Gipfel
Experten sprechen in Kufstein über Hebel für leistbares Wohnen

Bürgermeister Martin Krumschnabel begrüßte Fachleute zum Thema Bauen und Wohnen, aber auch Interessierte zum ersten Wohnbaugipfel in Kufstein. | Foto: Stadtgemeinde Kufstein/Berger
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  • Bürgermeister Martin Krumschnabel begrüßte Fachleute zum Thema Bauen und Wohnen, aber auch Interessierte zum ersten Wohnbaugipfel in Kufstein.
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Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops beim ersten Kufsteiner Wohnbaugipfel bringen Lösungsansätze: Bauland soll effektiver genutzt, die Steuerlast gesenkt werden. 

KUFSTEIN. Wie kann man Wohnen in Tirol billiger und leistbarer machen? Dieser Frage stellten sich am Donnerstag, den 25. Mai im Kufsteiner Kultur Quartier Experten rund um das Thema Bauen und Wohnen. Abseits der Fachleute waren auch viele Interessierte als Zuhörer zum ersten Wohnbaugipfel in Kufstein gekommen – 110 Gäste fanden im Saal des Kultur Quartiers am Vormittag Platz. "Es ist wirklich an der Zeit, dass man das Thema ganz systematisch angeht und ohne noble Zurückhaltungen an das Thema herangeht", erklärte der Kufsteiner Bürgermeister Martin Krumschnabel zu Beginn der Veranstaltung. Das Ziel des Gipfels war klar formuliert: konkrete Lösungsvorschläge finden und Möglichkeiten zur Verbesserung des Wohnungsangebotes bilden. 

Vorträge, Podiumsdiskussionen und Workshops

Am Vormittag erwarteten die Zuhörer drei Vorträge und zwei Podiumsdiskussionen. Am Nachmittag blieben rund fünfzig Experten für die nicht öffentlichen Workshops – unter ihnen Vertreter der gemeinnützigen sowie privaten Wohnbauträger, der Landespolitik, Architekten, einem Experten der Wohnbauförderung, Politiker, Bürgermeister aus dem Bezirk und viele Gemeinderäte. In Gruppen aufgeteilt formulierten sie Lösungsansätze für die fünf Themen: Baugrund, Finanzierung und Förderung, Standard und Lebensstil, Infrastruktur und Mobilität sowie Rechtliche Rahmenbedingungen. Die Diskussionsteilnehmer kamen in den Workshops zu mehreren Schlüssen.

Bauland effektiver nutzen

Ein Ergebnis beim Thema Bauland war eine Verbesserung der effizienten Raumplanung. Hier könnten auch Gemeinden mit Verordnungen direkt reagieren. Bauland soll effektiver genutzt werden, wie durch durch Türme, ein "näheres" Zusammenrücken, Verdichtung und geschlossene Bebauung. Die Gemeinden sollen zudem Flächen ausweisen, die in erster Linie dem geförderten Wohnbau zur Verfügung stehen. Auch Anreizsysteme sollen für Grundstücksbesitzer geschaffen werden, um Bauland zu mobilisieren.

Steuerlast senken und Zusammenarbeit

Nachdem auch Steuern Kostentreiber im Wohnbau sind, sprachen sich die Experten dafür aus, die Steuerlast als erstes in Angriff zu nehmen. Das unter anderem mit einer Mehrwertssteuerbefreiung und Senkung der Nebenkosten. Auch alternative Finanzierungsmöglichkeiten bis hin zum Crowdfunding wurden angesprochen. Immer wieder ein Thema war auch die Zusammenarbeit der Stakeholder: Man will noch breitere Allianzen bilden, damit alle – Eigentümer, Architekten, Behörden, Politik – miteinander und nicht gegeneinander arbeiten. 
Leistbarer Wohnraum soll auch durch effizienteres Design und gut durchdachte Raumnutzung erreicht werden. Stellplätze sollen bewusst reduziert werden, im Austausch aber die Bevölkerung über Mobilitätsangebote besser informiert werden. Was die rechtlichen Rahmenbedingungen betrifft, sollen sämtliche Vorschriften "entrümpelt" werden.

Raumordnungskonzept und Abstellplätze

Man habe beim Gipfel nicht nur an Fachwissen gewonnen, sondern auch verschiedene Standpunkte über die Branchen hinweg besser verstehen gelernt, erklärte Krumschnabel in seinem Ausblick am Ende der Veranstaltung. 

"Wir sollten gleich an den ganz großen Rädern drehen", 

so Krumschnabel. Die Stadt Kufstein eröffne sich diese Chance mit dem Raumordnungskonzept. Krumschnabel glaubt daran, dass mit dem neuen Raumordnungskonzept das Bauen in der Stadt Kufstein günstiger wird. Große Einsparungspotenziale sieht er bei Baudichten und der Frage der Abstellplätze. Die Stadt Kufstein werde hierzu die Verordnung und Richtlinien bearbeiten. Man könne nicht bei jedem kleinsten Bauvorhaben in der Innenstadt eine Tiefgarage bauen.

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