Kufstein erteilt Risikospielen Absage

Der Gemeinderat erteilte Fußballspielen, die von der Sicherheitsbehörde als Risikospiele eingestuft werden, eine Absage.
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KUFSTEIN (bfl). "Es ist eine heiße Kartoffel", sagt Bürgermeister Martin Krumschnabel in der jüngsten Kufsteiner Gemeinderatssitzung. Damit spricht er Fußballspiele an, die von der Bundespolizeidirektion als "Risikospiele" eingestuft werden – diese sollen laut Gemeinderatsbeschluss in Zukunft nicht mehr in Kufstein stattfinden. Darüber hinaus wurde die Grundsatzentscheidung über das neue Schulzentrum in Sparchen einstimmig getroffen – einziger Streitpunkt war dabei die Sporthalle.

Aus für Risikospiele
Als Verfüger über die Kufstein-Arena (Grenzlandstadion) hatte Bürgermeister Krumschnabel eine Grundsatzentscheidung zu treffen und legte diese dem Gemeinderat zur Abstimmung vor. Dabei ging es um bevorstehende Internationale Fußball-Trainingsspiele, die durch den SLFC (Salzburger Land Fußball Camps) in Kufstein veranstaltet werden. Einige dieser, wie das für den 16. Juli angesetzte Match zwischen Leeds United und Ingolstadt 04, wurden von der Bundespolizeidirektion Kufstein als "Risikospiele" eingestuft.
"Die Vorfälle in Hamburg haben ein sehr klares Bild darauf geworfen was Hooligans so veranstalten können", sagt Krumschnabel. Problematisch seien einerseits die Gegebenheiten im Stadion: Die Kufstein Arena sei aus baulichen Gründen nicht für Risikospiele angelegt, fehlen doch standfeste Abgrenzungen zwischen den Zuschauerbereichen und eine Abgrenzung vom Zuschauerbereich zum Spielfeld. Auch die Organisation der benötigten Einsatzkräfte sei schwierig, denn die Polizeiinspektion Kufstein kann nicht mehr als einen Zug Einsatzeinheit (30 Mann) kommandiert erhalten. Diese würden im aktuellen Fall von Leeds United voraussichtlich 60 professionellen Hooligans gegenüber stehen. Der Schaden der Kufstein durch randalierende Hooligans enstehe, so der Bürgermeister, rechne sich nicht mit dem durch die Spiele entstehenden Gewinn.

Sicherheit "nie"
NAbg. Hannes Rauch sprach sich für die Abhaltung des Matchs zwischen Leeds United und Ingolstadt 04 aus. Eine hundertprozentige Sicherheit habe man nie, aber man müsse hinterfragen ob ein als Risikospiel eingestuftes Match tatsächlich ein Hochsicherheitsspiel sei. "Das ist keine Kritik an der Bundespolizei, aber ich frage mich ab und zu wie man auf diese Schlüsse kommt," sagt Rauch. Die Freundschafts- und Testspiele seien eine unbezahlbare Werbung für Kufstein und für das Sportland Tirol, die bei einer pauschalen Absage wegfalle.
Der Gemeinderat beschloss im Anschluss mehrheitlich, dass Freundschafts- und Teststpiele, die von der Sicherheitsbehörde als "Risikospiele" eingestuft werden, in Zukunft nicht mehr im Grenzlandstation stattfinden dürfen.

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