Wanderausstellung
"Der böse Weg" auf Schloss Landeck eröffnet – mit VIDEO

- Ausstellungseröffnung: Nikolaus Köll (Museumsverein), Kuratorin Sylvia Mader, Gabriele Juen (regioL) und Franz Geiger (Museumsverein/regioL) (v.l.).
- Foto: Othmar Kolp
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LANDECK (otko). Die EU-geförderte Wanderausstellung beleuchtet die 2.000 Jahre alte Verbindung über den Reschen. Zu sehen ist sie bis 25. Juli 2021 auf Schloss Landeck.
Euregio-Museumsjahr
Mit einer Pressekonferenz samt Führung wurde die neue Wanderausstellung "Der böse Weg – Die europäische Verkehrsader über den Reschen" vergangenen Freitag eröffnet. Zu sehen ist sie bis 25. Juli auf Schloss Landeck. Weitere Stationen im Anschluss sind Altfinstermünz, das Museum im Ballhaus in Imst, das Museum Vinschger Oberland (Graun) sowie Schloss Sigmundsried.
Das heurige Jahr steht in der Europaregion Tirol-Südtirol-Tentino ganz im Zeichen der Museumslandschaft. Über 60 Museen beteiligen sich am ersten Euregio-Museumsjahr, wobei das Thema Mobilität im Fokus steht. Der Bezirksmuseumsverein Landeck hat sich daher dem Verkehr auf der sogenannten "Oberen Straße" über den Reschen angenommen.
"Das Projekt mit Kosten von 50.000 Euro wurde über das Regionalmanagement regioL mit 70 Prozent gefördert. Die restlichen 30 Prozent hat die Kulturabteilung des Landes übernommen",
informierten Gabriele Juen (regioL, Terra Raetica) und Ideenlieferant Franz Geiger (Bezirksmuseumsverein). Kuratiert wurde die Ausstellung von der Kulturhistorikerin Sylvia Mader. Auch eine Begleitbroschüre ist dazu erschienen.

- Wanderausstellung "Der böse Weg – Die europäische Verkehrsader über den Reschen" ist auf Schloss Landeck bis 25. Juli 2021 zu sehen.
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Europäische Verkehrsverbindung
Über den Reschenpass führte eine europäische Verbindung, die Venedig als Tor des Orienthandels mit dem Raum nördlich der Alpen verband. Auch Kaiser und Könige, wie zum Beispiel Maximilian I., sowie ein Gegenpapst querten den Reschen.
"Der Verkehr und der Transit ist heute großteils negativ konnotiert. Im Mittelalter steuerte der Verkehr über die Alpenpässe Brenner und Reschen immerhin vier Prozent zum Jahreseinkommen der Tiroler Landesfürsten bei. Der Kostenfaktor war gering, da die Straßen durch Frondienst instand gehalten wurden",
erläutert Mader. Dies war aber nicht immer der Fall. Es gab oft Klagen über den schlechten Zustand. So schrieb 1524 der Innsbrucker Hofbaumeister Jörg Kölderer über den Straßenzustand, dass "die strassen tuiff und pös sein". Von dieser Aussage rührt der Titel der Wanderausstellung.

- Ausstellungseröffnung: Nikolaus Köll (Museumsverein), Kuratorin Sylvia Mader, Gabriele Juen (regioL) und Franz Geiger (Museumsverein/regioL) (v.l.).
- Foto: Othmar Kolp
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Arbeit und Ideenaustausch
"Diese Handelsstraßen waren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und neben dem Landesfürsten verdienten auch die Leute an der Straße durch die Rod gut. Ein Kreis berechtigter Fuhrwerksbesitzer übernahm im festgelegter Reihenfolge Frachten für kurze Strecken zu Fixpreisen. Von dem Niederlassungsrecht an den Rodstätten profitierten Wirte, Hufschmiede, Sattler, Wagner, Handlanger und die vielen ungenannten, werktätigen Frauen", so Mader. Neben dieser Prosperität, Wohlstand und Arbeit gab es auch einen Austausch an Ideen. Die Einheimischen erlangten dadurch einen "Blick über den Tellerrand". Allerdings breiteten sich auch Krankheiten entlang dieser Transitrouten, wie 1348 der "Schwarze Tod" (z. B. in Fließ), aus.

- Eine eigene Broschüre ist erscheinen.
- Foto: Othmar Kolp
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Rollups und Exponate
Auf insgesamt zwölf Paneelen bzw. Rollups werden verschiedene Themen aus der 2.000-jährigen Verkehrsgeschichte behandelt. Dazu gibt es noch ergänzend interessante Ausstellungsobjekte, wie Urkunden von Rodordnungen aus dem Tiroler Landesarchiv. Zu sehen sind auch Werke von Peter Assmann (Direktor Tir. Landesmuseum Ferdinandeum), Erich Horvath und Christoph Mathoy.

- Schautafeln und Exponate sind auf Schloss Landeck zu sehen.
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