Aufgeblättert – "Immerstill" von Roman Klementovic
Krimi-Romane, die in kleinen, abgelegenen Ortschaften spielen und dort ihr Grauen entfalten, setzen oft einen ungemeinen Stimmungsbogen. Da ist einerseits die Idylle, wo jeder jeden kennt und andererseits die Dramatik eines Entführungsfalls, die einen spannungsreichen Erzählstrang ergeben.
Schauplatz des Geschehens ist der Ort Grundendorf in Niederösterreich. Dort verschwinden nach dem Faschingsfest zwei junge Frauen: Maria und Natalie.
Nach einem Anruf ihres Vaters fährt Lisa, die Schwester von Maria, auf schnellstem Wege nach Grundendorf. Ihr Vater, seit dem Tod seiner Frau ein in sich gekehrter, stiller Mann, spricht wenig und erklärt, dass er die Polizei noch nicht verständigt habe. Gemeinsam holen sie dies sofort nach und erfahren auf diesem Wege, dass neben Maria noch ein zweites Mädchen namens Natalie vermisst wird.
Da vor einigen Jahren bereits zwei junge Leute in Grundendorf verschwanden und es bis heute keinerlei Anhaltspunkte gibt, was mit diesen beiden Menschen passiert sein könnte, werden rasch Parallelen zum aktuellen Fall gezogen. Lisa, von der Lethargie der Polizei wenig begeistert, rückt selbst in den Mittelpunkt und beginnt Nachforschungen anzustellen. Doch dann passiert das Unerwartete: Natalie wird ermordet aufgefunden, ihr Körper posthum aufs Grausamste verstümmelt.
Droht das gleiche Schicksal auch Lisas Schwester Marie? Wer kommt als Täter in Frage? Etwa Herr Steiner, um den sich seit Jahren Gerüchte ranken, er stehe auf junge Frauen? Oder vielleicht der Bürgermeister, der nicht nur im Bett seiner Gattin die Nächte verbringt?
„Immerstill“ ist ein Roman, in dem die Protagonistin nicht nur mit allerhand skurrilen Personen konfrontiert wird, sondern in dem eine junge Frau auch mit ansehen muss, wie ein Elternteil durch den Tod des anderen immer weiter verfällt. Selbst das Verschwinden seiner Tochter vermag dem alten Mann keine Gefühle der Trauer zu entlocken.
Außerdem trifft Lisa ihren Ex-Freund und Polizisten Patrick wieder, der sie über die aktuellen Ermittlungen auf dem Laufenden hält. Gemeinsam mit ihrer alkoholkranken Tante versucht sie sogar in fremden Häusern zu ermitteln, was gehörig schief geht.
„Immerstill“ ist spannend und das Ende unvorhersehbar: Denn immer, wenn man glaubt den Täter gefunden zu haben, kommt letztendlich alles anders als man gedacht hat.
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