecken und die Hausärztin bzw. den Hausarzt telefonisch zu kontaktieren. 

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.
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