Wie im finsteren Mittelalter

- So lebten die Tiroler Bauern im 14. Jahrhundert.
- Foto: Grießenböck
- hochgeladen von Melanie Haberl
Mitte August wurde den alten Gebäuden im Museum Tiroler Bauernhöfe wieder Leben eingehaucht.
KRAMSACH. Wie es sich anfühlt, wenn man in viel zu kurzen Betten auf Strohmatratzen schläft und Speisen nach alten Rezepten in den urigen Bauernküchen kocht, das konnten Besucher an zwei Tagen im Höfemuseum erfahren. Drei Mittelaltervereine aus Wien, Südtirol und Innsbruck, zeigten vor, wie die Tiroler Bauern im 14 Jahrhundert gelebt haben. Einhelliger Tenor nach zwei Tagen Mittelalter auf Probe: Keiner der 20 Mitglieder möchte heute in dieser Zeit leben. Aber die Faszination Geschichte bleibt.
„Um die Vorzüge der heutigen Zeit zu schätzen, kann ich jedem so einen Ausflug in die Vergangenheit empfehlen“, sagte Eva-Maria Kienast, die Organisatorin der Veranstaltung. Der Reiz liege aber in erster Linie darin, die Geschichte aus erster Hand zu erleben. Dafür haben sich die Mitglieder genauestens auf das Bauernleben im Mittelalter vorbereitet.
Jeder hat seine Aufgabe
Detailgetreu zeigten die Vereine wie der Alltag der Bauernfamilien aussah. Vor Ort erfuhr man über alte Handwerkskünste wie das Gürtelmachen, Sticken, Spinnen und Strohhutflechten. In den urigen Küchen der Höfe wurde gekocht und die Küchengeheimisse des Mittelalters verraten. Aus dem alten Steinofen vor dem Hacklerhof roch es nach frisch gebackenem Bauernbrot. „Man war den ganzen Tag mit Arbeit beschäftigt, so wie wir auch“, erzählte Kienast.
Selbstbestimmung wie es sie heute gibt, gab es damals keine. Wer als Bauernkind geboren wurde, der lebte entweder als Hofbauer oder Knecht. Der Tagesablauf war ganz genau strukturiert. Jedes Mitglied der Familie hatte seine vorbestimmte Aufgabe zu erfüllen. „Für den modernen Menschen von heute ist es faszinierend zu sehen, wie man mit wenigen Mitteln seinen Tag sinnvoll gestalten kann“, so Kienast. Auch wenn die Nacht in den knarzenden Höfen nichts für schwache Nerven war, so war die Belebung in jedem Fall ein besonderes Erlebnis für die geschichtsinteressierten Teilnehmer und zahlreiche Besucher, die nach Kramsach kamen.
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