Buchpräsentation am 27. April
Mathias Schmid – "Gegen den Strich gemalt"
Sozialkritik im Genre- und Historienbild: Zum 100. Todestag des aus See im Paznaun stammenden großen Tiroler Malers erscheint am 27. April das neue Buch "Mathias Schmid - Gegen den Strich gemalt" (Tyrolia Verlag) von Sybille Moser-Ernst / Ursula Marinelli. Darin wird eine neue Gesamtschau zum Leben und Werk präsentiert.
SEE IM PAZNAUN, INNSBRUCK. Mathias Schmid (1835–1923) bildete mit Franz von Defregger und Alois Gabl das sogenannte „Tiroler Kleeblatt“ an der Münchner Schule des Karl Theodor Piloty. Auch aufgrund seiner sozial- und ehedem als kirchenkritisch geltenden Sittenbilder erreichte er zu Lebzeiten nicht die Popularität seiner zwei Freunde, stellt sich aber aus heutiger Sicht als der interessanteste dieser besten Historienmaler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Tirol heraus. Die Autorinnen der vorliegenden kunstwissenschaftlichen Analyse beleuchten das facettenreiche malerische Werk des aus dem Bergbauerndorf See im Paznaun gebürtigen Künstlers und erklären seine Motive und Kompositionen unter bildtheoretischen Aspekten. Sie streichen seinen eigenständigen Weg des Beobachtens und Malens hervor, vor allem des Steinernen, Felsigen und der zwischenmenschlichen Probleme, bei denen er Armut und soziale Ausgrenzung und auch die religiöse Heuchelei als neue Themen wählte.
Neue Quellenfunde
Des Künstlers Biografie wird anhand neuer Quellenfunde im Kontext seiner ungewöhnlichen Mobilität dargelegt. Für das Buchprojekt öffneten Museen und Liebhaber exklusiv ihre Sammlungen, so dass mit diesem Bildband viele Werke von Mathias Schmid erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert und neu eingeordnet werden können. Erschienen ist das Buch der beiden Autorinnen Sybille Moser-Ernst/Ursula Marinelli im Tyrolia Verlag.
Die Buchpräsentation findet am Donnerstag, 27. April 2023, um 19.00 Uhr in der Bibliothek Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Museumstraße 15, Innsbruck statt. Neben den Autorinnen kommen Vertreter*innen des Landes Tirol und des Ferdinandeums zu Wort.
Die Autorinnen
Sybille Moser-Ernst schloss ihre Studien (Mathematik, Französische Literatur, Kunstgeschichte, Geschichte, Philosophie) 1984 mit einer Dissertation zu Franz Richard Unterberger sub auspiciis Praesidentis rei publicae ab; die Dozentur erfolgte 2001 in Kunstgeschichte mit einer Arbeit über Albrecht Altdorfer. Moser-Ernst war in verschiedenen Funktionen am Institut für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck tätig, seit 2001 als außerordentliche Universitätsprofessorin. Als Post-Doc-Schülerin von Sir Ernst H. Gombrich, einem der bedeutendsten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts, wurde London ihre zweite kulturelle Heimat.
Ursula Marinelli studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie an der Universität Innsbruck. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit mittelalterlichen Skulpturen in neuzeitlichen Fassungen. Sie ist Autorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Projekten an der Universität Innsbruck, u. a. zur mittelalterlichen Skulptur und zur Karikatur.
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