Biotopflegeaktion
Naturpark Kaunergrat sucht engagierte Helfer

Engagierte Helfer gesucht: 2. Freiwilligenaktion zur Förderung der Schmetterlingsvielfalt im Naturpark Kaunergrat.
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FLIEß/KAUNERBERG. Für die zweite Freiwilligenaktion zur Förderung der Schmetterlingsvielfalt im Naturpark Kaunergrat werden noch engagierte Helfer gesucht.

Trockenrasen "Hotspots" der Artenvielfalt

Das oberste Inntal ist ein sogenanntes inneralpines Trockental das sich durch ein kontinental geprägtes, trockenes Klima auszeichnet. Bedingt durch die Regenarmut findet man an den Südhängen zahlreiche kleine und große Trockenrasen – das sind steile felsdurchsetzte Wiesen- und Rasenflächen die aus naturkundlicher Sicht besonders wertvoll sind. Viele dieser Flächen sind sogenannte „Hotspots“ der Artenvielfalt, also Landschaftsteile mit einer besonders reichen und speziellen Flora und Fauna. Diese Vielfalt erschließt sich dem Besucher oft erst bei genauerem Hinsehen, handelt es sich doch bei den lokalen Besonderheiten oft um relativ unscheinbare Pflanzen- und Insektenarten. Es sind vor allem die Schmetterlinge und Nachtfalter die mit über tausend nachgewiesenen Arten besonders prominent vertreten sind und die Oberinntaler Trockenrasen auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht haben. Für einige Arten ist das Gebiet sogar das letzte bekannte Refugium für ganz Österreich. Bedroht ist diese Vielfalt vor allem durch die voranschreitende Verbuschung der Flächen, die der mangelnden Beweidung geschuldet ist.
Die flächenmäßig größten Trockenrasen liegen im Schutzgebiet Fließer Sonnenhänge und dem Naturschutzgebiet Kauns-Kaunerberg-Faggen, und werden dort seit ihrer Unterschutzstellung durch den Naturpark Kaunergrat betreut und durch Beweidung und Pflegemaßnahmen in einem günstigen Zustand gehalten. Der nördliche Teil des Naturschutzgebiets Kauns-Kaunerberg-Faggen, wurde bereits kurz nach der Unterschutzstellung im Jahr 2006 entbuscht und wird seither vom Weideverein Kauns beweidet und von den Kauner Bergfreunden regelmäßig gepflegt.

Biotopflegeaktion in Kaunerberg

Nun sollen Ende November auch mehrere Hektar im südlichen Teil des Schutzgebietes unterhalb der Gemeinde Kaunerberg von den aufkommenden Büschen befreit werden. Dafür holt sich der Naturpark Kaunergrat Unterstützung von den Experten des tschechischen Landschaftspflegeverein „Jaro Jaromer“. Karel Cerny, Ökologe, Schmetterlingskundler und Gründer des Tiroler Ablegers „Jaro Tirol“, weiß um die Gefährdung dieser Lebensräume und setzt sich seit Langem für den Erhalt dieser Lebensräume ein. „Die Trockenrasen bieten nicht nur zahlreichen Raritäten einen Lebensraum, hier finden auch früher weitverbreitet Falter die mit der intensiven Landwirtschaft nicht zurechtkommen ein Refugium“, so Cerny.
Der Naturpark Kaunergrat hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die naturschutzfachlich besonders wertvollen Trockenrasen wieder in einen günstigen Zustand zu bringen und miteinander zu vernetzen. Die Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort ist dem Naturpark dabei ein besonderes Anliegen. „Nur gemeinsam können wir den Fortbestand der regionalen Artenvielfalt und auch den besonderen Charakter der Landschaft für kommende Generationen bewahren“, sagt Dr. Ernst Partl, Geschäftsführer des Naturparks Kaunergrat.

Freiwillige Helfer sind herzlich willkommen!


Der Naturpark Kaunergrat lädt Freiwillige und Interessierte ein, bei der Biotopflegeaktion am Samstag den 23. November in Kaunerberg mitzuhelfen (Treffpunkt Postbushaltestelle Kaunerberg um 09.30 Uhr). Nach einem gemeinsamen Abendessen für die freiwilligen Helfer geht es ab 19.30 Uhr weiter mit öffentlichen Vorträgen zum Thema „Artenschutz und Landschaftspflege“ (Ort: Gemeindesaal Kaunerberg). Dabei wird unter anderem der bekannte Schmetterlingsforscher und ehemalige Kustos des Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Dr. Gerhard Tarmann, über seine Jahrzehntelange Forschung über Schmetterlinge aus aller Welt berichten.

Infos und Anmeldung

Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten: naturpark@kaunergrat.at / T. 05449 6304. Mitzubringen sind: Gutes Schuhwerk, warme Kleidung, Arbeitshandschuhe (evt. auch Arbeitsgeräte wie Heckenschere, Rechen,…).

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