Ausstellungseröffnung
"Gletscherschwund in Bildern" im Alpinarium Galtür – mit VIDEO

Ausstellungseröffnung: Projektleiter Helmut Pöll (Alpinarium), Roberto Dinale, Kurt Nicolussi und Alpinarium-GF Anton Mattle (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
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GALTÜR (otko). Ausstellung "Goodbye Galciers" des Interreg-Projekts "GLISTT" wird im Alpinairum Galtür bis 29. März 2020 gezeigt.

Grenzüberschreitendes Projekt

Im Alpinarium Galtür ist noch bis 29. März die Wanderausstellung "Goodbye Claciers" des grenzüberschreitenden Interreg-Projekts "GLISTT" (Interregionales Gletschermonitoringkonzept für die Region Südtirol-Tirol) zu sehen. Mit einem Vortrag wurde die Ausstellung am 31. Jänner eröffnet. Für die musikalische Umrahmung sorgten die "Happy Clarinets".
Bgm. Anton Mattle, Geschäftsführer des Alpinariums, verwies darauf, dass hier der perfekte Ort sei, um über Gletscher zu sprechen. "Die Gletscher haben etwas mystisches und man kann hier die Klimaveränderung dingfest machen. Auch den Gletschern in der Silvretta geht es nicht gut."



Rückzugsphase seit 1860

Prof. Kurt Nicolussi (Universität Innsbruck, Institut für Geografie) zeigte in seinem Vortrag die Veränderungen auf. "Im Rahmen der Kleinen Eiszeit, die eine gletscherfreundliche Phase und die kälteste Periode der letzten 10.000 Jahre war, sind die Gletscher immer wieder vorgestoßen. Seit den 1860er Jahren hat mit Unterbrechungen eine Rückzugsphase der Gletscher begonnen. Aufgrund der Erwärmung und der extrem heißen Sommer sind die Massenverluste in den letzten Jahrzehnten extrem geworden", betonte der Experte. Durch das Abschmelzen der Gletscher sei aber auch neues Fundmaterial aufgetaucht. In Bereichen, wo bis vor kurzem noch Eis lag, wurden z.B. bei der Pasterze Bäume und Moore gefunden. Das ausgeaperte Holz ist zwischen 3.000 und 10.000 Jahren alt. Auch in der Silvretta wurde im Klostertal ein 7.000 Jahre alter Baumstamm gefunden.

Gletscher haben Ablaufdatum

Anton Mattle merkte an, dass der Vorstoß der Gletscher zu einer Verarmung des Dorfes in Galtür geführt hat. "Die Besiedlung fand in einem Klimaoptimum statt und die Klimaveränderungen haben dann zu Schlägerungen des Waldes geführt. Das Wachsen der Gletscher hat dazu beigetragen, dass der Handel nicht mehr funktionierte und auch der Boden nichts mehr hergab. Auch die Schwabenkinder sind Zeichen der damaligen Klimaveränderung", erläuterte Mattle. In diesem Zusammenhang verwies er auch darauf, dass sich die Galtürer 1976 gegen eine Erschließung des Jamtalferners ausgesprochen haben. "Heute denken wir, dass das eine kluge Entscheidung war."
Im Jahr 2003 gab es in den Alpen noch 4.000 Gletscher mit einer Fläche von 2.100 Quadratkilometern. "Zwischen 2003 und 2017 ist allein 15 Prozent der Gletscherfläche verschwunden, so dass momentan noch ca. 1.800 Quadratkilometer übrig sind", so Nicolussi. Auch ohne weitere Klimaveränderung würden die Gletscher bis 2050 ca. ein Drittel an Masse verlieren. "Die Schmelze hält an, da die Gletscher für das momentane Klima zu groß sind. Wenn wir aber so weiter machen wie bisher und es keine Klimaschutzmaßnahmen gibt, dann bleiben 2100 nur noch 10 Prozent übrig. In den Ostalpen werden die Gletscher verschwinden und in den Westalpen bleibt ein Rest am Mont Blanc und Monte Rosa", machte Nicoulissi eine düstere Prognose.

Gletschermonitoring

Roberto Dinale, Hydrographisches Amt Bozen, erklärte den Hintergrund des Projektes "GLISTT". "Dies bietet ein innovatives Konzept zum operativen, überregionalen Gletschermonitoring unter spezieller Berücksichtigung der Bedürfnisse von Anwenderorganisationen." In der Ausstellung im Alpinarium werden historische und aktuelle Fotos von Gletschern sowie Installationen gezeigt.

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