„Südtirolgipfel“ im Stoffelhäusl

Univ. Lekt. Dr. Johannes Ausserladscheiter (Konsulent für Internationale Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union), Martin Reiter (Buchautor, Heimatforscher), NR Hermann Gahr (Südtirolsprecher der ÖVP), Elmar Thaler (Lds. Kommandant der „Tiroler Schützen“ von Nord-, Süd- und Welschtirol)
15Bilder
  • Univ. Lekt. Dr. Johannes Ausserladscheiter (Konsulent für Internationale Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union), Martin Reiter (Buchautor, Heimatforscher), NR Hermann Gahr (Südtirolsprecher der ÖVP), Elmar Thaler (Lds. Kommandant der „Tiroler Schützen“ von Nord-, Süd- und Welschtirol)
  • hochgeladen von Klaus Madersbacher

ST. GERTRAUDI (klausm) Österreich ist sich seiner Aufgabe als Schutzmacht für Südtirol bewusst, allerdings kann sich diese Schutzmachtfunktion ohnedies nur auf diplomatischer und kultureller Ebene abspielen.

Am Freitag 23. März traf sich eine Gruppe von 12 hochkarätigen Insidern aus Nord- und Südtirol im „Stoffelhäusl“ in St. Gertraudi um eben das Spannungsfeld zwischen Landeseinheit und Wirtschaftsinteressen darzustellen, darüber zu diskutieren ob die Schutzmachtfunktion Österreichs überhaupt noch zeitgemäß ist.

Gekommen waren unter anderem Elmar Thaler (Landeskommandant der „Tiroler Schützen“ von Nord-, Süd- und Welschtirol), Hermann Gahr (Abgeordneter zum Nationalrat und Südtirolsprecher der ÖVP), Univ. Lekt. Dr. Johannes Ausserladscheiter (Konsulent für Internationale Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union), sowie die Südtiroler Historikerin Dr. Margareth Lun Hoffer. Gastgeber und Initiator dieses Abends war Buchautor und Heimatforscher Martin Reiter aus St. Gertraudi.

Besonders emotional waren die Ausführungen vom Landesschützenkommandant Elmar Thaler, was eigentlich nicht verwunderlich ist, haben doch Südtirols Schützen ohnedies einen ganz anderen Stellenwert, ein ganz anderes Gewicht, als beispielsweise die Schützen in Nordtirol. Der Thaler plädiert in letzter Konsequenz nicht für einen „Freistaat Südtirol“, dies würde seiner Meinung nach in jedem Fall zu einer neuerlichen, sogar selbst herbeigeführten Spaltung führen und damit neue Probleme aufwerfen, vielmehr sieht Elmar Thaler, zumindest als Vision, einen Zusammenschluss, eine Einheit aller Tiroler Volksgruppen.

Über ein besonders aktuelles Thema sprach NR Hermann Gahr, nämlich zur „Doppelstaatsbürgerschaft“. In einem Expertenhearing in diesen Tagen zu eben diesem Thema kam man zu der Überzeugung, daß eine Doppelstaatsbürgerschaft rechtlich möglich sei, allerdings mit keinerlei Verpflichtungen wie z. B. späteren Pensionsansprüchen. Hermann Gahr präsentierte in St. Gertraudi ein 10-Punkte-Programm, wobei er abschließend meinte, bei der Abarbeitung bei Punkt 4 angelangt zu sein. Bis es zur Entscheidung über die Möglichkeit einer Doppelstaatsbürgerschaft kommt, gäbe es noch viel zu tun.

Nach einem interessanten Meinungsaustausch, souverän moderiert von Johannes Ausserladscheiter, servierten die Gastgeber eine hervorragende Pressknödelsuppe und danach eine umfangreiche Tiroler Brettljause, für die die Bezeichnung „reichlich“ stark untertrieben wäre. Eine Tiroler Brettlause in gemütlicher Runde verlangt nach musikalischer Umrahmung, dieselbe lieferten in Hausmusikmanier Johannes Ausserladscheiter und Martin Reiter auf einer „Chromatischen“ und einer „Steirischen“.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.