Politik
FPÖ kritisiert Gärtnerarbeiten der Stadt Kufstein während Coronakrise
FPÖ kritisiert Umgang der Stadt Kufstein mit der Gesundheit ihrer Mitarbeiter in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Bgm. Martin Krumschnabel weist die Kritik entschieden zurück.
KUFSTEIN (red). Es sind städtische Pflanzarbeiten, die in der Festungsstadt Kufstein vor kurzem – zumindest bei der FPÖ – für Aufregung sorgten. Der Kufsteiner Landtagsabgeordnete (LA) Christofer Ranzmaier, der erst vor kurzem zum neuen FPÖ-Stadtparteiobmann in der Festungsstadt gewählt wurde, übte in einer Aussendung Kritik an der Stadtführung. Er zeigte sich "leicht verwundert" darüber, wie die Stadt Kufstein in ihrem eigenen Wirkungsbereich mit dem sensiblen Thema des zu Hause-Bleibens und dem Schutz der eigenen Arbeitnehmer umgeht. „Wie kann es bitte sein, dass man aktuell auf dem Weg zum Einkaufen die Mannschaft der Stadtgärtnerei bei Pflanzarbeiten trifft?", so Ranzmaier.
Ranzmaier: Arbeiten sollen "eingestellt" werden
Entweder nehme der Arbeitgeber – also die Stadtgemeinde Kufstein und Bürgermeister Martin Krumschnabel – die aktuelle Situation und die von Bund und Land erlassenen Maßnahmen nicht wirklich ernst oder dem Bürgermeister sei die Gesundheit der städtischen Bediensteten und deren Familien einfach egal – so der Vorwurf von Ranzmaier. "Dass nun in Kufstein ausgerechnet die öffentliche Hand dieses Mindestmaß unterschreitet und unnötigerweise städtische Bedienstete und deren Familien in Gefahr bringt, wo sie doch eigentlich eine ganz andere Verantwortung und eine Vorbildfunktion für private Unternehmen einzunehmen hätte, schlägt dem Fass den Boden aus“, so Ranzmaier empört.
"Ich fordere Bürgermeister Krumschnabel dazu auf, derartige Arbeiten im Sinne der Gesundheit der städtischen Bediensteten und deren Familien umgehend einstellen zu lassen - so schön wir alle auch in tristen Zeiten wie diesen eine bunt bepflanzte Stadt finden. Hier gilt es einfach Prioritäten zu setzen“, so Ramzmaier weiters.
Bgm. Krumschnabel: Tätigkeit war erlaubt
Anders sieht das der Kufsteiner Bürgermeister, Martin Krumschnabel. Alle Baufirmen und auch die Bauhöfe seien nicht von den Arbeitsverboten umfasst. "Der Bauhof reinigt derzeit die Straßen und hat gestern und heute die Pflanzen gesetzt, die sonst kaputt geworden wären", erklärte der Bürgermeister in einer Stellungnahme am Dienstag, den 17. März. "Viele Kufsteiner waren darüber froh, aber offenbar nicht alle", so Krumschnabel.
Die Tätigkeit sei grundsätzlich erlaubt, wurde in kleinen Gruppen durchgeführt und war im Freien – "so wie die von zehntausenden anderer Österreicher auch", erklärt Krumschnabel. Jeder Besuch im Supermarkt sei wesentlich gefährlicher. Am Dienstag wurden die Pflanzungen aber beendet. Damit sei laut Krumschnabel auch die Kritik hinfällig geworden. "Schade, dass jede Gelegenheit genützt wird, um sich zu profilieren. Unsere Mitarbeiter sind dauernd im Einsatz, damit das öffentliche Leben aufrecht bleibt und auch danach weiter geht, während andere von der Couch aus nach Fehlern suchen. Immerhin arbeiten alle Handwerker und Bauarbeiter derzeit auch noch. Kufstein ist jene Gemeinde, die am rigorosesten durchgegriffen hat, oft schon vor Bund und Land", sagt Krumschnabel.
Kufsteins Rathaus geschlossen, Abteilungen aber besetzt
Das Kufsteiner Rathaus ist indes für den normalen Parteienverkehr geschlossen, die Abteilungen sind jedoch besetzt. Viele Mitarbeiter der Kufsteiner Stadtgemeinde arbeiten von zu Hause aus. Parteien können sich telefonisch oder per Mail melden und kommen auf diese Weise zum Bürgerservice. Dort wird ihr Ansinnen an die zuständige Fachabteilung weitergeleitet. Der Sachbearbeiter klärt dann mit den Antragsteller direkt, ob wirklich eine persönliche Vorsprache oder ein Treffen notwendig ist. Wenn ja, wird mit den Bürgern ein Termin vereinbart, immer nur einer zugleich pro Abteilung. Die Menschen mit Termin werden dann ins Rathaus gelassen.
"Grundsätzlich möchten wir, dass die Kufsteiner sich telefonisch oder per Mail mit uns in Verbindung setzen, da ein Zusammentreffen in der Regel vermieden werden soll", erklärt Bgm. Martin Krumschnabel. Ein solches ist nach Terminvereinbarung aber grundsätzlich möglich, wie oben dargestellt.
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