Denkmalschutz und Renovierung für Kaunertaler Ögg Höfe

Die Ögg Höfe im Kaunertal sollen vom Bundesdenkmalamt geschützt werden. | Foto: Thomas Hechenberger
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KAUNERTAL (joli). Im Jahr 1440 wurden die Ögg Höfe – ein alleinstehendes Ensemble historischer Bergbauernhöfe auf 1.444 Meter Höhe und einzigartig in dieser Form in Tirol – erstmals erwähnt und zählt neben der Wahlfahrtskirche Kaltenbrunn zu den beiden kulturellen Wahrzeichen des Kaunertals.
Die drei Privatbesitzern können die Höfe, die aus drei Gebäuden und drei Stadeln bestehen, längerfristig nur dann erhalten, wenn eine entsprechende Nutzung ermöglicht wird. Dafür liegt bereits ein Konzept, für dessen Umsetzung noch Partner und Sponsoren gesucht werden, vor.
Besitzer des Ögg Hofs Nr. 221, Georg Praxmarer und seine Frau Brigitte haben aus diesem Grund gemeinsam mit Dr. Wolfgang Blum den Verein "Kulturdenkmal Ögg Höfe" ins Leben gerufen.
Nun sollen die rund 600 Jahre alten Ögg Höfe vom Bundesdenkmalamt unter Schutz gestellt werden, um dieses kulturelle Erbe zu erhalten.

Kulturelles Erbe muss erhalten bleiben
Bereits im Mai 2014 wurde von einer Stundentengruppe der Universität Innsbruck gemeinsam mit Univ. Ass. DI Dr. Sonja Mitterer eine architektonische Bestandsaufnahme des Ögg Hofs Nr. 221 (rund 300 Quadratmeter) vorgenommen.
"Ein Gebäude wächst über Jahrhunderte und wird in die Ortsgeschichte mit eingebettet", so Mitterer, die beim Informationsabend vergangenen Mittwoch gemeinsam mit HR DI Walter Hauser (Bundesdenkmalamt) über die besondere Bedeutung der Ögg Höfe sprachen: "Die Ögg Höfe sind Kulturlandschaft und Identität einer Talschaft."
Auch sieht man die Kaunertaler Ögg Höfe als eine "bewohnbare Schatztruhe": "Es ist äußerst wichtig solche Stätten wie die Ögg Höfe zu retten. Wir haben ein Höfe-Ensemble im Kaunertal, das revitalisiert gehört. Es ist leider schon viel zu viel vom alten Kaunertal verloren gegangen", betonte Kaunertals Oberhaupt Pepi Raich.

Seminarhof 221
"Es ist einfach ein wunderschöner Ort hier oben. Uns sind die Ögg Höfe über die Jahre hinweg ans Herz gewachsen", erzählt Georg Praxmarer, Besitzer des Ögg Hofs Nr. 221 und Gründer von "Kulturdenkmal Ögg Höfe".
Der Hofbesitzer erklärte, "als 1980 der letzte Bewohner ins Tal zog, wurde es auf der Ögg still". Dies möchte Praxmarer ändern und in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt mit der Renovierung des vorderen Ögg Hofs Nr. 221 (rund 400.000 Euro) in eine neue Ära starten: "Nur wenn die Ögg von Menschen bewohnt wird, können wir dieses Zeugnis aus einer vergangenen Zeit erhalten."
Mit seiner Idee eines Seminarhofes, der Platz für Schulungen, Gesundheitsvorsorge, Managementseminare und Kreativ-Kurse bietet, möchte der Kaunertaler gemeinsam mit seiner Frau dem Hof wieder Leben einhauchen: "Wir sind überzeugt davon, dass die Ögg ein ganz besonderer Ort ist, an dem der Mensch zu sich zurückfindet und neue Kraft schöpft."
Den dazu gehörigen Heustadel würde man gerne für Konzerte und Filmabende zur Verfügung stellen.
Man ließ anklingen, dass u.a. auch RegioL das Projekt unterstützen wird.

"Kulturdenkmal Ögg Höfe"
Der Verein fördert die Pflege von historischen Bausubstanzen, insbesondere der Talhöfe Ögg im Kaunertal, die Bewusstseinsbildung im Bereich des Schutzes historischer Architektur der Alpen, die Schaffung des Verständnisses für die Werthaltung und Erhaltenswürdigkeit alpiner Kultur sowie eine neue und sanfte Nutzung historischer alpiner Bausubstanz u.m.

Unterstützung
Wer den Verein "Kulturdenkmal Ögg Höfe" unterstützen möchte oder als Mitglied tätig werden möchte ist herzlich willkommen, denn jede Unterstützung zählt.
Georg Praxmarer, Tel. +43 676/4663471, info@oegghof.at, www.oegghof.at

Die Ögg Höfe im Kaunertal sollen vom Bundesdenkmalamt geschützt werden. | Foto: Thomas Hechenberger
HR DI Walter Hauser (Bundesdenkmalamt), Brigitte und Georg Praxmarer, Univ. Ass. DI Dr. Sonja Mitterer und Bgm. Pepi Raich setzen sich für den Erhalt der Ögg Höfe ein.
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