Fraktion
FWL kritisiert den Umgang mit dem Hochwasserschutz in Wörgl

Die FWL mit Gerhard Unterberger und Christopher Lentsch (v.l.) beschäftigt unter anderem der Umgang mit dem Hochwasserschutz in Wörgl sehr. | Foto: Nimpf
6Bilder
  • Die FWL mit Gerhard Unterberger und Christopher Lentsch (v.l.) beschäftigt unter anderem der Umgang mit dem Hochwasserschutz in Wörgl sehr.
  • Foto: Nimpf
  • hochgeladen von Christiane Nimpf

Die FWL äußert sich zur momentanen Situation bezüglich des Hochwasserschutzes in Wörgl. Auch der Wasserverband Unteres Unterinntal wird von ihnen sehr kritisch betrachtet.

WÖRGL. Die neuaufgestellte FWL (Freiheitliche Wörgler Liste) zieht Bilanz für das letzte Regierungsjahr in der Stadt Wörgl. Für die FWL gibt es seit der neuen Stadtregierung eher Rückschritte als Fortschritte. GR Christopher Lentsch ärgert sich über die Wahlversprechungen, die Bürgermeister Michael Riedhart bei seiner Wahlkampagne angepriesen habe, und welche bis heute noch nicht umgesetzt worden seien. Für ihn seien diese Versprechungen "Luftschlösser".
Lentsch betont außerdem, dass es im letzten Regierungsjahr insgesamt nicht ausreichend Kommunikation in der Gemeinde gegeben habe. Im Gemeindebudget seien keine Großprojekte beinhaltet. "In den nächsten drei Jahren droht Wörgl die Zahlungsunfähigkeit", warnt Lentsch.

Wasserverband Unteres Unterinntal

Vielen Wörglerinnen und Wörglern ist das Unwetter von 2005 wohl noch gut in Erinnerung. GR Gerhard Unterberger kritisiert den Wasserverband Unteres Unterinntal, der am zweiten Juni 2021 gegründet wurde. Seit 29. März 2022 ist der Verband neu aufgestellt, mit Wörgler Bürgermeister Michael Riedhart als Obmann. Dieser Wasserverband beinhaltet sieben Gemeinden im Tiroler Unterland. „Das Untere Inntal besteht nicht nur aus sieben Gemeinden“, ärgert sich Unterberger. Doch diese sieben Gemeinden (Breitenbach, Brixlegg, Kramsach, Kundl, Radfeld, Rattenberg und Wörgl) würden wohl für deren Wasserverband bezahlen und die anderen Gemeinden im unteren Inntal würden hier nicht in Planungen mit einbezogen werden, obwohl sie auch betroffen seien, so Unterberger.
Für die FWL ist eines der Hauptprobleme die sogenannte rote Zone. Gebäude die sich in dieser Zone befinden wären bei einem erneuten Hochwasser am meisten betroffen und diese Zone zählt deshalb zum größten Risikobereich zwischen Brixlegg und Langkampfen. Unterberger betont, dass man aber bei den laufenden Planungen des Wasserverbandes überhaupt keine Rücksicht auf diese rote Zone nehme.

„Ein von Bund und Land ausgearbeitetes Megaprojekt ist politisch in Stein gemeißelt. Egal ob sinnvoll oder nicht – der Wasserverband Unteres Unterinntal muss das vorgegebene Projekt mit einer Jahrzehntelangen Zeitschiene umsetzen“,

erklärt Unterberger. Seit Jahren würde in dieser Hinsicht geplant werden, ohne der Wörgler Bevölkerung zu sagen, wann mit dem Schutz für Wörgl gerechnet werden könne. Die Gefahrenzone sei erst nach Umsetzung des gesamten Projektes nach vielen Jahren bearbeitungswürdig. Somit stehe der Schutz der Wörglerinnen und Wörgler bei der Planung an zweiter Stelle, erklärt Unterberger. Um einen raschen Schutz für die Wörgler zu erreichen, müsste sich eigentlich der Bürgermeister noch viel mehr einsetzen, wirft die FWL der Wörgler Stadtregierung vor.

Projekt „Hochwassersicheres Wörgl“

Das Projekt „hochwassersicheres Wörgl“ bedarf einer gewissen Planungsvoraussetzung. Es gehe hier um Bewilligungsfristen. Man brauche schon alleine dafür Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, sagt Unterbeger.

„Der Bürgermeister müsste schon lange für die Wörgler Bevölkerung das Wichtigste darstellen, das heißt Wörgl müsste als erstes geschützt werden und nicht, wie es derzeit in den Unterlagen des Wasserverbandes und der Landesregierung hervorgeht, dass zuerst alle Verbandsgemeinden geschützt gehören und alle Bauten umgesetzt gehören. Und dann ganz zum Schluss der Part Wörgl übernommen und durchgeführt wird“,

betont Unterberger.
Auch wenn Bund und Land hier unterstützen, würde Wörgl selbst Unsummen in den Hochwasserschutz investieren müssen. Wobei das Geld in Wörgl in diesen Zeiten sowieso schon knapp sei. „Wie lange wird sich aufgrund von Geldmangel dieses Projekt nach hinten verschieben?“, fragt sich Unterberger. 
Wenn das Unglück wie in 2005 wieder passiert, würde die Autobahn im Westen in Wörgl überschwemmt werden. Unterberger beteuert:„Man kann sich nur wünschen, dass die Zuständigen hier schauen werden, dass sich etwas tut. Man hat hier einen Wasserverband gegründet, der kostet viel Geld. Es ist nichts passiert. Allein letztes Jahr lag das Budget bei 150.000 Euro.“

GR Gerhard Unterberger wirft dem Wasserverband unteres Unterinntal vor, dass trotz des hohen Budgets noch immer nichts für den Schutz für die Wörgler Bevölkerung passiert sei. | Foto: Nimpf
  • GR Gerhard Unterberger wirft dem Wasserverband unteres Unterinntal vor, dass trotz des hohen Budgets noch immer nichts für den Schutz für die Wörgler Bevölkerung passiert sei.
  • Foto: Nimpf
  • hochgeladen von Christiane Nimpf

Bauvorhaben in der roten Zone

Bauvorhaben, welche sich in der roten Zone befinden, werden entweder untersagt, oder die Kosten wären so hoch aufgrund der Hochwasser-Auflagen, dass man sich die Bauarbeiten als Privatperson gar nicht leisten könne, sagt GR Unterberger zu diesem Thema. 
Auf der anderen Seite gäbe es dann die Großbetriebe, welche viel "einfacher" eine Genehmigung für ein Bauvorhaben in dieser Zone bekommen würden. Für GR Unterberger wird hier mit zweierlei Maß gemessen. 

"Einerseits wird die rote Zone absichtlich lang aufrechterhalten, es wird nichts dagegen unternommen. Andererseits ist die Sache, dass egal welcher großen Firma die Arbeitsplätze bietet, alles genehmigt wird. Egal wie es mit den Auflagen aussieht", 

kritisiert Unterberger. Laut Aussage des Wasserverbandes und des Landesregierung wird sich das in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren nicht ändern

Weitere Beiträge aus und rund um Wörgl findest du hier.
Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein gibt‘s hier.

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren:

Wasserverband konstituiert sich in Wörgl neu
Neu formierte FWL stellt ihr Programm für Wörgl vor
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.