Pilotprojekt
Leaderregion Kitzbüheler Alpen sammelt für Solar-Bestellung

Sie wollen in der Region den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen vorantreiben: Rudolf Puecher (Obmann Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen), LHStv. Josef Geisler, Koordinatorin Elfriede Klingler und Nikolaus Manzl (Obmann Stv. Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen) (v.l.) stellten das Pilotprojekt in Hopfgarten vor.  | Foto: Barbara Fluckinger
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  • Sie wollen in der Region den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen vorantreiben: Rudolf Puecher (Obmann Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen), LHStv. Josef Geisler, Koordinatorin Elfriede Klingler und Nikolaus Manzl (Obmann Stv. Regionalmanagement Kitzbüheler Alpen) (v.l.) stellten das Pilotprojekt in Hopfgarten vor.
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Gemeinden in der Leader Region Kitzbüheler Alpen werden bei neuem Pilotprojekt "Photovoltaik Sammelbestellung" zu Solarmotoren: Interessierte können Photovoltaik (PV)-Anlagen günstig bestellen.

HOPFGARTEN, BEZIRK KITZBÜHEL/KUFSTEIN (bfl). Über oder, besser gesagt, auf den Dächern der Bezirke Kitzbühel und Kufstein soll sich in naher Zukunft einiges tun – zumindest wenn es nach der Leader Region Kitzbüheler Alpen und der Beratungsstelle "Energie Tirol" geht. Sie haben gemeinsam in Kooperation mit den Gemeinden und der Klima- und Energiemodellregion Alpbachtal das neue Pilotprojekt "Photovoltaik Sammelbestellung" gestartet. Ziel ist es dabei, Photovoltaik-Bestellungen in den 26 Gemeinden – von Brixlegg bis ins Söllandl und ins Brixental – zu sammeln, um am Ende eine Sammelbestellung abzugeben. Der Vorteil: Alle Interessierten können dort von dieser Sammelbestellung und dem damit verbundenen günstigen Preis profitieren. 

Pilotprojekt mit "Top-Beratung"

Das Thema Solarenergie spielt auch in der Strategie des Landes für "Tirol 2050" eine wichtige Rolle. Bis 2050 will das Land energieautonom werden: der Energieverbrauch soll annähernd halbiert und vollständig aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Die Zahlen sprechen für sich, auf acht von zehn Hausdächern oder fünfzig Millionen Quadratmetern Dachflächen in Tirol kann Energie aus Sonne gewonnen werden. Deswegen ist es auch dem Land ein Anliegen, viele Menschen von Solarenergie "auf dem Dach" zu überzeugen. Es ist das erste Mal, dass in Tirol in dieser Sparte ein Projekt in dieser Größenordnung unternommen wird, immerhin 26 Gemeinden sind dabei. 
Im Vordergrund steht im Pilotprojekt vor allem eine gute Beratung auf Gemeindeebene. "Es braucht hier eine Top-Beratung und Information", betont Energielandesrat LHStv. Josef Geisler. 

„PV macht jedenfalls Sinn, in Verbindung mit einer Wärmepumpe oder einem E-Auto erhöht sich die Wirtschaftlichkeit noch einmal“, betont Energielandesrat LHStv. Josef Geisler.  | Foto: Barbara Fluckinger
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Gelegenheit für günstige PV-Anlage

Wenn weitere Gemeinden außerhalb der genannten Region mit ihren Gebäuden mitmachen wollen, finden übrigens auch sie offene Türen, wie der Leader-Obmann und Bgm. von Brixlegg, Rudi Puecher, betont:

„Mit der Photovoltaik Sammelbestellung haben wir ein tolles Projekt in unserer Leader Region gestartet. Selbstverständlich können sich auch gerne Gemeinden, die auf ihren Gebäuden Photovoltaikanlagen installieren möchten, zur Aktion anmelden."

Auch für die Region im Söllandl sei es sehr spannend, klein anzufangen und "dort anzufangen, wo die Leute Bewusstsein aufbauen", erklärte Obmann Stv. der Leader Region und Ellmauer Bgm. Nikolaus Manzl. "Wir geben mit dieser Aktion Privatpersonen und Gemeinden eine gute Gelegenheit eine bedarfsoptimierte, kostengünstigere Photovoltaik Anlage zu realisieren", so Manzl. In den 26 Gemeinden der Leader Region Kitzbüheler Alpen sind derzeit etwa 1.000 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 14.000 kWp ("Kilowattpeak", Einheit für Leistung bei Photovoltaikanlagen) installiert. Diese Anlagen produzieren Strom für etwa 3.400 Vier-Personen Haushalte. Mit Hilfe des Projektes sollen es deutlich mehr werden.  

In den 26 Gemeinden der Leader Region Kitzbüheler Alpen sind derzeit etwa 1000 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von ca. 14.000 kWp installiert, erklärte Elfriede Klingler bei der Projekt-Vorstellung.  | Foto: Barbara Fluckinger
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So funktioniert es

Die Basis dafür geschafften hat das Land bereits mit dem Solarkataster. Hier kann jeder zuerst einmal nachsehen, ob sein Haus für die Energieerzeugung geeignet ist. Nutzen kann das Angebot dann jeder, der sich für die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage auf seinem Dach in den nächsten ein bis zwei Jahren interessiert. 
Anmelden kann man sich bei Interesse noch vor dem Sommer, die Infos dazu finden Interessierte unter anderem in den jeweiligen Gemeindezeitungen. Im Herbst findet dann eine Infoveranstaltung statt, bei der die Aktion sowie der Ablauf noch einmal vorgestellt werden. Wer sich dann für die Installation einer PV-Anlage entscheidet, bekommt danach noch ein Beratungsgespräch mit Energie Tirol. Die Bestellung der Anlagen soll im Dezember 2021 erfolgen. Bei der dazugehörigen Ausschreibung will man sich zunächst an regionale Firmen wenden. Die Umsetzung soll zu Beginn des nächsten Jahres starten. 

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Gemeinden als Motoren der Energiewende

Die Gemeinden sollen mit dem Pilotprojekt zu Motoren der Energiewende und zu Vorbildern werden, erklärt Elfriede Klingler, Projektkoordinatorin für Energie, Mobilität und Klimaschutz beim Regionalmanagament Kitzbüheler Alpen.

"Mit diesem Projekt versuchen wir jetzt, (...) dass jeder zu einer bedarfsoptimierten, kostengünstigen Photovoltaikanlage kommt und wir die Anzahl der installierten kWp deutlich steigern können"

, sagt Klingler. Wie groß die Nachfrage sein wird und wie sich diese Konkret auf die Preisreduktion bei der Sammelbestellung auswirken wird, das ist allerdings noch offen. Die Projektverantwortlichen stehen dem Umstieg auf Solarenergie jedenfalls positiv gegenüber. Sie hoffen auf "sonnige" Zeiten über den Dächern der Region.

Würdest du grundsätzlich bei der Photovoltaik Sammelbestellung mitmachen?

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