"Rasche Entlastung" für Kufstein

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BEZIRK. Zwei Jahre ist es her, dass das Ende der Mautbefreiung zwischen der österreichisch-deutschen Grenze und Kufstein auf der A12 für Schlagzeilen gesorgt hat. Nachdem letzten Winter vor allem die Auswirkungen beobachtet und für die Verkehrssicherheit unter geänderten Umständen gesorgt wurde, sind dieses Jahr erste Maßnahmen dran: Mit den Verkehrsdaten aus dem letzten Winter haben Verkehrsplaner im Auftrag der Tiroler Landesregierung und der ASFINAG Entlastungsvarianten berechnet. "Wir können jetzt erste Entlastungsschritte setzen, die auf genauen Berechnungen beruhen", erklärt LH-Stv.in Ingrid Felipe. Ihr sei dabei ganz besonders wichtig, dass "wir diese Maßnahmen gemeinsam mit den bayerischen Nachbarn erarbeitet haben und dass alle damit einverstanden mit den vorläufigen Plänen sind."

Dosierampel und längerer Ausfahrtstreifen für Kufstein-Süd

Konkret werden zwei Maßnahmen getestet und sollen einen ersten Rückgang des Staus und des Ausweichverkehrs durch die Gemeinden und durch die Stadt Kufstein bringen:

· Getestet wird an den acht stärksten Winterreisewochenenden ein Dosiersystem, das vor Kufstein die Anzahl der Fahrzeuge regeln soll, die in die Stadt fahren können. Ziel ist, eine Überlastung und Staus durch die Festungsstadt zu vermeiden. Das Dosiersystem wurde im Herbst in Reutte getestet, weil auch im Außerfern die Verkehrsüberlastung ein Problem ist. Die Tests in Reutte haben gezeigt, dass sich mit dem Dosiersystem allfällige Staus hinter der Ampel um einige Stunden früher wieder auflösen, als wenn unbegrenzt viele Fahrzeuge in die Stadt hineinfahren können. Vorgesehen ist eine Ampelschaltung mit sehr kurzen Grün- und Rot-Phasen, wie sie sich in Reutte als erfolgreich erwiesen hat.

· Noch heuer wird in Rahmen des Bauloses an der Rampe bei der Anschlussstelle Kufstein Süd der Verzögerungsstreifen in Richtung Innsbruck von derzeit ca. 350 m auf ca. 600 m verlängert. Parallel dazu wird die notwendige Bodenmarkierung und Beschilderung beim Ministerium zur Verordnung eingereicht. Dies hat zum Ziel, die Ausfahrtssituation von Deutschland kommend in die Schigebiete zu verbessern und soll den Rückstau reduzieren.

Alternative zur Vignette soll's langfristig richten

Der große Hebel für eine Entlastung von Kufstein und anderen von Ausweichverkehr betroffenen Regionen liegt für LH-Stv.in Ingrid Felipe im Mautsystem. Nachdem die für Verkehr zuständigen Landesräte aller Bundesländer im April bereits eine Studie in Auftrag gegeben haben, die Alternativen zum Vignettensystem prüfen sollen, haben Anfang November die für Klimaschutz zuständigen Landesräte der Bundesländer bei der erstmals durchgeführten Klimaschutzreferenten-Konferenz in Wien mit Bundesminister Andrä Rupprechter im Rahmen einer Ökologisierung des Steuersystems auch die Abschaffung der steuerlichen Begünstigung für Diesel-Kraftstoffe gefordert. Für Ingrid Felipe ein Anstoß, der weiter "in Richtung Umgestaltung des Mautsystems" geht und langfristig für Regionen wie Kufstein dazu führen könnte, dass der Anreiz zum Ausweichen wegfällt, weil die Vignette abgeschafft und die fehlenden Einnahmen durch höhere Treibstoffpreise kompensiert würden.

Vorerst stehe aber die Entlastung mit den Kompetenzen im Mittelpunkt, die das Land Tirol und die ASFINAG in Kooperation mit den Anrainergemeiden heute schon haben: Das Dosiersystem und der Effekt des verlängerten Verzögerungsstreifens sollen dann im Frühjahr evaluiert werden.

(Die Bilder dienen zur Veranschaulichung des Verkehrs um Kufstein. Sie sind vom Pendling aus aufgenommen und finden sich auf foto-webcam.eu)

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