Aufgeblättert – "Eine Leiche für Helene" von Ilona Mayer-Zach
Mit ihrem regional angesiedelten Buch öffnet Ilona Mayer-Zach eine neues Kapitel im Krimi, bei der die Protagonistin zur neuen Miss Marple mutiert.
Helene Kaiser ist eine Frau, die mit zumindest einem Bein fest im Leben steht. Nachdem sich das berufliche Standbein von einem auf den anderen Tag verabschiedet hat, zieht Helene vorübergehend nach Graz. Dort will sie die von ihrer Tante geerbte Wohnnung renovieren. Was im ersten Moment als relativ einfaches Projekt erscheint, offenbart beim genaueren Hinsehen seine Tücken.
Um an ihrem 50. Geburtstag dem Baustellenchaos zu entfliehen, quartiert sie sich kurzerhand mit ihrer Freundin in einem Wellnesshotel ein. Dort treffen beide Freundinnen auf Corinna Ringel, eine berühmt-berüchtigte Bloggerin.
Diese steckt Helene bei einem Aufeinandertreffen in der Bar Drohbriefe zu, die sie erhalten hat. Corinna, die Angst davor hat, dass ihr etwas zustößt, bittet Helene die Drohbriefe aufzubewahren.
Als Helene am gleichen Abend einen Anruf erhält, hört sie am Telefon mit, wie Corinna Ringel ermordet wird. Schnell eilt sie in das Zimmer der Ermordeten und versteckt sich im Kasten. Dort beobachtet sie, wie die Mörder von Corinna Ringel nicht nur die Leiche fortschaffen, sondern auch alle Spuren verwischen, die auf einen Mord hindeuten könnten.
Da Helene keine ausreichenden Beweise zur Hand hat, beschließt sie auf eigene Faust zu recherchieren und stößt bald auf eine Liste von möglichen Tatverdächtigen. Zusammen mit ihrer Freundin Karin macht sich Helene auf die Suche nach dem möglichen Mörder, was bei der langen Liste an Feinden keine einfache Sache ist.
Während der Schreibstil von Ilona Mayer-Zach anfangs amüsant und spritzig auf wirkt, verliert er diese Note im Laufe des Buches. Mit Helene Kaiser wird eine Protagonistin geschaffen, die sich stark präsentiert und Charme besitzt. Der Versuch Helene Kaiser ein Profil und Identität zu verleihen, verliert sich in zu vielen unwichtigen Details. Und genau das führt letztendlich dazu, dass der Krimi keine Spannung aufbauen kann.
"Eine Leiche für Helene" hat gute Ansätze, jedoch ohne Spannung bleibt es bei einem mühsamen Lesegenuss. Während der Plot selbst nicht uninteressant ist, wirkt die Geschichte zum Teil langweilig erzählt. Es fehlen einige Ecken und Kanten, die wichtig gewesen wären, um eine Empfehlung für diesen Roman aussprechen zu können.
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