Jahreshauptversammlung

Landecker Tagesmütterverein: "Viele Eltern konnten sich Betreuung nicht mehr leisten"

LANDECK (otko). Der Verein der Tagesmütter, Kinderspielgruppen und Kinderkrippen im Bezirk Landeck zog bei der Jahreshauptversammlung Bilanz. Christine Hainz wurde als Obfrau bestätigt.

30-Jahr-Jubiläum verschoben

Coronabedingt fand die Jahreshauptversammlung des Vereins der Tagesmütter, Kinderspielgruppen und Kinderkrippen im Bezirk Landeck im Gasthof Greif nur im kleinsten Kreis statt. "Wir hätten heuer unser 30-Jahr-Jubiläum gefeiert. Am 4. Oktober 1990 starteten wird mit einem Budget von 300 Schilling. Die Feier wird aber im nächsten Jahr nachgeholt", eröffnete Obfrau Christine Hainz. Auch zur Corona-Pandemie und zur aktuellen Lage gab sie einen Einblick: "Die allergrößten Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen und alle über die Verordnungen informiert. Wir sind zwischen 42 und 47 Menschen und gehen alle miteinander sehr achtsam um, weil wir eben mit Kinder zusammen arbeiten. Die Kinder haben Eltern, die berufstätig sind. So lange wir die Achtsamkeit hundertprozentig umsetzen, wird es uns auch gelingen."

Eröffnungen und Schließungen

Die langjährige Geschäftsführerin Ingrid Bürger, die sich Ende 2019 in die Pension verabschiedet hat, gab in ihrem Tätigkeitsbericht einen Rückblick über das abgelaufene Jahr. "Neben diversen Terminen beim Land, bei den Tageseltern Tirol, beim Bundesverband, beim Verein private Kinderbetreuung haben wir auch an der regioL-Vorstandssitzung teilgenommen. Zudem gab es verschiedene Treffen mit den Gemeinden", berichtete Bürger.
Unter anderem wurde in Kappl in Zusammenarbeit mit der Gemeinde die neue Kinderkrippe "Kappler Zwerge" umgesetzt. "Es ist viel Arbeit angefallen und es war teilweise sehr aufwendig. Das Ergebnis ist aber sehr schön geworden", so die ehemalige Geschäftsführerin. Im März 2019 wurde zudem die Kinderkrippe "Seaberlotti" mit unter Anwesenheit von LH Günther Platter in der Gemeinde See offiziell eröffnet. "Besonders nett war, dass mir Bürgermeister Toni Mallaun einen riesigen Schlüssel in die Hand gedrückt hat."

Leider gab es im vergangenen Jahr aufgrund fehlender Finanzierungen auch Schließungen von Betreuungseinrichtungen. So wurde die Wichtelwerkstatt in Grins und nach 20 Jahren auch die Märchenstube in Landeck geschlossen. Dafür konnte in Prutz im Rahmen von ProFiT (Pro Familie im Tourismus) ein neues Projekt für die Winterbetreuung umgesetzt werden, das bis 2021 läuft. Auch ein neues Vereinsbüro in der Landecker Malserstraße 49 konnte im Februar 2020 bezogen werden. Rosen streute Bürger auch ihrer Nachfolgerin: "Anne hat im September geringfügig angefangen und viele Stunden freiwillig gearbeitet."

Einbruch von 50 Prozent

Die neue Geschäftsführerin Anne Tovmasov dankte im Anschluss allen MitarbeiterInnen, Systempartnern und Institutionen sowie den Gemeinden für das Geld, das sie in die Kinderbetreuung hineinstecken. "Unsere MitarbeiterInnen haben heuer aber am meisten gelitten. Von einem Tag auf den anderen mussten sie im Lockdown zu Hause bleiben und alle hatten Angst. Bei den Tagesmüttern haben wir einen Einbruch von 50 Prozent zu verzeichnen Viele Eltern haben die Verträge gekündigt, da sie sich die Betreuung nicht mehr leisten konnten", schilderte Tovmasov die Auswirkungen der Corona-Krise. Trotzdem wird für das Jahr 2021 mit einem Budget von 1,067 Millionen Euro gerechnet, das von der Jahreshauptversammlung genehmigt wurde. Bei den Neuwahlen wurde auch Obfrau Christine Hainz in ihrer Funktion einstimmig bestätigt.

Finanziell ausgeglichenes Jahr

Zum Abschluss gab es noch eine Vorschau. Derzeit laufen Gespräche über eine gemeinsame Ferienbetreuung in See, Kappl und Pians. Auch die Gemeinde Pettneu am Arlberg sei mit diesem Anliegen herangetreten. "Derzeit haben wir aber kein Gespür, wo wir finanziell umgehen. Es gibt viel weniger Elternbeiträge, trotzdem haben wir Förderungen bekommen. Durch die Corona-Pandemie haben wir aber auch beim Personal weniger Kosten gehabt. Es soll aber ein ausgeglichenes Jahr werden", so Tovmasov..
Der Pianner Bürgermeister Harald Bonelli dankte trotz der herausfordernden Zeiten allen für ihr Engagement.

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