Am eigenen Leib: Eine Zirbe als Apfelbutzen

Es ist vollbracht: Der "Apfelbutzen" aus Zirbenholz kann nun käuflich bei Stefan Juen (li.) erworben werden. | Foto: Juen
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SEE (otko). In der Werkstatt von Stefan Juen, der als selbstständiger Tischler und Bildhauer in See arbeitet, riecht es natürlich angenehm nach Holz. Ich bin schon gespannt was auf mich wartet. Los geht's am Morgen in der Tischlerei.
"Heute steht eine klassische Tischlerarbeit auf dem Programm. Drei Kleiderschränke mit drei Schiebetüren sowie sechs Schubladen", erklärt Juen. An einem solchen Auftrag arbeitet er rund eine Arbeitswoche. "Die Schränke bestehen aus Dekorspan. Normalerweise mach ich aber viel in massiv. Dazu gehört jegliche Tischlerarbeit, die ich alleine machen kann", betont Juen. Der Korpus ist bereits fertig – nun gilt es den Boden drauf zu schrauben und die Fronten auf die Schubladen zu setzten. Ich darf zur Hand gehen und das Schleifpapier etwas gelten lassen. Neben dem obligatorischen Handlangen darf ich dann auch noch die Werkstatt kehren.

Kreativität gefordert

Nach dem Mittagessen geht es in die Schnitzerwerkstatt. Ein Stück Zirbenholz ist bereits auf dem Bock fixiert und soll dann zu einem "Apfelbutzen" werden. "Die Idee dazu ist entstanden, als ich eine Skulptur mit den klassischen fünf Äpfeln gemacht habe, die übereinander sind. Der Apfelbutzen wird von den Leuten gerne als Souvenir gekauft und ich habe bereits etliche gemacht", verrät der Bildhauer. Für mich als Laien ist es im Moment noch ein wenig rätselhaft, wie aus dem Stück Holz ein Apfelbutzen wird.
"Wir haben für das erste Mal Schnitzen eh ein leichtes Stück ausgesucht", scherzt Juen. Okay, zuerst einmal heißt es aus Plastilin ein Modell formen und es von klein aufbauen. Gesagt, getan – zumindest hat man jetzt eine Vorstellung wie es schlussendlich aussehen sollte. Dann wird es laut: Mit der Säge wird das Modell grob aus dem Stück Zirbenholz herausgeschnitten, dann folgt die Feinarbeit mit den Schnitzeisen. Natürlich lasse ich hier dem Meister den Vortritt, aber Sägen und Schnitzen darf ich doch mehrmals. Es ist laut und es staubt ziemlich kräftig. "Anhauen, anlegen und fein arbeiten heißen die Schritte laut Lehrbuch. Das Schleifen erfolgt dann mit der Flex", so Juen. Ein feiner Ast aus Laubholz dient als Apfelstängel und wird angeleimt. Schlussendlich darf ich das Holzkunstwerk noch mit grüner Farbe anmalen. Geschafft, aber ein Schnitzer werd' ich wohl trotzdem nicht. Es folgt wieder das obligatorische Aufräumen.

Immer viel zu tun

Danach steht noch ein Punkt auf dem Programm. Neben dem Tischler- und Kunsthandwerk hat sich Juen inzwischen auch ein weiteres Standbein mit der Vermietung von Wohnungen aufgebaut. Großteils in Eigenregie hat er in den letzten Jahren drei Holzhäuser, die sich in seinem Eigentum befinden, umfassend saniert. "Hier gibt es eigentlich immer etwas zu tun und ich bin eine Art Hausmeister", betont Juen. Ich begleite ihn in eines der Häuser. Dort befindet sich im alten Keller sein Schauraum, der von der Straße einzusehen ist. Hier gibt es eine große Auswahl an profanen und sakralen Kunstwerken zu sehen. "Die Faszination aus einem Stück Holz oder anderen Materialien Unikate zu schaffen und seine eigenen Ideen einzubringen, ist für mich ein Grund dieses tolle Handwerk auszuüben", gibt mir Juen am Schluss mit auf den Weg.

Fotos: Kolp/Stefan Juen

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