Seilbahn Komperdell

60 Millionen Euro für neue Komperdellbahn in Serfaus

Die neue 10 EUB Komperdellbahn in Serfaus ist das bisher größte Bauvorhaben in der Geschichte der Seilbahn Komperdell GmbH. Die Eröffnung ist für den 08. Dezember 2023 geplant. Die Arbeiten liegen im Zeitplan. Erhöht von 55 auf 60 Millionen Euro haben sich aufgrund von Preisexplosionen beim Baumaterial die Kosten.

SERFAUS (otko). Das größte Bauvorhaben in der Geschichte der Seilbahn Komperdell wird derzeit in Serfaus umgesetzt. Die in die Jahre gekommene Komperdellbahn wird durch eine 10er-Einseil-Umlaufbahn der Firma Doppelmayr ersetzt. Mit den 108 Gondeln können künftig rund 3.000 Personen pro Stunde befördert werden. Im Sommer 2022 wurde die Zwischenstation und die Seilbahntrasse errichtet. Heuer folgt die Berg- und Talstation. Die Arbeiten für die Umsetzung des 60-Millionen-Euro-Projekts laufen derzeit auf Hochtouren. Die Eröffnung ist für den 08. Dezember 2023 geplant.

Arbeiten liegen im Zeitplan

"Wir sind in der zweijährigen Gesamtbauzeit gut im Zeitplan. In der Zwischenstation wurde der Rohbau bereits 2022 gemacht und derzeit ist die Firma Doppelmayr mit der Großmontage fertig. Ebenso fertig ist der Gondelbahnhof. Jetzt folgt die Feineinstellung, dazu wurden bereits vier Golden geliefert. Die restlichen 104 folgen dann im August. Bei der Talstation ist der Aushub und die Hangsicherung fertig. Derzeit läuft der Aufbau der Untergeschosse",

informiert Stefan Mangott, Geschäftsführer der Seilbahn Komperdell GmbH.

Bei der Bergstation wird mittlerweile im Zweischichtbetrieb gearbeitet, da es aufgrund der Wetter- und Schneesituation zu einer Verzögerung gekommen ist.

"Ende August soll hier die Montage beginnen und der Seilzug ist für Mitte September geplant. Inzwischen sind auch schon fast alle Stützen montiert. Die restlichen vier können erst Mitte Juli mit dem Hubschrauber aufgestellt werden, da wir noch die Vogelbrutzeit abwarten müssen",

berichtet Mangott über den weiteren Zeitplan.

Herausfordernd ist auch die Gästeleitung durch die Baustelle zwischen der Alpkopfbahn und dem Sunliner. Eine eigene Fußgängerbrücke zum Sunliner wurde errichtet. Auch die Königsleithebahn ist heuer im Sommer in Betrieb, um die Gäste wegen der Baustelle anders zu leiten und zu verteilen. Wege wurden verlegt – Ersatzwege und neue Trails errichtet. Für die Baufahrzeuge – 50 bis 60 Mischwagen sind am Weg – wurde ein eigener Bauweg errichtet. "Das war eine große Herausforderung und es scheint alles zu funktionieren."

Kostenexplosion beim Stahlpreis

Ursprünglich waren 55 Millionen Euro für den Neubau geplant. Eine erste Kostenschätzung vor der Pandemie lag noch bei 50 Millionen Euro. 

"Die Kostensituation ist sehr herausfordernd. Die Preise für Baumaterial haben sich seit dem Baubeginn immer wieder erhöht. Allein beim Stahl hat es eine Preisexplosion um 260 Prozent gegeben",

verweist der Seilbahn-Chef auf die Kostentreiber. Derzeit bewegen sich die Gesamtkosten für das Projekt bei 60 Millionen Euro. Der neue Kostenrahmen sei gedeckt und mit dem Eigentümer abgeklärt. Zum Vergleich: In die Erneuerung der U-Bahn samt dem neuen Zugangstunnel wurden 30 Millionen Euro investiert.

Qualitäts- und Komfortverbesserung

Die alte Komperellbahn aus dem Jahr 1988 sei nicht mehr zeitgemäß gewesen. Dazu kamen die beengten Verhältnisse bei der Talstation. Die Trasse wurde neu gewählt und beinhaltet eine neue Zwischenstation im Bereich Leithewirt, wo auch die Gäste aus dem Fisser Skigebiet eine neue und bequeme Zustiegsmöglichkeit finden.

"Wir investierten kräftig in die Qualitäts- und Komfortverbesserung. Die neue Bahn ist komplett barrierefrei zugänglich. Mit dem Aushub der Talstation wurde die Mittelabfahrt zu einer wunderschönen blauen Piste verbessert",

betont der Seilbahn-Chef. Bei der Bergstation wird der Platz ebenso großzügiger, die Skischule bekommt mehr Platz und auch der Zugang ins Kinderland wird verbessert. In der Talstation gibt es neben Lagerflächen (UG 2) wieder einen Skiverleih auf einer Fläche von 3.000 Quadratmetern (UG 1) sowie ein betreutes Depot. "Dies ist eine Dienstleitung am Gast und ein Mehrwert, den wir bieten", so Mangott abschließend.

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