LRin Palfrader: "Angath ist Vorreiter im Bezirk"

LA Bettina Ellinger, LRin Beate Palfrader und Bgm Josef Haaser im Angather Gemeindeamt.
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ANGATH (nos). Just am selben Tag, an dem das Land Tirol die aktuelle Kinderbetreuungsstatistik veröffentlichte, dem 27. Mai, überzeugten sich Bildungslandesrätin Beate Palfrader und die Landtagsabgeordnete Bettina Ellinger bei Bürgermeister Josef Haaser (alle ÖVP) über die geplante Kinderkrippe im projektierten Gemeindezentrum.

Wie die BEZIRKSBLÄTTER berichteten, plant die Gemeinde Angath die Errichtung eines neuen Gemeindezentrums. Darin soll, neben einem Supermarkt ("Nahversorger"), auch eine Kinderkrippe entstehen.
270.000 Euro steckte die Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren in die Renovierung des in die Jahre gekommenen Kindergartens, in dem derzeit auch die Kinderkrippengruppe untergebracht ist. "Jeweils eine Gruppe wird in Zukunft aber nicht ausreichen", erklärt Bürgermeister Josef Haaser. Ebenso fehle es bislang an ganzjährigen Ganztagsplätzen, weshalb im Neubau zwei Gruppen, eine von 7 bis 17.15 Uhr und eine von 7 bis 14 Uhr, diese Anforderungen erfüllen sollen. Im generalsanierten Kindergartengebäude kann der Kindergarten dann mit zwei Gruppen betrieben werden, da bereits im Herbst die vorhandene Gruppe mit 19 Kindern an ihre Grenzen stößt. In den Ferien, wenn der Kindergarten geschlossen hat, ist ein Sommerkindergarten geplant, wo Kinder unter sieben Jahren betreut werden.
In Angath gibt es "erfreulicherweise viele Kinder", besonders im Ortsteil Fürth, wo sich zahlreiche junge Familien angesiedelt haben. Bedarf und Nachfrage für eine Kinderbetreuung auch am Nachmittag sieht der Bürgermeister nicht nur in seinem Ort, sondern auch aus den Nachbargemeinden. Die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit in diesem Punkt wurde auch von Landesrätin Beate Palfrader stark hervorgehoben, diese sei "ganz wichtig" und ihrer Meinung nach "ideal", da das Land "solche Kooperationen in Zukunft forcieren" wolle. "Jedes Kind in Angath hat das Recht einen Krippen- oder Kindergartenplatz zu bekommen", hält Haaser fest. Die übrigen Plätze könnten dann an Interessenten aus den Nachbargemeinden wie Langkampfen oder Kirchbichl gehen. Betrieben wird die Krippe vom Kirchbichler Verein Familientreff.

Seit das Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz 2010 in Kraft trat, konnten 4450 Kinder mehr in Einrichtungen wie Kindergärten und -krippen betreut werden, erklärte Landesrätin Palfrader anhand der jüngsten veröffentlichten Zahlen des Landes. Sie bekräftigte die Wichtigkeit besonders der ganztägigen Angebote, da es immer mehr Alleinerzieherhaushalte und Vollzeit-berufstätige Eltern gibt, während die Großeltern als "Aufpasser" immer weiter zurückgehen.
Der Bezirk Kufstein kommt tirolweit auf den größten Zuwachs an Betreuungseinrichtungen und an Kindern, die betreut werden. Seit 2010 wurden 1100 Kinder mehr im Bezirk betreut, aktuell sind es damit 4836. "Junge Familien trauen sich leichter, zu einem zweiten oder gar dritten Kind 'Ja' zu sagen, wenn die Infrastruktur zur Betreuung vorhanden ist", weiß die Landesrätin auch aus eigener Erfahrung zu berichten. Darum sei das Angather Projekt auch ein "Vorreiter im Bezirk", was man von Seiten des Landes auch unterstütze: Für die Jahre 2015 und 2016 budgetiert Palfraders Ressort 113,5 Millionen Euro allein für die Personalkosten zur Kinderbetreuung.
Auch Landtagsabgeordnete Bettina Ellinger gratulierte Haaser "zu dieser Initiative" und den Schritt hin zur "Familienfreundlichen Gemeinde", auch wenn "die Gemeinde nicht mit Geldsegen überhäuft" ist. Sie sieht Angath damit "noch attraktiver für junge Familien".

"Das Gebäude ist komplett aus eigenen Mitteln finanziert", erklärt Haaser stolz, "die Gemeinde spart seit Jahren auf so ein Projekt." So mussten für das Zentrum keine Darlehen aufgenommen werden, Haaser rechnet mit einer Förderung des Landes über etwa 50 Prozent der Kosten von insgesamt rund 2,1 Millionen Euro. Derzeit laufen die Ausschreibungen zum Bau des Gemeindezentrums, Ende Juni soll der Gemeinderat dazu seinen Beschluss fassen, dann könnte im Juli der Spatenstich erfolgen, so Haaser. Geht sein Zeitplan auf, könnte bereits im Oktober die Firstfeier stattfinden.

LA Bettina Ellinger, LRin Beate Palfrader und Bgm Josef Haaser im Angather Gemeindeamt.
Beate Palfrader, Bettina Ellinger und Josef Haaser mit allen 18 derzeitigen Kindergartenkindern in Angath.
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