Bessere Versorgungsqualität!

Schlaganfall-Team 1-BEA | Foto: Foto: Tiefenbacher

Ein Schlaganfall stellt meistens eine plötzliche schwere Erkrankung dar. Jeden dritten Tag wird ein Patient mit Schlaganfall ins Krankenhaus Zams eingeliefert.

BEZIRK LANDECK (tani).Entscheidend für den Verlauf der Krankheit ist primär die schnelle, professionelle Diagnose und Versorgung. Das KH Zams erfüllt seine Funktion auf hohem Niveau. Hier sind Ärzte, die die verschiedenen Facetten eines Schlaganfalls kennen und dessen Behandlung (Lysebehandlung) beherrschen.

Die Achillesferse des Systems ist die Phase nach der Krankenhausentlassung. Die Patienten fallen häufig in ein „Versorgungsloch“. Das ist kein spezifisches Problem im Bezirk Landeck, sondern ein landesweites Problem. Das Land Tirol will die Situation einheitlich verbessern. Dazu wurde ein Konzept entwickelt. Im Bezirk Landeck wurde nun ein Modellprojekt gestartet. Es ist mit einem vorerst zweijährigen Probelauf geplant. Das Besondere daran ist, dass das Konzept auf die lokalen Bedürfnisse angepasst wurde.

34 hochrangige Vertreter
Projektzugpferd Hans Kreuzer konnte dafür 34 hochrangige Vertreter aus den verschiedenen Bereichen der Gesundheitsbranche – Hausärzte, Fachärzte, Therapeuten, Selbsthilfegruppen, Gesundheits- und Sozialsprengel, Pflegeheime, Krankenhaus etc. – gewinnen. Sie entwickelten einen Organisationsplan („Integrierter Behandlungspfad“) für die Phase nach der Krankenhausentlassung. Hier spielt der Koordinator eine wichtige Rolle. Er hat die Aufgabe den Patienten organisatorisch zu unterstützen (Therapieplan erstellen, Kontakte mit behandelnden Berufgruppen herstellen etc.) und zu informieren.

Krankenhauskosten minimieren
Die Erwartungshaltung an das Modellprojekt ist sehr hoch, verspricht man sich doch, dass damit künftig die Krankenhaus- und Folgekosten aus der Erkrankung (Berufsunfähigkeit) stark minimiert werden können. Problematisch ist noch der Selbstbehaltsbetrag für die Patienten von 16.- Euro pro Therapieeinheit. Im Durchschnitt sind 117 Einheiten notwendig. „Bei einem Rentner ist da bald das Ende der Fahnenstange erreicht“, sagte Kreuzer. Er gibt sich zuversichtlich, dass sich Land und Kassen auf eine soziale Lösung – noch vor dem Sommer - verständigen können.

Zur Sache
Schlaganfall-Warnsymptome

Schlaganfall ist die häufigste Ursache für bleibende Behinderung und Pflegebedürftigkeit im Erwachsenenalter. Aufgrund der demographischen Entwicklung ist mit einer deutlichen Steigerung der Krankheitshäufigkeit zu rechnen.

Schlaganfall-Warnsymptome sind: Plötzliche Lähmung oder Gefühlsstörung einer Körperseite, hängende Mundwinkel, plötzliche Sprach- oder Sehstörung, Kopfschmerzen und plötzlich einsetzender Schwindel (Doppelbilder und Unsicherheit beim Gehen). Bei derartigen Symptomen umgehend die Rettung (Rufnummer 144) verständigen – denn Schlaganfall ist immer ein Wettlauf mit der Zeit!

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