Ausbildung

So sieht die Lehre zum Bautechnischen Zeichner in Wörgl aus

Ein Bautechnischer Zeichner sitzt im Dienste der Wörgler Wildbach- und Lawinenverbauungs-Zentrale nicht nur im Büro, sondern ist auch oft in der Natur unterwegs. Der Brixlegger Alexander Wöll (20) sieht genau das als Vorteil. 

WÖRGL. Alexander Wöll macht eine Lehre bei der Wildbach- und Lawinenverbauungs-Zentrale in Wörgl. Der 20-jährige Brixlegger hatte sich ursprünglich für eine Ausbildung im Tourismus- bzw. Gastronomiebereich entschieden, die ihm aber letztendlich nicht gefiel. Im zweiten Anlauf fand er eine Lehrstelle bei der Gebietsbauleitung Unteres Inntal. Darauf aufmerksam geworden ist er durch die Ausschreibung der Lehrstelle, die für ihn damals "sehr interessant" gewirkt hat, wie er im Gespräch mit den BEZIRKSBLÄTTERN erzählt.

Arbeitseinsätze auch "draußen"

Die Aufgaben in der Wildbach- und Lawinenverbauung haben sich dann auch in der Praxis für Wöll als sehr attraktiv erwiesen. Aktuell ist er im zweiten Lehrjahr, wobei er eine Lehre zum Bautechnischen Zeichner mit Matura absolviert. Die Arbeit ist vielfältig sowie abwechslungsreich und findet dabei nicht nur im Büro in Wörgl statt. Für die Vermessung begibt sich Wöll auch immer wieder nach "draußen". Er vermisst und steckt Bauwerke auf den Baustellen ab. Da die Zentrale für die Bezirke Kufstein und Kitzbühel zuständig ist, kommt er dadurch zu Arbeitseinsätzen in der gesamten Region. Der Lehrling ist bei Bauprojekten oft von "den ersten Vermessungspunkten" bis zum Bauabschluss mit dabei. "Man kommt oft in die Natur, zum Beispiel nach Kitzbühel, in die Berge, man misst Lawinensperren ein usw. – es gibt eigentlich immer etwas zu sehen", sagt Wöll. 

Lehrlinge sehr gefragt

Für Lehrlingsausbildner Georg Hotter hat die Lehre viele Vorteile. "Irgendwann kommt dann das selbständige Arbeiten der Lehrlinge zum Vorschein. (...) Je mehr Zeit man zu Beginn investiert, umso mehr bekommt man zurück und umso mehr haben die Lehrlinge davon", erklärt Hotter. Wer bautechnischer Zeichner werden will, sollte gerne in der Natur unterwegs sein und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen mitbringen. 
Die Aussichten für Alexander Wöll sind nach Abschluss seiner Lehrlingsausbildung jedenfalls mehr als gut. "Die Lehrlinge sind sehr gefragt. Da sucht keiner lange nach Arbeit", sagt der Wörgler Gebietsbauleiter Andreas Haas. 

Mehr über die Gebietsbauleitung

Die Gebietsbauleitung Unteres Inntal mit Sitz in Wörgl ist eine Dienststelle des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus und verantwortlich für die Bezirke Kitzbühel und Kufstein. Gegründet wurde die Wildbach- und Lawinenverbauung in Österreich 1882. Die Sektion Tirol mit ihrem Hauptsitz in Innsbruck umfasst fünf Gebietsbauleitungen mit Sitz in Lechaschau, Imst, Innsbruck, Wörgl und Lienz. 
Zu den Aufgaben zählt heute vor allem der Schutz vor Naturgefahren, wozu Lawinen, Wildbäche, Steinschlag sowie Hangrutschungen gehören. "Bei uns im Unterland sind natürlich die Wildbäche das große Thema", erklärt Gebietsbauleiter Andreas Haas. Neunzig Prozent der vorhandenen finanziellen Mittel würden "für" Wildbäche ausgegeben, so Haas. In der Gebietsbauleitung beschäftigt man sich mit der Gefahrenzonen- und Maßnahmenplanung sowie der Umsetzung. Zu den Aufgaben zählt aber auch beispielsweise die Gutachtertätigkeit für Bauverfahren, wenn Gebäude im Gefährdungsbereich errichtet werden, sowie Gutachtertätigkeit im Wasserrechts- und Forstrechtsverfahren. Rund 43 Mitarbeiter sind aktuell bei der Gebietsbauleitung Unteres Inntal am Standort in Wörgl beschäftigt. (bfl)

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