Wiederbestellung
Stiftungsvorstand in Kufsteiner Gemeinderat kritisiert

ÖVP-Gemeinderat Richard Salzburger übte bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 8. Juli Kritik am Vorstand der Fachhochschule Kufstein Tirol Privatstiftung. | Foto: Barbara Fluckinger
4Bilder
  • ÖVP-Gemeinderat Richard Salzburger übte bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, den 8. Juli Kritik am Vorstand der Fachhochschule Kufstein Tirol Privatstiftung.
  • Foto: Barbara Fluckinger
  • hochgeladen von Barbara Fluckinger

GR Richard Salzburger kritisierte in der jüngsten Kufsteiner Gemeinderatssitzung den Stiftungsvorstand der Fachhochschule Kufstein und sprach sich dagegen aus, Franz Mayer erneut als Stiftungsvorstand zu bestellen – unter anderem wegen dessen Alters. Damit erntete Salzburger wiederum Kritik von Bgm Martin Krumschnabel. 

KUFSTEIN (bfl/red). Kritik gab es im Zuge der letzten Kufsteiner Gemeinderatssitzung am 8. Juli nicht nur am geplanten bilingualen Bildungssystem. Auch im Zuge der Wiederbestellung des von der Stadt Kufstein entsandten Fachhochschul-Vorstandes kam es zu einer Debatte. ÖVP-Gemeinderat Richard Salzburger sprach sich dagegen aus, den früheren Stadtwerke-Direktor Franz Mayer erneut als Stiftungsvorstand für die Fachhochschule Kufstein Tirol zu entsenden.  Gründe dafür waren das – seiner Ansicht nach – hohe Alter Mayers (69), aber auch die Qualität seiner Arbeit. Es werde im Bereich der Arbeit der Stiftung nie Auskunft erteilt. Man müsse davon wegkommen, das Amt mit "ausgedienten Kufsteiner Stadtbeamten und Politikern" zu besetzen. Er forderte hier eine Novellierung. "Es soll wieder ein Ehrenamt werden", argumentierte Salzburger in der Sitzung. 

Klein: Keine Frage des Alters

Dem widersprach Vizebürgermeisterin Brigitta Klein (Die Parteifreien) vehement. "Ich finde das sehr schade und möchte das nicht so stehen lassen. Franz Mayer hat die Stadt Kufstein sensationell vertreten in den letzen Jahren. Er ist ein toller Vernetzer, ein Visionär und hat uns immer mit eingebunden in allen Dingen", so Klein. Die Ausführung des Amtes sei keine Frage des Alters. Im Gegenteil, dank seiner großen Erfahrung habe Mayer die Fähigkeit, immer wieder viele Menschen kontaktieren zu können. 
Letztendlich stimmte der Kufsteiner Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen dafür, Mayer für die Dauer von vier Jahren erneut als Vorstandsmitglied der Fachhochschule Kufstein Tirol Privatstiftung zu entsenden.

"Völliges Unverständnis" bei Krumschnabel 

Auch Bgm Martin Krumschnabel äußerte sich später in einer Aussendung zur Diskussion, um sein "völliges Unverständnis" dazu zum Ausdruck zu bringen. "Tatsächlich können wir uns in Kufstein glücklich schätzen, mit Franz Mayer einen ausgewiesenen Wirtschaftsfachmann, mit Herbert Marschitz einen Top-Juristen und mit Herwig Van Staa den wohl erfahrensten Politiker Tirols als Vorstände für die Stiftung gewinnen zu können", so Krumschnabel. Es sei auch eine Illusion, einen ehrenamtlichen Vorstand mit dieser Qualität zu finden, da diese Tätigkeit äußerst anspruchsvoll und auch aufwendig sei.

Kritik laut Krumschnabel "unsachlich"

Abgesehen davon verstehe Salzburger das organisatorische und rechtliche Konzept einer Stiftung offenbar nicht, so Krumschnabel. Sinn der Stiftung sei es, die Fachhochschule und die Internationale Schule aus den tagespolitischen Querelen herauszuhalten. "Der Vorstand hat die Interessen der Stiftung zu vertreten und unterliegt keinerlei Weisungen bei seiner Tätigkeit. Eine Zustimmung der Stadt braucht es dann, wenn eine Mitfinanzierung der Stadt gewünscht wird, was aber beim angedachten Projekt einer Unterstufe für die ISK nicht der Fall ist." Die Entlohnung von Stiftungsvorständen sei stiftungsrechtlich eine interne Angelegenheit der Stiftung und in der vom Gemeinderat beschlossenen Stiftungsurkunde auch vorgesehen.
"Wir brauchen erfahrene Fachleute für dieses wichtige Amt und das haben wir sowohl bei diesem Vorstand als auch bei dessen Vorgängern immer gehabt. Die Vorstände informieren die Politik permanent und ausführlich und leisten hervorragende Arbeit. Sie sind im besten Alter und eine solche Diskussion ist für mich völlig absurd und beleidigend. Salzburger sollte sich beim Vorstand entschuldigen und über die Gegebenheiten einer Stiftung besser informieren, bevor er derartig unsachliche Kritik übt", so Krumschnabel abschließend.

Aktuelle Nachrichten aus dem Bezirk Kufstein finden Sie hier.

Bilinguales Angebot entzweit Kufsteiner Gemeinderat
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.