Die Zukunft der "Radfelder Vorberge"

Bürgermeister Josef Auer befürchtet, dass die gewaltigen Materialmengen nicht fristgerecht abtransportiert werden.
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  • Bürgermeister Josef Auer befürchtet, dass die gewaltigen Materialmengen nicht fristgerecht abtransportiert werden.
  • hochgeladen von Melanie Haberl

RADFELD (mel). Wenn man öfters auf der Bundesstraße im Gemeindegebiet von Radfeld unterwegs ist, sind einem die "Radfelder Vorberge" ein bekannter Anblick: Seit nunmehr zehn Jahren bestehen die gro-ßen Erd- und Schotterhaufen direkt an der B171. Doch was geschieht mit diesen Hügeln und wann werden sie abgetragen?
Die Bodenaushub-Deponie wurde ursprünglich von 2004 bis 2008 für die Arbeiten am BEG-Tunnel genehmigt. Im Jahr 2008 wurde die Genehmigung bis 31.12.2014 verlängert. Bis Ende des heurigen Jahres sollten demnach die Hügel abgetragen und die Flächen wieder begrünt werden.

Immer wieder Beschwerden
Große Freude über die Erdhügel herrschte bei der Radfelder Bevölkerung nie. "Immer wieder gab es Meldungen, dass gesetzeswidrig Asphalt gelagert werde und manche Bürger regten sich über die enorme Staubentwicklung auf", so Bgm. Josef Auer (SPÖ). Aufgrund der Beschwerden wandte er sich mehrmals an die Abteilung Naturschutz der Bezirkshauptmannschaft (BH) Kufstein und erwirkte damit einen Lokalaugenschein Ende November 2011.

Illegal Asphalt gelagert
Bei diesem Lokalaugenschein wurde unter anderem festgestellt, dass auf der Deponie widerrechtlich Asphalt gelagert wurde. "Es wurde von der Betreiberin zugesichert, dass diese Materialien verbracht werden. Nachdem dies nach einiger Zeit nicht geschehen ist, wurde neuerlich urgiert und wurden diese Materialien nachweislich entfernt", so Anita Hofer von der Umweltabteilung der BH Kufstein.
Im November 2012 weihten die ÖBB die fertig gestellte Unter-inntaltrasse bei einem Festakt in Radfeld ein. Seit der BEG-Fertigstellung wird laut Betreiberfirma überwiegend Material gelagert, welches im Zuge der Rückbauarbeiten der Baustraßen und Baustelleneinrichtungsflächen, die für den Bau der Unterinntaltrasse hergestellt wurden, angefallen ist.

Straffer Zeitplan
Bis Ende des Jahres muss die Firma Gubert, die die Deponie im Jahr 2012 von der Firma Plattner übernommen hat, das Feld räumen und die Flächen rekultivieren.
"Bei diesen horrenden Mengen, die dort gelagert werden, glaube ich aber nicht, dass es die Firma rechtzeitig schafft, das ganze Material abzutransportieren", zweifelt Bürgermeister Auer.
Günther Schweinberger von der Firma Gubert versichert jedoch: "Wir sind bemüht, die abgelagerten Materialien in unserem Zwischenlager in Radfeld so schnell als möglich der Verwertung zuzuführen". Die Rückbauarbeiten der Baustelle werden laut Schweinberger erst bis Mitte des Jahres zur Gänze abgeschlossen sein und es wird laufend zu einer Reduktion der Lagerstände kommen.
"Die Materialmengen werden entsprechend den vorliegenden Bewilligungen aufbereitet und sukzessive der Wiederverwertung zugeführt", so Schweinberger. Zug um Zug wird dabei auch die beanspruchte Fläche laufend reduziert und nachfolgend rekultiviert.
"Es wurde der Betreiberin ausdrücklich mitgeteilt, dass die Befristung einzuhalten ist. Sollte der Bescheid nicht eingehalten werden, werden die vorgesehenen rechtlichen Schritte eingeleitet werden", erklärt Anita Hofer von der Bezirkshauptmannschaft.
Auch Bürgermeister Auer betont: "Wird die Bodenaushubdeponie nicht rechtzeitig abgetragen, werden wir auf jeden Fall dagegen vorgehen!"

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