Leader-Verein "Kitzbüheler Alpen": Netzwerke als Garanten für Nachhaltigkeit

Die anwesenden Mitglieds-Bürgermeister der "Kitzbüheler Alpen" mit GF Barbara Loferer-Lainer (2.v.l.).
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  • Die anwesenden Mitglieds-Bürgermeister der "Kitzbüheler Alpen" mit GF Barbara Loferer-Lainer (2.v.l.).
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HOPFGARTEN/BEZIRK (nos). Das Regionalmanagement "Kitzbüheler Alpen", das die beiden "Leader"-Regionen "Hohe Salve Tirol“ und die Region „Mittleres Unterinntal Tirol“ vereint, beging am Donnerstag, dem 19. April, in der Hopfgartener "Salvena" seine Generalversammlung.
Obmann Rudi Puecher, der Bürgermeister von Brixlegg, konnte neben seinen Amtskollegen – allen voran "Hausherr" Paul Sieberer – dazu auch Landwirtschaftskammer-Bezirksstellenleiter Josef Lanzinger, "Euregio Inntal"-GF Esther Jennings, "KUUSK"-GF Melanie Steinbacher, TVB "Hohe Salve"-GF Stefan Astner und TVB "Wilder Kaiser"-GF Lukas Krösslhuber begrüßen. Insgesamt rund 30 Mitglieder und Gäste fanden sich zur Generalversammlung ein.

Obmann Puecher betonte die erfolgreiche Arbeit in der Regionalentwicklung in den "Kitzbüheler Alpen" und die Vorteile der Netzwerke-Bildung, die damit einhergehe: "Ich bin seit zehn Jahren Teil des Regionamanagement-Teams", stellte Puecher fest, "das ist ein Weg der 1.000 Schritte. Wir haben viele Netzwerke als Formen der Organisationsübergreifenden Kooperationen geschaffen: lose gekoppelt, ohne Aufgabe der eigenen Autonomie." Einerseits seien die einzelnen "Player" in der Region angewiesen auf Kooperation, andererseits aber nicht davon abhängig. So ergäbe sich "eine Zusammenarbeit ohne sich dauerhaft zu binden".
Als Leuchtturm-Beispiele für diese durch Netzwerke geschaffenen Kooperationen nannte Puecher etwa die "Brixentaler KochArt", das Projekt zur Qualitätsoffensive im Tourismus und jenes zur "Vor-Ort-Mobilität" von Urlaubsgästen von ÖBB und TVB "Hohe Salve". Diese Projekte seien auch "ein Garant für neue Netzwerke", so Puecher, sowie "Impulsgeber für die weitere Entwicklung und Garant für die Nachhaltigkeit".

"Kitzbüheler Alpen" gingen in Vorleistung

Finanzreferent Arno Abler jun. präsentierte der Versammlung "die Highlights" aus dem Kassabericht und erklärte die Überprüfungsmodalitäten. Das Regionalmanagement "Kitzbüheler Alpen" schloss das jüngste Finanzjahr mit einem Minus von 42.934,13 Euro ab. Dies sei allerdings kein Grund zur Sorge oder ein Zeichen von Problemen, sondern rein den Fördermodalitäten geschuldet, so Abler: "Das ist kein struktureller Verlust, sondern resultiert daraus, dass der verein bei manchen Projekten bereits in Vorleistung getreten ist und hier die Refundierung noch nicht erhalten hat." Abler verwies darauf, dass die "sonstigen Ausgaben" des Regionalmanagements rund zehn Prozent der Einnahmen ausmachen würden, was "sehr sparsam" zu werten sei.
Insgesamt nahm der Verein 287.566,39 Euro ein, die Ausgaben beliefen sich auf 330.500,52 Euro. Die Differenz von beinah 43.000 Euro entfalle auf vorgestreckte Mittel für die Projekte "Wunschoma" und "Qualifizierungsmaßnahmen Tourismus". "Es erscheint als große Summe, aber wenn man ins Detail geht, sieht man, dass wir hier keine Probleme haben", erklärte Abler. Zudem seien die Finanzierungstöpfe des Regionalmanagements "einer der am besten geprüften Finanzfonds dieses Landes", die Zahlen gingen "selten durch so viele Hände und werden kontrolliert" wie hier.

An der Schwelle zur nächsten Förder-Periode

Barbara Loferer-Lainer, die Geschäftsführerin des Regionalmanagements "Kitzbüheler Alpen", präsentierte im Anschluss an die einstimmige Entlastung des Vorstands den "Reigen der Projekte" der Leader-Region sowie Filme mit "Blitzlichtern" und Veranstaltungen wie der Freiwilligen-Matinee in Hopfgarten. 25 Projekte wurden vor kurzem abgeschlossen oder laufen aktuell in der Region, von der Demenz-Selbsthilfe im Brixental oder Radweganalysen in Bad Häring, Parkplatzkonzepte in Brandenberg bis zur Personaloffensive und Qualitätsanalyse in Betrieben.
"Wir sind gut ausgelastet aber würden uns sehr über neue Projekte freuen", meinte Obmann Puecher.
Martin Traxl aus der Abteilung Landesentwickung & Zukunftsstrategie des Landes Tirol brachte noch die Perspektive des Landes und der Europäischen Union auf's tapet "an der Schwelle der nächsten Periode", die 2021 beginnt. Er lobte die Netzwerkinitiativen in der Region, besonders das "Netzwerk Handwerk" sei ein spannendes Projekt mit Potential über die Region hinweg. Auch die Kooperationen mit den benachbarten Leader-Regionen und der "Euregio Inntal" sei beispielgebend im Land. Sowohl die Arbeit des Regionalmanagements "Kitzbüheler Alpen" als auch die gesamte Umsetzung der Regionalentwicklung im "Tiroler Modell" errege in Österreich und der EU durchaus Aufsehen: "Das notwendige Bedürfnis näher zum Bürger zu kommen" sei ein großes Interesse der Union, so Traxl, sodass eine "maßgeschneiderte Regionalentwicklung wie im Modell Tirol für die EU wichtig bleiben" werde. "Es braucht ein gewisses Verständnis dafür, wo der Schuh drückt und wohin wir gehen", so Traxl.
Im Mai rechnet er mit "einem wesentlichen Meilenstein", wenn in der EU im Zusammenhang mit dem bevorstehenden "Brexit" auch die Fördergelder neu verhandelt und verteilt werden sollen. "Es ist nicht in Stein gemeißelt, dass Leader weiter in dieser Form bestehen wird", meint Traxl.
Eine zielgerichtete, von den Regionen selbst verantwortete Entwicklung, unterstützt durch Fördermittel aus der Union, sei für ihn ein wichtiger Baustein zum Vertrauen in die Union und ein Schritt zu mehr Bürgernähe.

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