Venet Bergbahnen AG
Kritik an Rettungspaket und mehr Kontrolle gefordert

Venet Bergbahnen AG: Die Pendelbahn als Hauptzubringer steht in der heurigen Wintersaison still. | Foto: Othmar Kolp
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Die BH Landeck sieht in der Beantwortung einer Aufsichtsbeschwerde die Auswirkungen der Hilfszahlungen an die Venet Bergbahnen AG auf die Finanzen der Gemeinden Landeck und Zams "sehr kritisch". Die Liste "Zukunft Landeck" fordert indes einen sparsamen Winterbetrieb am Venet und die Einhaltung des Budgets.

LANDECK, ZAMS (otko). Kurz vor Weihnachten 2022 überraschte die Venet Bergbahnen AG die der Ankündigung, dass aufgrund einer fehlenden Platine bei der Steuerung die Pendelbahn in der heurigen Wintersaison aus Sicherheitsgründen nicht in Betrieb genommen werden kannmeinbezirk.at berichtete.
Zudem benötige das Seilbahnunternahmen im abgelaufenen zweimal eine Finanzspritze von den drei Eigentümern. Im November beschlossen die Gemeinden Landeck und Zams als Mehrheitseigentümer jeweils ein Rettungspaket von 1,5 Millionen 10 Prozent davon steuerte der TVB TirolWest bei. Schon im Frühjahr flossen weitere 600.000 Euro von der öffentlichen Hand. Alle Beschlüsse waren einstimmig.

Venet Bergbahnen AG: Die Pendelbahn als Hauptzubringer steht in der heurigen Wintersaison still. | Foto: Othmar Kolp
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BH sieht "Auswirkungen auf Gemeinden kritisch"

Wenig Freude mit dem letzten Hilfspaket hatte hingegen der Landecker Sonne-Wir Karl Graber. Er brachte bei der BH Landeck eine Aufsichtsbeschwerde ein. Kurz vor Weihnachten erging nun dazu das Schreiben an die Gemeinden – dieses liegt auch den BezirkBlättern vor.

"Die Bezirkshauptmannschaft Landeck als Aufsichtsbehörde steht weder das Recht noch die Möglichkeit zu, in die inhaltlichen Entscheidungen des Gemeinderates im eigenen Wirkungsbereich einzugreifen",

verweist die Behörde auf die Gemeindeautonomie. "Bemerkt werden darf sehr wohl, dass wir die wirtschaftliche Entwicklung der Venet Bergbahnen AG und vor allem die finanziellen Auswirkungen auf die Gemeindehaushalte der (Mit-)Eigentümergemeinden in den letzten Jahren sehr kritisch sehen. Gerade in Zeiten, wo der finanzielle Spielraum für die Gemeinden enger wird, sind derartige Entscheidungen, die sich finanziell auch auf die Zukunft auswirken, sehr genau abzuwägen", heißt es weiter.

Die BH Landeck sieht die Auswirkungen der Venet Bergbahnen AG auf die Gemeindefinanzen "sehr kritisch". | Foto: Othmar Kolp
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"Zukunft Landeck" fordert mehr Kontrolle

Kritik kommt auch von der Liste "Zukunft Landeck". Bereits bei der Abstimmung im November-Gemeinderat über den Landecker Anteil am Rettungspaket in der die Höhe von 766.408 Euro äußerten einige Mandatare ihre Bedenken und stimmten nur mit "Bauchweh" zu.

Liste "Zukunft Landeck": Der Winterbetrieb am Venet muss so sparsam erfolgen, dass das vorgesehene Budget eingehalten wird. | Foto: Othmar Kolp
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Die beiden Stadträte Jakob Egg und Philipp Pflaume üben nun in einer Aussendung scharfe Kritik an den Vorkommnissen kurz vor Saisonstart.

"Angeblich wusste man seit Oktober von der 'maroden Platine' bei der Pendelbahn. Diese Informationen wurden uns bei den Beratungen über das Rettungspaket vorenthalten. Die fehlende Kommunikation mit den Eigentümern und der Bevölkerung ist nicht akzeptabel!",

so Jakob Egg, Finanzreferent der Stadtgemeinde Landeck.

Finanzstadtrat Jakob Egg (li.). | Foto: Othmar Kolp
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"Das Vertrauen der Bevölkerung gegenüber der Venet AG schwindet merklich. 48 Stunden vor Saisonstart die Hiobsbotschaft bei der Pendelbahn zu veröffentlichen ist nicht das, was ich mir unter transparenter Kommunikation vorstelle",

ergänzt Philipp Pflaume, Sportstadtrat der Stadt Landeck.

Sportstadtrat Philipp Pflaume. | Foto: Othmar Kolp
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Die Einhaltung des Budgets von der Venet Bergbahnen AG sowie ein laufendes Controlling sei daher unbedingt notwendig, um "ein mögliches finanzielles Desaster im Frühjahr noch abzuwenden."

Mehr Einbinden statt kritisieren

Thomas Hittler, Aufsichtsratsvorsitzender der Venet Bergbahnen AG, zeigt sich über die Kritik der Liste "Zukunft Landeck" verwundert und weist diese zurück: "Die Mannschaft rund um Vorstand Stefan Klotz hat das Beste probiert. Der Aufsichtsrat ist über den Ausfall der Pendelbahn umgehend informiert worden und es wurde alles so schnell wie möglich kommuniziert." Zudem sitze im Aufsichtsrat auch ein Vertreter von Zukunft Landeck.

"Sie sollen sich aber, anstattKritik zu üben, noch mehr einbinden. Wir sind um jede Unterstützung froh",

sieht Hittler die ganze Diskussion pragmatisch.

Thomas Hittler, Aufsichtsratsvorsitzender der Venet Bergbahnen AG. | Foto: Othmar Kolp
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