Stoffelhäusl zeigt Ausstellung über Verfolgung Andersgläubiger in Tirol
REITH. Zur „Langen Nacht der Museen“ findet heuer am Samstag, den 7. Oktober, von 18 bis 1 Uhr wieder im Stoffelhäusl in St. Gertraudi eine Ausstellung statt – unter dem Titel „In Gottes Namen? – Amen!"
Das 530 Jahre alte Knappenhaus diente, als Enklave mitten im Kirchengrund, noch vor 60 Jahren als geheimer Versammlungsort der Zeugen Jehovas.
Bereits 1524 predigte der Leutpriester Eustachius zu Hart lutherische Lehren und wurde deswegen auf Burg Kropfsberg eingekerkert. Die Ausgrenzung und Verfolgung religiöser Minderheiten hatte im „Heiligen Land Tirol“ eine lange Tradition. 1837 mussten schließlich 427 Zillertaler Protestanten Heim und Hof aus religiösen Gründen verlassen. Von 31. August bis 4. September 1837 verließen vier Trecks das Zillertal Richtung Schlesien im heutigen Polen. In St. Gertraudi blickten die Zillertaler Protestanten ein letztes Mal in ihr Heimattal zurück.
Gezeigt werden im Stoffelhäusl bei der heurigen "Langen Nacht der Museen" Originalrequisiten, „lutherische Schriften“, Bücher, Postkarten, Fotos, Dokumente u.v.m. von und über die „Zillertaler Inklinanten“ sowie deren neuer Heimat in Schlesien und Chile.
Während des Abends gibt es Lesungen aus Briefen der Auswanderer sowie von Prof. Dr. Norbert Hölzl. Präsentiert werden auch das Buch „Die Zillertaler Auswanderer“ und die Stoffelhäusl-Sondermarke 2017. Beginn ist um 18 Uhr, Ende um 01 Uhr.
Infos: www.stoffelhaeusl.at
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